Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
Vom Netzwerk:
Versuch?«
    »Natürlich. Wir hatten das Monopol für lwip- Nüsse. Sie wachsen nur auf Yorlq, und nur die Quarmer hatten Verwendung für sie. Sie entziehen ihnen das Öl und bereiten aus den gepreßten Kernen Konfekt. Die Schalen zermahlen sie zu Mehl. Nun, so war es jedenfalls früher. Dann erwischte die Dunkelheit Quarm. Wir mußten weiterhin den gesamten Nußvorrat von Yorlq aufkaufen und hatten keinen Absatzmarkt mehr. Und als Sie nun erzählten, daß irgend jemand mit der Dunkelheit Handel treibt, entschlossen sich meine maf- Vettern, das gleiche zu tun, damit wir unsere Nüsse endlich los würden.«
    »Deswegen gab es also nirgends auf Yorlq Nüsse«, sagte Darzek. »Sie haben sie vom Markt genommen, als Sie den Beschluß faßten, hierher zu reisen. Ist denn da keiner daheim?«
    Sie befanden sich auf der gewundenen Hauptstraße, aber sie konnten immer noch kein Lebenszeichen entdecken. »Sie sind Nachtgeschöpfe«, erklärte Brokefa. »Wenn die Sonne am höchsten steht, halten sie ihren tiefsten Schlaf.«
    Zögernd ging Brokefa auf die ersten Kuppeln zu. Er blieb an einer davon stehen und trat auf eine vorspringende Fliese.
    »Irgend etwas stimmt da nicht«, murmelte er. »Die Meldeplatte funktioniert nicht.«
    »Was soll sie denn tun?«
    »Sie erzeugt einen kurzen Blitz, sobald man sie betritt. Man erkennt es durch die Luftschlitze.« Er trampelte auf der Platte herum. Verwirrt sah er sich um. »Da ist etwas nicht in Ordnung. Ich habe die Parks noch nie so ungepflegt gesehen. Und die Gärten sind völlig verwildert. Die Quarmer lieben ihre Nachtblumen, und sie pflegen sie sorgfältig.«
    »Der Ort sieht tatsächlich verlassen aus«, erwiderte Darzek. Er trat an die schwere Schiebetür – wiederum ein Zeichen einer primitiven Kultur – und stemmte sein Gewicht dagegen. Sie glitt langsam zur Seite.
    Zuerst konnte er in den dunklen Innenräumen nichts erkennen. Ein feuchter, modriger Geruch würgte ihn. Er trat zurück, als ein klickendes Geräusch an seine Ohren drang. Ein Quarmer erschien im Eingang und starrte ihn an. Er trug keine Lichtabschirmung, und seine Augen begannen sofort zu tränen. Plötzlich schrie er ein Wort und machte einen Sprung auf Darzek zu. Darzek trat zurück.
    Brokefa sagte ein paar kurze Sätze in der Sprache der Quarmer. Der Fremde hörte nicht auf, sondern wiederholte immer wieder das eine Wort. Schließlich stöhnte er nur noch.
    »Was sagt er?« fragte Darzek.
    »Essen.«
    Der Quarmer streckte in einer armseligen Geste seine vielfach unterteilten Arme aus. Andere stolperten aus dem Innern, und von den Nachbarkuppeln kamen Scharen von Quarmern. Darzek und Brokefa wurden von der Menge umringt.
    »Sie wollen etwas zu essen«, sagte Brokefa kühl. »Sie scheinen am Verhungern zu sein.«
    »Wie ist das möglich? Produzieren sie keine Nahrungsmittel?«
    »Genügend. Es war ihr Hauptexport.«
    Die Quarmer kamen näher. Man sah diesen knochigen Gestalten die Entbehrung nicht an – nur an den fahrigen, schwachen Bewegungen waren sie zu erkennen.
    »Hier können wir keinen Handel treiben«, meinte Brokefa. »Gehen wir.«
    »Sie brauchen Nahrungsmittel. Sicher wollen sie Ihre Nüsse kaufen.«
    »Sie haben keine Tauschobjekte. Gehen wir.«
    »Wir können sie doch nicht verhungern lassen!«
    »Weshalb nicht?« fragte Brokefa bitter. »Sie vertrieben uns, verbrannten unsere Lagerhäuser und nahmen uns den Besitz weg. Jetzt betteln sie um Essen. Sollen sie!«
    »Fragen Sie, warum sie kein Essen haben.«
    Brokefa rief die Frage an die Menge, aber die Quarmer schluchzten nur trocken nach Essen. Darzek und Brokefa zogen sich langsam zurück. So gern Darzek diesen armen Geschöpfen half – er tat es lieber vom sicheren Raumschiff aus.
    Umgeben von der Menge gingen sie zurück in den Park. Man versuchte sie nicht aufzuhalten, aber die Quarmer kamen mit und riefen immer wieder das eine Wort.
    Dann sahen sie den Transmitter-Rahmen. Sie schwiegen einen Moment, als ihnen die Bedeutung des fremdartigen Apparates aufging. »Sagen Sie ihnen, daß sie durch diesen Transmitter Essen bekommen«, sagte Darzek.
    Es war zu spät, denn die Menge warf sich mit einem Wutschrei auf den Transmitter. Die Eingeborenen hatten erraten, daß die Fremden durch dieses Gerät für immer verschwinden konnten, und das wollten sie verhindern. Der erste Quarmer, der auf den Rahmen zustolperte, verschwand. Andere packten das Gerät und zerbrachen die Metallteile.
    »Ob sie mit uns etwas Ähnliches vorhaben?« fragte Darzek. Er

Weitere Kostenlose Bücher