Voyager 023 - Endspiel
jemals
gewünscht hatte.
Als Admiral Paris mit den Admiralen Barrenson, Eddu,
Sylvanus und zwei anderen kam, die Barclay nicht kannte,
begriff er plötzlich: Es bahnten sich Ereignisse an, die vielleicht zu den wichtigsten in der Föderationsgeschichte zählten.
Sie konnten auch dazu führen, dass bald keine Föderation
mehr existierte. Diese Möglichkeit ließ sich nicht ausschließen.
»Was haben Sie entdeckt, Mr. Barclay?«, fragte Admiral Paris.
»Schildern Sie es mit Ihren eigenen Worten.«
»Eine Transwarp-Öffnung«, brachte Barclay hervor. »Weniger
als ein Lichtjahr von der Erde entfernt!«
»Wie viele Borg-Schiffe?«
»Eine genaue Sondierung ist nicht möglich. Aber die
Graviton-Emissionen gehen weit über das übliche Maß hinaus!«
»Alle Schiffe in Reichweite sollen Kurs auf jene Koordinaten
nahmen.«
Die anderen Admirale setzten sich sofort mit den Schiffen
ihrer Flotten in Verbindung, die sich in Kom-Reichweite
befanden.
Dreißig Sekunden später näherte sich Admiral Sylvanus.
»Achtzehn Schiffe haben die angegebene Position erreicht.
Neun weitere sind unterwegs.«
Dabei handelte es sich nur um die Einheiten aus dem
Sonnensystem. In einer Stunde würden weitere dreißig
eintreffen. Entweder stand ihnen dann ein Kampf gegen die
Borg bevor – oder sie mussten sich damit begnügen, nach
Überlebenden zu suchen.
Auf dem großen Bildschirm glühte die Öffnung wie ein Tor
zur Hölle. Zwischen der Basis und dem Transwarp-Tunnel
gingen achtzehn Starfleet-Schiffe unterschiedlicher Größe in
Position. Barclay schauderte unwillkürlich. Ziemlich viel
Feuerkraft war in einem kleinen Bereich konzentriert, aber
würde sie genügen?
»Öffnen Sie einen Kom-Kanal«, sagte Admiral Paris.
Erst nach einigen Sekunden merkte Barclay, dass diese Worte
ihm galten. Er musste sich zwingen, den Blick vom Schirm
abzuwenden, betätigte die Kom-Kontrollen und nickte dem
Admiral zu.
»Hier spricht Admiral Paris. Setzen Sie alle notwendigen
Mittel ein. Ich wiederhole: Setzen Sie alle notwendigen Mittel
ein.«
Nacheinander bestätigten die Starfleet-Schiffe. Sie hatten noch
nicht zu einer endgültigen Formation gefunden. Hier und dort
bewegten sich Raumer und veränderten ihre Position, um
sicherzustellen, dass sie bei einem eventuellen Gefecht nicht in
die Schusslinie der anderen Starfleet-Schiffe gerieten.
Zwischenfälle solcher Art mussten unbedingt ausgeschlossen
werden.
Das Herz klopfte Barclay bis zum Hals empor. Von der
Öffnung des Transwarp-Tunnels ging ein greller Schein aus und
blendete ihn so sehr, dass er nicht mehr die Anzeigen entziffern
konnte, als er den Blick senkte. Er schüttelte den Kopf, rieb sich die Augen und versuchte, klar zu sehen. Mit der einen Hand
schirmte er die Augen ab, um die Darstellungen auf den
Displays erkennen zu können.
»Ein Schiff kommt durch den Tunnel, Sir!«
»Identifizieren!«
»Die Sensoren registrieren eine Borg-Signatur!«
»Hier spricht Admiral Paris. An alle Schiffe: visuelle
Identifikation des Borg-Schiffes. Erst dann die Zielerfassung
ausrichten und das Feuer eröffnen!«
Eine kluge Maßnahme, fand Barclay. Selbst wenn die
Sensoren behaupteten, dass es sich um ein Borg-Schiff handelte:
Der Admiral und die Kommandanten der Starfleet-Raumer
wollten sicher sein, auf wen sie schossen.
Barclay sah erneut zum großen Bildschirm. In der hellen
Öffnung des Transwarp-Tunnels zeichnete sich ein dunkles
Objekt ab – es wirkte wie eine Sonnenfinsternis, die beschlossen
hatte, Gestalt anzunehmen und der Erde einen Besuch
abzustatten. Wenige Sekunden später wurde das Objekt zu einer
Kugel, mit Kanten, quadratischen Segmenten, rechteckigen
Vertiefungen und mechanischen Auswüchsen.
Eine Borg-Kugel! Visuelle Bestätigung!
Die Starfleet-Schiffe eröffneten das Feuer. Die Schilde der
Borg-Kugel flackerten, formten eine geisterhafte blaue Blase –
man hätte meinen können, der stählerne Ball steckte in einer
Hülle aus Glas.
»Unsere Phaserstrahlen durchdringen die Schilde nicht, Sir«,
sagte Barclay. »Konventionelle Waffen sind wirkungslos!«
»Wir sollten zumindest versuchen, etwas mit ihnen
auszurichten. An alle Schiffe: rekonfigurieren und weiter feuern.
Photonentorpedos einsetzen, Tandemsalven.«
Die Stimme des Admirals wurde ruhiger, als sich die Situation
zuspitzte – ein deutlicher Hinweis auf seine Führungsqualitäten.
Barclay sah ihn an und prägte sich diesen Moment fest ins
Gedächtnis.
Als
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