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VT05 - Tag der Vernichtung

VT05 - Tag der Vernichtung

Titel: VT05 - Tag der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Tisch. »Schade eigentlich. Wir hätten noch eine Menge Geld bei ihm machen können.«
    »Wenn wir mit den Schnüfflern fertig sind, gehen wir ihn suchen.« Eusebia surfte zur Seite der SUN. Percival, der verdammte Pressegeier, hatte keinen neuen Artikel über das
    »Blutbad in der Klinik« geschrieben, wie die Zeitung Lupos neuen Amoklauf vor ein paar Tagen genannt hatte.
    »Percival scheint endlich Ruhe zu geben.«
    »Das Mahl ist bereitet«, sagte Knox in der Küche. »Komm.«
    »Hab keinen Hunger.« Sie surfte zur Homepage des Pressegeiers. Auch dort nichts Neues. Nur dass sein neustes Buch demnächst erscheinen würde. Percival schrieb Horrorromane unter dem Pseudonym Jo Zybell.
    »Du musst«, kam es aus der Küche. »Wir brauchen Kraft.«
    Die Musik der Firegods verstummte. Stattdessen tönten auf einmal Orgelklänge durch das Haus.
    Eusebia surfte auf die Seite der Firegods. »Sie haben das Konzert in London auf den ersten Oktober verschoben!«, rief sie. »Ist bei uns ein langes Wochenende.«
    »Sehr gut. Komm jetzt zum Mahl.«
    »Spielt für uns keine Rolle, haben sowieso keine Arbeit.«
    Sie ging das Konzertprogramm der Firegods durch. »Hey, hör dir das an, Knox! Kometenkollisionskonzert am 12. Februar! Ist das nicht abgefahren?«
    »Das Mahl wird kalt! Komm endlich!« Knox schlug einen Ton an, der keinen gemütlichen Abend verhieß, wenn sie nicht endlich in der Küche erschien. Er führte sich ein bisschen machomäßig auf in letzter Zeit. Eusebia verdrehte die Augen und stand auf.
    Ihr Blick fiel auf einen kleinen Stapel Papiere – alles Informationen über ITH und die Bergmannvariante. Knox hatte das Material aus dem Internet herunter geladen und ausgedruckt. Letztes Jahr im September, als der Pressegeier und die Bullen plötzlich vor dem Labor von Doktor Unsterblich aufgetaucht waren, hatte Knox sich fünfzig Gramm von dem Zeug unter den Nagel gerissen; als Abfindung sozusagen.
    Wahrscheinlich wollte er es zu Geld machen. Warum nicht?
    Sie konnten es brauchen: Noch ein, zwei Monate, und sie würden total Pleite sein.
    Eusebia ging in die Küche. Vor dem Katzenkorb neben der Tür spielten die jungen Kätzchen miteinander. Fünf Tiere hatte Knox angeschleppt, ein schwarzes und vier getigerte; kurz bevor sie nach Dortmund abgehauen waren.
    Am Anfang hatte Eusebia geschimpft. Die Biester stanken und machten eine Menge Dreck. Andererseits waren sie auch verdammt süß.
    Knox gegenüber setzte sie sich an den Tisch. Stirnrunzelnd blickte sie zu den Boxen. Sie hasste Orgelmusik. Doch zu einem rituellen Kraftmahl brauchte Knox nun einmal religiöse Musik; daran würde Eusebia nichts mehr ändern, jedenfalls nicht in diesem Leben.
    Es gab Hirn, was sonst? Auf ihrem Teller dampfte eine kleine Portion mit Senfsoße, Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie. Auf Knox’ Teller dampfte eine ziemlich große Portion. Er würzte das Zeug ausschließlich mit Pfeffer und Salz. »Ist das der Tiger?«, fragte sie sarkastisch und mit nur halbherzig unterdrücktem Ekel.
    »Sieht so aus, was?« Sie aßen schweigend; Knox andächtig, Eusebia mit zusammengebissenen Zähnen.
    Als sie fertig waren, ging sie zum Schrank, füllte sich ein halbes Wasserglas voll Grappa ein und trank die Hälfte auf einen Zug. Danach war ihr nicht mehr ganz so schlecht. »Wann machen wir’s?«
    »Am zweiten Oktober, wenn wir in London sind. Wann denn sonst?«
    »Und wie machen wir’s?« Das Glas mit dem Grappa in der Hand, stand sie an die alte Küchenvitrine gelehnt. Das schwarze Kätzchen streifte um ihre Knöchel.
    »Das lass meine Sorge sein.« Knox stand auf und räumte das Geschirr ab. »Ich kümmere mich um alles.«
    »Wozu habe ich dann an deinem bescheuerten Kraftmahl teilgenommen, wenn du doch alles allein machen willst?« Sie funkelte ihn an.
    »Rede nicht so über das Kraftmahl, das ist etwas Heiliges!«, beschied er ihr schroff. »Du musst mir mental beistehen, damit ich’s schaffe. Das ist schwer genug.« Er trug das Geschirr zur Spüle.
    Wütend ging sie zurück zum Computer. »Du führst dich auf wie Scheich Macho bin Rotz in letzter Zeit!« Sie mochte es nicht, wenn er sich so wortkarg gab. Und erst recht mochte sie es nicht, wenn er über sie verfügte und einsame Entschlüsse traf. »Ich will, dass du Dinge mit mir besprichst, die wir gemeinsam durchziehen wollen!«, rief sie. »Ist das klar?!«
    »Schon klar«, kam es müde aus der Küche.
    Aus reiner Gewohnheit und weil sie ein wenig Heimweh hatte, warf Eusebia noch einen Blick

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