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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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wie wir aussehen, entdeckt er uns sicher. Mit dem Insekt da drüben kann man uns beispielsweise nicht verwechseln. Gehören die Blumen eigentlich zum Kopf, oder sind sie eine Art Hut? Und wir müßten Biag-n auch erkennen – sobald wir eine Art Rumpelstilzchen sehen.«
    Sie gingen in großen Kreisen durch die Halle und blieben dazwischen lange stehen. Allmählich leerte sich der Raum.
    »Einer hat geschlafen«, verkündete Miß Schlupe mit Entschiedenheit.
    »Sieht so aus. Aber wir müssen natürlich mit einer Verzögerung rechnen. Wir sind hier auf Transferstation 12. Vielleicht läuft unser Freund von Station zu Station, um uns zu finden. Gehen wir weiter.«
    Sie begannen die nächste Runde durch den Saal. Die nächsten Schiffe waren angekommen, und aus den Transmittern quoll ein neuer Strom von Reisenden. »Vielleicht ist er hier und glaubt, daß der Moment der Annäherung nicht günstig ist«, überlegte Darzek. »Vielleicht vergewissert er sich auch, daß ihn niemand verfolgt.«
    »Verfolgt?« fragte Miß Schlupe verärgert. »Sehen Sie sich doch diese Biester an! Die meisten haben nicht einmal Augen. Ich wäre übrigens froh, wenn ich meinen Geruchssinn abschalten könnte.«
    Darzek warf ihr einen schnellen Blick zu und entdeckte einen grünlichen Ton in ihrer sonst blühenden Hautfarbe.
    »Der Anblick ist mir egal«, fuhr sie fort. »Und ich könnte mich auch an das Zischeln und Kreischen gewöhnen. Aber der Gestank!«
    »Es scheint, daß wir auf einen unerschlossenen Markt für Parfums und Desodorants gestoßen sind«, meinte Darzek. »Aber sicher kann man natürlich nicht sein. Vielleicht handelt es sich bei dem Gestank gerade um Parfum.«
    Sie schlossen sich den Neuankömmlingen an und begannen die nächste Runde. Sie gingen langsam auf die Transmitter zu, welche die Transferstation mit den Planeten von Primores verbanden. Kurz zuvor wandten sie sich unauffällig ab und machten von neuem die Runde.
    »Er hat uns versetzt«, sagte Miß Schlupe.
    »Ich habe mich schon gefragt, ob sie aus irgendeinem Grund einen Ersatz geschickt haben, aber keine dieser Halluzinationen scheint uns anzusehen. Sie haben alle ein Ziel vor Augen, und ich finde, wir sollten auch irgendwohin gehen, bevor jemand auf die Idee kommt, daß wir uns merkwürdig benehmen.«
    »Gut. Wohin gehen wir?«
    »Schluppy, Sie haben die bemerkenswerte Gabe, genau das Problem zu erfassen. Machen wir noch eine Runde.«
     

 
5.
     
    Darzek stieß Miß Schlupe an, und sie wandten sich von den Transmittertoren ab und folgten einem dünnen Strom von Passagieren zu dem einzigen anderen Ausgang. Dahinter sahen sie Rolltreppen, die die verschiedenen Stockwerke der Transferstation miteinander verbanden.
    »Wohin gehen wir?« fragte Miß Schlupe.
    »Zum Speisesaal. Dort können wir warten, ohne aufzufallen, und wir können es im Sitzen tun.«
    »Guter Gedanke. Worauf warten wir noch?«
    »Ich weiß nicht. Wenn Biag-n auftaucht, sucht er uns bestimmt dort. Inzwischen können wir überlegen, was wir tun, wenn er überhaupt nicht kommt.«
    Sie fuhren mit der Rolltreppe ins oberste Stockwerk und betraten den riesigen Speisesaal mit der durchscheinenden Kuppel.
    Die Scheinwerfer strahlten vom Boden aus, und unwillkürlich gingen sie auf Zehenspitzen zu einem leeren Tisch. Darzek stellte seinen Koffer ab und ließ sich mit einem Seufzer der Erleichterung auf einen der Schemel fallen. Selbst bei der niedrigen Schwerkraft der Transferstation wurde sein Koffer nach einiger Zeit scheußlich unbequem. Er wandte sich Miß Schlupe zu. »Schade, daß ich keine Kamera mitgebracht habe. Die Aufnahmen hätten mich reich gemacht.«
    Während er sprach, hüpfte ein großer Ball an ihm vorbei, landete auf dem Stuhl eines leeren Tisches und machte sich mit einem klatschenden Geräusch flach.
    Miß Schlupe kicherte. »Das sah lustig aus.« Dann sah sie sich um und wurde bleich. Am nächsten Tisch saß ein Etwas, das wie eine riesige Wurst mit Armen und Beinen aussah. Es aß mit deutlich hörbarem Genuß ein Etwas, das wie eine kleine Wurst aussah.
    »Sollen wir bestellen?« fragte Darzek.
    »Wie kann man bei diesem Gestank etwas essen?«
    »Wenn wir zu lange unschlüssig herumsitzen, fallen wir wieder auf.«
    »Also gut. Hoffentlich bekommen wir keine Würstchen. Ich hätte wegen meiner Umgebung ein schlechtes Gewissen.«
    Darzek öffnete eine Tastatur und drückte auf die bunten Knöpfe. Dabei murmelte er die Zahlen vor sich hin, die Smith mit ihnen eingeübt hatte. Alle

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