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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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so. Auch Renehan griff kurz nach ihrem Strahler. Torres
    wirkte noch etwas klingonischer als sonst, und aus einem Reflex
    heraus begann sie damit, die Zähne zu fletschen. Unmittelbar
    darauf wurde sie sich dieser Reaktion bewußt und entspannte
    ihre Miene.
    Die Öffnung war nicht einfach nur ein Durchlaß, sondern
    führte in einen Tunnel. Kim sondierte mit dem Tricorder, und
    Torres folgte seinem Beispiel. »Neun Komma sieben Meter«,
    sagte er, und die Chefingenieurin nickte.
    »Das entspricht auch meinen Messungen. Die Außenwand des
    Turms ist fast zehn Meter dick und besteht aus einer massiven
    Substanz, in der die Sensoren nichts orten.«
    Um was für eine Substanz handelt es sich? dachte Kim. Dem
    Tricorder gelang es nicht, die molekulare Struktur zu
    kategorisieren. Nach der äußeren Beschaffenheit zu urteilen,
    konnte es sowohl geschliffener Stein als auch ein spezieller
    Kunststoff sein.
    Der Fähnrich streckte die Hand aus und strich behutsam über
    das Material. Es war nicht ganz so glatt, wie es zunächst zu sein
    schien, zeichnete sich durch eine fast metallische Textur aus –
    die Textur von verwittertem Metall, das über lange Zeit hinweg
    den Elementen ausgesetzt gewesen war. Bei dieser Vorstellung
    runzelte Kim die Stirn und fragte sich, ob es sich wirklich um
    Metall handelte. Neelix hatte darauf hingewiesen, daß die Kirse
    Metall kauften, vermutlich deswegen, weil es auf ihrer Welt
    nicht genug davon gab. Mochte dies der Grund für den
    Metallmangel sein? Wenn die Zitadelle wirklich aus
    metallischen Substanzen bestand, aus einer exotischen
    Legierung, die von den Sensoren der Tricorder nicht analysiert
    werden konnte… Zweifellos waren gewaltige Mengen davon
    notwendig gewesen, um ein solches Bauwerk zu errichten,
    möglicherweise sogar die gesamten Ressourcen dieser Welt.
    Der Tunnel führte in einen rechteckigen Saal, dessen Decke
    sich neun Meter über dem Boden erstreckte und ein
    Tonnengewölbe bildete. Auch hier kam Licht aus einer
    unbekannten Quelle, ließ Wände, Decke und die Rippen des
    Gewölbes glühen. An diesem Ort bestand ebenfalls alles aus
    Metall, doch Kim sah eine erstaunliche Vielfalt an Farben. Das
    Spektrum reichte von grünbraunen Bronzetönen über den
    goldfarbenen Glanz des Gewölbes bis hin zu blauen
    Stahlschattierungen. Der Boden hingegen war fast schwarz und
    matt. Neugierig ging Kim in die Hocke und fühlte die gleiche
    grobe Textur wie zuvor im Tunnel.
    »Es ist alles Metall«, sagte Torres. »Die Legierungen sind sehr
    fremdartig. Ich kann einige Komponenten identifizieren, aber
    nicht alle.«
    »Es ist… hübsch«, meinte Renehan und schien von ihren
    eigenen Worten überrascht zu sein.
    »Können Sie die Energiequelle lokalisieren, Lieutenant
    Torres?« fragte Janeway.
    Die Chefingenieurin schüttelte den Kopf. »Nicht genau. Sie
    befindet sich vor uns und ist noch etwa hundert Meter entfernt.
    Die Anzeigen verändern sich immer wieder – offenbar werden
    die Sondierungssignale von den Metallen beeinflußt.«
    »Vor uns«, wiederholte Janeway. »Hier entlang?«
    »Ja, Captain.«
    Die Kommandantin hielt auf eine Öffnung in der Wand zu,
    und Kim betrachtete aufmerksam den Rand, als er Janeway
    folgte. Es gab keine Schlitze oder Gleitschienen, keine
    Aussparungen, die darauf hindeuteten, daß sich irgendeine Art
    von Barriere einfügen ließ. »Nach dem, was wir von Neelix
    gehört haben, sollte man hier eigentlich Türen erwarten, die sich
    blockieren lassen.«
    »Wegen der Andirrim, meinen Sie?« erwiderte Janeway.
    Kim hatte eigentlich zu sich selbst gesprochen, aber jetzt
    nickte er. »Unter solchen Umständen erscheinen mir gewisse
    Sicherheitsmaßnahmen angebracht.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Paris dem Fähnrich bei.
    Torres klopfte auf ihren Tricorder. »Die Sondierungen mit
    diesem Ding nützen uns hier nicht mehr viel. Die Wände
    könnten subtile Verteidigungssysteme und ganze
    Kriegsmaschinen enthalten – hiermit läßt es sich einfach nicht
    feststellen.«
    »Wir sollten also vorsichtig sein.« Janeway aktivierte erneut
    ihren Insignienkommunikator. »Janeway an Voyager.
    Interferenzen stören die Scanner unserer Tricorder. Können Sie
    uns nach wie vor mit den Sensoren erfassen?«
    Einige Sekunden lang herrschte Stille, und dann erklang
    Chakotays Stimme. Statik begleitete sie. »Voyager hier. Ihre Kom-Signale sind schwächer, Captain, aber wir können Sie
    noch immer empfangen. Vermutlich nehmen die Interferenzen
    zu, wenn Sie

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