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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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vorbeikommen.«
    »Nun, wir sind hier nicht gerade im Einkaufszentrum von
    Rigel«, meinte Tom Paris. »Mitten im Nichts muß man sich mit
    dem begnügen, was man bekommt.«
    Janeway stand auf und lächelte humorlos. »Vielleicht ist dies
    nicht immer die Mitte des Nichts gewesen«, sagte sie grimmig.
    »Aber das spielt jetzt keine Rolle. Wir müssen einen Weg
    finden, von hier zu verschwinden.«
    Sie berührte ihren Insignienkommunikator. »Mr. Kim,
    begeben Sie sich in den Shuttlehangar zwei.« Sie wandte sich
    noch einmal den Brückenoffizieren zu. »Mr. Paris, Sie begleiten
    mich. Wir sehen uns das Etwas dort draußen aus der Nähe an.«
    Paris nahm im Pilotensessel des Shuttles Platz. Der Captain und
    Harry Kim konnten zwar ebenfalls mit den
    Navigationskontrollen umgehen, doch Paris galt als besonders
    guter Pilot – vor allem in kitzligen Situationen. Zum Beispiel bei einem Flug durchs Tachyonenfeld, das die Sensorerfassung
    beeinträchtigte – bis hin zu dem Gebilde, das die seltsamen
    Kom-Signale sendete. Keine leichte Aufgabe. Aber Paris liebte
    so etwas. Wenn er flog, wenn er dabei sein ganzes Geschick
    beweisen mußte… Dann fühlte er sich wirklich lebendig. Und
    wie viele gute Piloten fand er nicht nur Gefallen daran, an der
    Navigationsstation eines Raumschiffs wie der Voyager zu sitzen; er mochte es auch, ein wesentlich kleineres Shuttle zu
    fliegen.
    »Startgenehmigung wurde erteilt«, verkündete die
    Computerstimme. »Dekompression erfolgt in sieben Sekunden.
    Sechs. Fünf. Vier. Drei…«
    Das große Außenschott öffnete sich, gab den Blick frei, hinaus
    in die Schwärze des Alls. Janeway reduzierte die Beleuchtung
    im Innern des Shuttles, damit sie draußen Einzelheiten erkennen
    konnten.
    »Voyager, gibt es weitere Sondierungsdaten in Hinsicht auf die Kom-Signale oder ihre Quelle?« fragte sie, als das Shuttle
    von der Voyager fortglitt und in Richtung Wolkenzentrum flog.
    »Nein, Captain«, antwortete Tuvok. »Die einzelnen
    Sondierungen liefern widersprüchliche Ergebnisse. Es läßt sich
    nichts Konkretes in Erfahrung bringen.«
    Janeway wußte, daß er ihre Entscheidung nicht befürwortete.
    Er war viel zu diszipliniert, um sie deutlich darauf hinzuweisen, aber sie erahnte seine Gedanken. Der Platz eines Captains ist auf der Brücke. Er darf nicht sich selbst in Gefahr begeben, sollte statt dessen eine gut vorbereitete Einsatzgruppe
    losschicken.
    Sie fühlte sich vorbereitet, zumindest so gut vorbereitet, wie es unter den gegenwärtigen Umständen möglich war. Und was den
    Platz auf der Brücke betraf… Nun, er gebührte tatsächlich dem
    Captain. Doch die Pflicht eines Captains bestand auch darin,
    anzuführen, Orte aufzusuchen, die andere fürchteten, einen
    ersten Kontakt herzustellen, Entscheidungen zu treffen.
    Von ihrer Crew verlangte sie nichts, zu dem sie nicht auch
    selbst bereit war. Nach diesem Prinzip lebte Kathryn Janeway,
    seit sie zu Starfleet gehörte, und daran wollte sie jetzt nichts ändern.
    Sie beobachtete Tom Paris an den Kontrollen. Er flog vor
    allem nach Sicht, benutzte nur gelegentlich die Instrumente, die ihm aufgrund der Tachyonenemissionen keine zuverlässigen
    Daten lieferten.
    Vom Sitz des Copiloten aus sah Janeway nicht nur die
    Kontrollen, sondern hatte auch einen guten Blick nach draußen.
    Sie lehnte sich zurück, überließ Paris seiner Aufgabe und nahm
    ihre eigene wahr, indem sie beobachtete und zu verstehen
    versuchte, was um sie herum geschah. Es ging darum, Gefahren
    von der Voyager abzuwenden. Das kam für sie immer an erster Stelle: ihr Schiff.
    Große Wrackteile schwebten ziellos am Shuttle vorbei und
    drehten sich dabei um die eigene Achse, vollführten ein Ballett, dessen Choreographie allein von Gravitation und
    Geschwindigkeit bestimmt wurde. Janeway verglich das
    Trümmerfeld im All mit einem Asteroidengürtel. Doch die
    Überbleibsel uralter Schriftzeichen und Korrosionsspuren auf
    einstmals glattem Metall erinnerten sie immer wieder daran, daß
    sie durch einen Raumschiff-Friedhof flogen.
    Die ewige Stille des Vakuums umhüllte das Shuttle. Niemand
    von ihnen sprach, als sie beobachteten, wie Wrackteile
    vorbeidrifteten.
    Sie näherten sich nun dem zentralen Bereich, und Janeway sah
    zu den Resten alter Schiffe: Dutzende von verschiedenen
    Raumern, die wie zufällig entstandene Gruppen bildeten. Einige
    waren kollidiert; anderen drehten sich langsam in ihrem eigenen
    Trümmerhalo.
    Viele Wracks zeigten weiße und schwarze Flächen,

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