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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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brauchen
    Ihre Hilfe. Bitte. Wir können Ihnen den Weg zeigen und Sie zu
    uns holen, wenn Sie gestatten.«
    »Wirken sich die Tachyonenemissionen und -fluktuationen
    nicht nachteilig auf Ihr Transportsystem aus?« fragte Janeway.
    »Wir haben uns dem Phänomen angepaßt«, antwortete der
    indigofarbene Engel sanft. »Aber wenn Sie Ihre eigenen
    Systeme verwenden wollen… Damit sind wir natürlich
    einverstanden. Wir legen großen Wert darauf, daß Sie uns
    vertrauen. Wir brauchen Ihre Hilfe.«
    Irgendein Unterton in der Stimme des ›Engels‹ sorgte dafür,
    daß es Janeway kalt über den Rücken lief. Sie wußte nicht, ob es an den drängenden Worten lag oder an der Ausdrucksweise,
    aber eins stand für sie fest: Dies war keine gewöhnliche
    Rettungsmission.
    »Wir schicken ein Shuttle, sobald wir in Reichweite sind«,
    sagte sie. »Halten Sie sich in Bereitschaft.« Und damit
    unterbrach sie die Verbindung.
    »Was hat es mit der ›Shuttlereichweite‹ auf sich, Captain?«
    fragte Tom Paris verwundert.
    Janeway lächelte. »Ich schätze, wir sollten noch das eine oder
    andere über die Fremden herausfinden, bevor wir sie ›retten‹.«
    »Das ist ein tsrananisches Schiff, Captain«, sagte Neelix.
    Niemand hatte seine Ankunft bemerkt. Es schien ganz
    selbstverständlich zu sein, daß er sich auf der Brücke befand.
    »Sieht nach einem ihrer Frachter aus.«
    Janeway hob überrascht die Brauen, als sie die Stimme des
    Talaxianers vernahm. Sie hatte ihn nicht gehört, war sich seiner Präsenz nicht bewußt gewesen.
    »Haben Sie die Leute auf dem Schirm gesehen?« fragte die
    Kommandantin. »Können Sie die Fremden identifizieren?«
    »Solchen Geschöpfen bin ich noch nie begegnet«, erwiderte
    Neelix. »Ein Volk, bei dem jedes Individuum eine andere Farbe
    hat – das ist doch absurd.«
    »Vielleicht gibt es dafür kosmetische Gründe«, spekulierte
    Tuvok.
    »Warum sollte sich jemand, der großen Gefahren ausgesetzt
    ist, unter hohem Zeitaufwand schminken?« fragte Janeway.
    »Es könnte sich um ein Ritual handeln«, antwortete der
    Vulkanier. »Oder die Farben bringen Unterschiede in Rang und
    Position zum Ausdruck. Es wäre auch denkbar, daß sie Teil der

individuellen Identität sind. So etwas ist uns von drei Spezies
    her bekannt. Zwei davon sind im Alpha-Quadranten beheimatet,
    die dritte im Gamma-Quadranten.«
    »Vielleicht gibt es auch einen ganz anderen und viel
    einfacheren Grund.« Janeway lauschte dem Klang der eigenen
    Worte, betrachtete ihre Idee in Gedanken von allen Seiten.
    »Computer«, sagte sie lauter und in einem befehlenden Tonfall,
    »Reprojektion der gerade empfangenen Kom-Signale, ohne die
    Audiokomponente. Zeig uns die Bilder in Zeitlupe und
    vergrößere die Gesichter.«
    Engelsmienen erschienen auf dem Hauptschirm.
    »Computer, blende ein aufgezeichnetes Bild der früheren
    Sendung ein.«
    Eine zweite Szene formte sich im zentralen Projektionsfeld,
    zeigte den Fremden mit den hellblauen Haaren neben dem
    Geschöpf mit der feuerroten Haut.
    »Es könnten Zwillinge sein«, sagte Paris. »Sie sehen fast
    gleich aus.«
    »Nicht nur fast, Mr. Paris«, berichtigte die Kommandantin den
    Navigator. »Die Gesichter sind völlig gleich beschaffen. Sehen
    Sie genau hin. Computer, schalte auf Schwarweiß-Darstellung
    um.«
    Die Farben verschwanden, und daraufhin wurde sofort klar:
    Alle ›Engel‹ hatten das gleiche Gesicht.
    »Nichts deutet auf Lebensformen hin«, meldete Paris. »Die
    Sondierung liefert jetzt kohärente Daten, und daraus geht
    hervor: Es gibt niemanden, der gerettet werden muß.« Er drehte
    sich um und sah zum Captain. »Es handelt sich um eine Falle.«
    Kathryn Janeway lächelte. »So viel ist inzwischen klar«,
    entgegnete sie ruhig. »Die Frage lautet: Warum versucht hier
    etwas, Raumschiffe anzulocken?«
    »Dieses Etwas hat die Rhiellianer umgebracht«, warf Neelix
    leise ein. »Der Überlebende sprach von wunderschönen
    Personen, die nach ihnen riefen. Obwohl… Rhiellianer stellen
    sich unter ›wunderschön‹ sicher etwas anderes vor als wir.
    Immerhin verfügen sie über sechs Beine und ein Ektoskelett.
    Bunte Humanoiden fänden sie vermutlich ziemlich langweilig.«
    Janeway nickte langsam. »Woraus folgt: Was auch immer dort
    draußen lauert – es paßt seine visuellen Kom-Signale den
    jeweiligen Empfängern an. Was bedeutet, daß die Falle nicht
    nach ganz bestimmten intelligenten Wesen Ausschau hält. Ihr
    sind alle Leute recht, die zufälligerweise

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