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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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boten den
    Blicken der Besucher das nackte Material dar, aus dem sie einst
    erbaut worden waren. Bei anderen zeigten sich hier und dort
    noch einige Farbreste. In einem Fall bemerkte Janeway
    orangefarbene Symbole, die vielleicht einmal ein Bild geformt
    hatten. Bei einem anderen Raumer sah sie seltsame
    Hieroglyphen auf einer ansonsten glatten Außenhülle. Einmal
    mehr versuchte sie, sich das Alter dieser Schiffe vorzustellen.
    Im Weltraum dauerte die ›Erosion‹ viel länger als auf einem
    Planeten. Hier hatten nicht Wind und Wetter Farbe von Metall
    gefressen, sondern Mikrometeoriten, kosmische Strahlung und
    interstellarer Staub.
    Kurze Zeit später richtete Janeway ihre volle Aufmerksamkeit
    auf das Objekt im Zentrum des Trümmerfelds. Abgesehen von
    dem Riß in einer Seite schien es intakt zu sein. Die Außenhülle
    bestand aus einem dunklen Material, das bläulich schimmerte,
    wenn Licht darauf traf. Andernfalls blieb es fast in der
    Dunkelheit des Alls verborgen. Janeway fragte sich, ob diese
    besondere Farbe zur Tarnung gedient hatte – oder ob damit der
    Weltraum geehrt werden sollte.
    Antriebslos hing das Schiff im All, ebenso ein Wrack wie die
    anderen. Nichts deutete darauf hin, daß es Leben an Bord gab.
    Was die empfangenen Kom-Signale betraf… Die
    Kommandantin sah sich in ihrer Vermutung bestätigt, daß es
    sich dabei um eine vor langer Zeit vorbereitete Falle handelte.
    Sie funktionierte noch immer, nach Äonen, lockte auch
    weiterhin Neugierige an – und brachte ihnen den Tod.
    Janeway dachte an ein Spinnennetz, das aus dem
    Tachyonenfeld und dem Notruf bestand. Sie fragte sich, wie die
    Sendung so gut den Besonderheiten einzelner Spezies angepaßt
    werden konnte. Mit einer derartigen Technik ließ sich vielleicht etwas anfangen…
    Nicht zum erstenmal stießen sie auf etwas, das Hoffnung
    weckte. Wenn ein Volk gelernt hatte, die Raumzeit zu falten, so
    mußten auch andere dazu imstande sein. Ganz zu schweigen von
    der Technik des Beschützers: Sie war so hochentwickelt, daß die
    Voyager im Vergleich dazu wie ein hölzernes Segelschiff wirkte.
    O ja, hier gab es Hoffnung, Dinge, die in Erfahrung gebracht
    werden konnten. Es existierte kein Leben mehr an Bord, und das
    bedeutete: Was sie an diesem Ort fanden, gehörte ihnen.
    Janeway bedauerte, B’Elanna Torres nicht mitgenommen zu
    haben. Sie wäre sicher in der Lage gewesen, Zweck und
    Funktion bestimmter Installationen zu erkennen.
    Aber B’Elanna hatte alle Hände voll damit zu tun, den
    seltsamen Fehlfunktionen an Bord der Voyager auf den Grund zu gehen. Wenn Janeway festgestellt hatte, was genau sich hier
    befand und welche Aspekte des Wracks eingehende
    Untersuchungen verdienten… Dann konnte sie Torres rufen.
    Auf diese Weise war alles viel besser und effizienter.
    Andernfalls wäre die Chefingenieurin bestimmt bestrebt
    gewesen, das Wrack Stück für Stück auseinanderzunehmen.
    »So viele Hangarköniginnen auf einem Haufen…«, murmelte
    Paris und unterbrach damit Janeways Überlegungen.
    »Hangarköniginnen?« wiederholte Kim. Die Kommandantin
    lächelte. Sie hatte noch nicht daran gedacht, aber es lag natürlich auf der Hand.
    »So nennt man Schiffe, die im Dock sitzen und deren
    Komponenten man dafür verwendet, andere Schiffe zu
    reparieren«, erklärte Tom Paris und lächelte ebenfalls. »Sie
    bilden eine Art Ersatzteillager. Beim Maquis geschah so etwas
    recht häufig.«
    »Sie sind doch gar nicht so lange Maquisard gewesen«,
    erwiderte Harry.
    »Ich war es lange genug, um das eine oder andere zu
    verstehen«, sagte Paris. »Eines steht fest: B’Elanna wird hiervon begeistert sein.«
    »Bevor wir damit beginnen, die Beute zu teilen, sollten wir
    uns erst einmal ansehen, woraus sie besteht«, warf Janeway
    trocken ein. »Bringen Sie uns näher heran, Mr. Paris. Aber seien Sie vorsichtig. Wenn es hier noch andere Fallen gibt, so sollten wir vermeiden, sie auszulösen.«
    Der Pilot nickte und steuerte das Shuttle in einem eleganten
    weiten Bogen am Rand des Raumschiff-Friedhofs entlang,
    änderte dann den Kurs und flog in das Trümmerfeld hinein.
    Sicherheitshalber senkte er die Geschwindigkeit, um das Risiko
    in Grenzen zu halten. Es war nicht weiter schwer, den großen
    Schiffen auszuweichen, aber ganz anders sah die Sache bei den
    Trümmerstücken aus, die sich von den Raumern gelöst hatten.
    Harry Kim schnappte nach Luft, als das Shuttle an zwei
    scharfkantigen Wrackteilen vorbeiglitt – sie wirkten wie
    Klingen,

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