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Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns

Titel: Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Kotani
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Korridor.
    Nur ein Wächter weilte in der Nähe: Er gab vor, ein Techniker
    zu sein, der an einer Verkleidungsplatte hantierte. Tyla ging in
    seine Richtung, und zwar so, als wüsste sie ganz genau, wohin
    sie wollte. Was auch der Fall war: Sie wollte das Schiff
    verlassen.
    Lächelnd nickte sie dem Wächter zu.
    Der Narr erwiderte das Lächeln, konzentrierte sich dann
    wieder auf seine angebliche Arbeit.
    Tyla trat an ihm vorbei, drehte sich um und schlug mit der
    Statue zu.
    Mit einem dumpfen Pochen fiel der Wächter zu Boden.
    Die Lekk hoffte, nicht zu fest zugeschlagen zu haben. Ihr lag
    nichts daran, jemanden zu töten. Mit einer raschen
    Untersuchung stellte sie fest, dass der Mann noch atmete. Aber
    bestimmt würde er nach dem Erwachen über starke
    Kopfschmerzen klagen.
    Tyla wich hinter eine Ecke zurück, als sich der andere
    Wächter näherte. Er bemerkte seinen auf dem Boden liegenden
    Kollegen und reagierte so, wie es die Lekk von ihm erwartete:
    Er bückte sich, um nach dem Bewusstlosen zu sehen.
    Tyla schlug erneut zu, nicht so fest wie beim ersten Mal. Der
    zweite Wächter ging mit einem leisen Ächzen zu Boden.
    Auch ihm würden Kopfschmerzen nicht erspart bleiben.
    Noch vor dem Verlassen ihres Quartiers hatte die junge Lekk
    den Weg geplant, was sie in die Lage versetzte, den
    Shuttlehangar in weniger als einer Minute zu erreichen. Im
    Vergleich mit der Yacht des Prinzen wirkte der Shuttle der
    Menschen klein und schlicht. Die Luke war geöffnet und Tyla
    zögerte nicht, betrat das kleine Raumschiff. In seinem Innern
    sah sie sich um und versuchte, einen Eindruck von den
    Instrumenten zu gewinnen. Sie hoffte, dass ihr einige Minuten
    blieben, bis die Wächter entdeckt wurden. Diese Zeit musste ihr
    genügen, sich mit der Technik des Shuttles vertraut zu machen –
    sie wollte sich nicht umbringen bei dem Versuch, die Voyager
    zu verlassen.
    Tyla blickte auf die Anzeigen, als etwas Seltsames geschah.
    Um sie herum erschimmerte alles und dann verschwand die
    Umgebung so, als sei sie nur ein Traum gewesen.
    Von einem Augenblick zum anderen sah sich Tyla einer
    zornigen Janeway gegenüber.
    Neben ihr standen die beiden Wächter, die sie vor einer
    Minute niedergeschlagen hatte. Sie richteten ihre Waffen auf
    Tyla und wirkten alles andere als freundlich.
    Die junge Lekk blinzelte fassungslos. Dies war einfach
    unmöglich! Wie kam sie hierher? Eben hatte sie noch an den
    Kontrollen des Shuttles gesessen und jetzt stand sie vor dem
    Captain. Und wie konnten sich die Wächter so schnell erholt
    haben?
    Tyla sah sich mit einer völlig absurden Situation konfrontiert,
    aber für die Kommandantin schien alles normal zu sein.
    »Ich warte auf eine Erklärung«, sagte Janeway.
    Tyla sah sich um, bevor sie dem Captain und den beiden
    Wächtern entgegentrat. Sie versuchte, nicht mehr daran zu
    denken, wie dies alles möglich sein konnte, sah der
    Menschenfrau in die Augen. »Ich muss mein Volk warnen,
    Captain.«
    »Warum?« Ärger erklang in Janeways Stimme. »Kann es die
    Flugbahn eines Neutronensterns verändern, wozu die Qavoks
    angeblich imstande sind?«
    »Nein, nein«, erwiderte Tyla. »Aber es kann versuchen, den
    Plan der Qavoks zu vereiteln. Es kann kämpfen. Die
    Oberhäupter meines Volkes werden als Geiseln festgehalten.
    Wir befinden uns im Krieg.« Warum verstand die
    Kommandantin sie nicht? Oder wollte sie nicht verstehen?
    »Sie haben zwei meiner Leute niedergeschlagen und versucht,
    einen Shuttle zu stehlen. Obgleich wir Ihnen Hilfe gewährten.
    Und obgleich wir zu den Neutronensternen fliegen, um dort zu
    versuchen, die Qavoks aufzuhalten.«
    Tyla brachte es nicht länger fertig, Captain Janeway in die
    Augen zu sehen. Die Wahrheit ihrer Worte schmerzte, aber sie
    fühlte sich nach wie vor im Recht.
    »Ich muss tun, was ich für richtig halte, um meinem Volk zu
    helfen, Captain.«
    Janeway schnaubte. »Sie müssen noch viel lernen, wenn es
    darum geht, jemand anders zu helfen. Ganz zu schweigen
    davon, was ›richtig‹ ist.«
    »Aber…«
    Janeway winkte ab. »Bringen Sie Lieutenant Tyla in ihr
    Quartier zurück und sorgen Sie dafür, dass sie dort bleibt.
    Verstanden?«
    »Ja, Captain«, bestätigte einer der beiden Wächter.
    Janeway ging zur Tür.
    »Captain…« Tyla trachtete danach, das Zittern aus ihrer
    Stimme zu verbannen und selbstbewusster zu klingen. »Wie
    hätten Sie sich an meiner Stelle verhalten? Sie beschlagnahmen
    mein Schiff, sperren mich ein. Wie hätten Sie darauf

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