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Vorposten des Commonwealth

Vorposten des Commonwealth

Titel: Vorposten des Commonwealth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wenige meiner Konkurrenten. Aber sie sind für gewöhnlich nicht so subtil in ihren Methoden. Wenn sie Informationen brauchen, sieht es ihnen eher ähnlich, mir ein Dutzend Befrager mit Argumenten explosiver Art zu schicken. Wohin führt uns das? Wieder zu den Regierungen. Nun verabscheue ich Bürokraten aus Prinzip. Gehören Sie dazu, verabscheue ich Sie. Und ich verabscheue jeden, der sich in die Geschäftsangelegenheiten eines einfachen alten Mannes mischt.
    Ganz besonders verabscheue ich hübsche Touristinnen, die einem Mann mit einem Tritt zur Seite die Kniescheibe brechen können, und noch dazu aus sitzender Position. Ich glaube, wenn Sie nicht gefesselt wären, dann versuchten Sie sogar, mir die Kniescheibe zu brechen. Ich bin ein alter Mann, und meine Knochen brechen leicht. Sie sind leider schon sehr spröde. Alles an mir ist brüchig bis auf meinen Kopf. Vielleicht repräsentieren Sie sogar mehr als unsere hiesige Polizei, hm? Kann es die Republik sein? Oder gar die Kirche?“
    Kitten stieß einen langen Seufzer aus. „Alter Mann, Sie haben die Phantasie eines Wahnsinnigen. Oder vielleicht ist es einfach Senilität.“
    Roses Gesichtsausdruck änderte sich nicht. „Ihre Streitsucht ist ebenso groß wie Ihre Schönheit. Mir wäre es lieber, wenn ich das eine nicht ruinieren müßte, um das andere zu dämpfen. Und wegen meiner Phantasie mögen Sie recht haben. Ich lasse sie gerade arbeiten. Und ich werde sie arbeiten lassen, bis Sie mir sagen, was ich wissen muß. Das Gleiche gilt für Ihren kleinen Freund.“ Er wies in Porsupahs Richtung.
    „Vielleicht sind Sie, Tolianer, eher geneigt, mir ein paar Fragen zu beantworten?“
    „Ich schwöre Rache!“ brüllte Porsupah. „Rache, wenn meine Familie dies erfährt! Sie werden noch wünschen, wir seien nichts als Marionetten der Regierung! Mein großer Onkel ist der zweitmächtigste Metallproduzent auf –!“
    Rose schüttelte bedächtig den Kopf. „Sie spielen Ihre Rolle hervorragend! Nichtsdestotrotz, es gibt immer noch die entfernte, die sehr entfernte Möglichkeit, daß Sie sind, was Sie zu sein behaupten. Daß Sie nur wegen allgemeiner Ignoranz oder aufgrund einer phantastischen Bestechung der richtigen Stellen wegen Ihres Tabaks nicht verhaftet worden sind. In dem Fall werde ich mich später für das, was ich jetzt veranlassen werde, aufrichtig entschuldigen. Im Augenblick muß ich auf der bisherigen Linie fortfahren.“
    Er drückte einen Knopf oder Schalter unterhalb von Kittens Gesichtskreis. Es war zu hören, daß sich eine Tür öffnete. Kitten blickte hoch und nach links und entdeckte eine Öffnung an dieser Seite des Raums. Eine hochgewachsene männliche Gestalt trat ein. Sie war muskulös und bis zum Gürtel nackt. Eine schwarze Kapuze, die nur drei Schlitze für Augen und Mund hatte, bedeckte den Kopf des Mannes bis zu den Schultern.
    Kitten lachte – in Anbetracht der Umstände eine Leistung. „Oh… oh! Also wirklich! Wie furchtbar, furchtbar melodramatisch!“
    „Nicht wahr?“ fragte Rose beinahe zärtlich. „Bitte verzeihen Sie mir, meine Liebe. Ich hänge in gewisser Beziehung am Althergebrachten.“
    Die Gestalt trat an einen kleinen Rollwagen und schob ihn neben Kittens Bank. Dicht bei ihrem Kopf hielt er ihn an. Auf dem Wagen stand eine große Metallkiste. Der Mann öffnete vier metallene Riegel und schlug den Deckel hoch. Der Inhalt glitzerte in dem weichen, indirekten Licht wie geschliffene Edelsteine. Das war ein vollständiges chirurgisches Besteck.
    „Körperliche Folter!“ sagte Kitten verächtlich. „Wie unbeschreiblich primitiv! Wenn Sie auf Ihrer idiotischen Einstellung beharren, würde ich doch zumindest ein etwas verfeinerter es Verfahren erwarten!“
    Rose lächelte zum ersten Mal. Dies Lächeln hatte nichts mit Fröhlichkeit zu tun.
    „Das habe ich schon öfters zu hören bekommen, meine Liebe. Wie ich gerade sagte, in manchen Dingen bin ich ziemlich nostalgisch. Trotz der großen Fortschritte in der menschlichen Technik bleiben gewisse Grundelemente im wesentlichen unverändert. Nur die Methoden werden verbessert. Auch gestehe ich gern, daß ich mich nicht allein von praktischen Erwägungen leiten lasse. Das Verfahren bereitet mir ein gewisses Vergnügen. Ich höre hübsche Mädchen gern schreien. Wir alle haben unsere kleinen Eigenheiten. Meine sind weder neu noch einzigartig. Es ist ein durch sein Alter ehrwürdiger menschlicher Zeitvertreib. Wenigstens müssen Sie mir zugestehen, daß ich die besten

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