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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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dem Moment, in dem er seine Detektive am dringendsten brauchte – er hatte sie auf diesen Moment hin trainiert –, waren sie zusammen mit den anderen Einheimischen wahnsinnig geworden.
    »Deshalb stellten die anderen Händler nur Fremde an«, dachte er. »Ihre Erfahrung mit der Dunkelheit gebot es ihnen.« Er konnte zu seiner Verteidigung anführen, daß er die Einheimischen gebraucht hatte, da sich ein Ausländer nicht so unbeobachtet umsehen konnte. Aber er hätte auf die Entwicklung vorbereitet sein müssen.
     
    *
     
    Im Morgengrauen entdeckte ihn Miß Schlupe. Er saß nachdenklich im Garten. Sie gab ihm eine Schale mit synthetischem Rhabarberbier, und er trank dankbar. »Diesmal ist es die richtige Stärkung.«
    »Haben Sie denn überhaupt nicht geschlafen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wollen die Händler mitmachen?«
    »Es bleibt ihnen keine andere Wahl, wenn sie auf meinem Schiff Yorlq verlassen wollen. Es dauerte Stunden, bis ich ihnen das klargemacht hatte.«
    »Es interessiert mich, ob sich einer besonders dagegen gestemmt hat.«
    Darzek lächelte. »Eine vornehme Umschreibung für einen Agenten der Dunkelheit, nicht wahr? Nein, aber ich lasse sie genau beobachten. Jeder der Händler hat einen meiner Unter-Händler bei sich, angeblich als Verbindungsmann, in Wirklichkeit aber zur Beobachtung. Man kann schwer sagen, ob die Leute nur Angst haben oder absichtlich widerspenstig sind.
    Gul Meszk besitzt Anteile an einer Fabrik, die Raumschiff-Kabinen herstellt, und er glaubt, daß genug fertige Kabinen da sind, um mein Schiff auszustatten. Gul Kaln würde man auf der Erde einen Elektronikblaster nennen. Er hat die nötigen Instrumente, um alle Transmitter anzuschließen. Von den anderen ist Rhinzl bereit, alles zu tun, was ich will, aber möglichst nur nachts, weil er weiß, daß ich da nichts von ihm verlange. Immerhin – er will die Nacht-Geschöpfe zusammentrommeln und Wache halten. Die übrigen sind auf der Suche nach Vorräten, und ich muß sie zur Eile antreiben.«
    »Hoffentlich haben Sie für mich etwas zu tun. Ich bin mir noch nie im Leben nutzloser vorgekommen.«
    »Sie können die Evakuierung übernehmen. Es ist möglich, daß die Eingeborenen jeden Moment die restliche Energie unterbrechen, und so ließ ich Ausgänge in alle Häuser schneiden. Sobald die Schiffskabinen fertig sind, bringen Sie die Frauen und Kinder an Bord, nach Haushalten geordnet.«
    »Wollen Sie wirklich gegen die Einheimischen ankämpfen?«
    »Der Berg ist eine perfekte Stellung. Jeder Eingeborene, der den Weg nach oben schafft, wird am Ende seiner Kräfte sein.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich werde so tun, als wollte ich kämpfen«, erklärte Darzek. »Ich muß etwas herausbringen, und das kann ich nur auf diese Weise schaffen.«
    »Schaffen Sie es, bevor wir verhungert sind?«
    »Wir durchsuchen die Lagerhäuser nach Eßwaren. Gul Kaln hat ein paar unabhängige Transmitter, so daß wir das Zeug auch noch an Bord bringen können, wenn die Energie abgeschaltet ist. Und sobald die Frauen und Kinder fort sind, wandeln wir die Wohnhäuser in große Vorratsdepots um.«
    »Wasser?«
    Darzek lachte. »Auch das werden wir lagern. Im Notfall können wir die Aqua-Räume leerpumpen.«
    »Also gut. Wir bereiten uns auf eine Belagerung vor. Wird es lange dauern, bis Sie gefunden haben, was Sie suchen?«
    »Ich weiß nicht. Bisher hat noch niemand gegen die Dunkelheit angekämpft. Und je mehr ich über sie erfahre, um so verwirrter werde ich. Weshalb sollten vernunftbegabte Wesen einen Planeten nach dem anderen erobern und ihn dann dem Hungertod aussetzen? Die Dunkelheit bringt nicht nur Wahnsinn – sie ist selbst Wahnsinn. Ich kann sie nicht verstehen.«
    »Diese heulenden Wilden waren mir auch ein Rätsel.«
    »Wenn wir hier ausharren könnten, bis sie wieder einigermaßen zur Vernunft gekommen sind, wäre das ein großer Sieg für die Galaxis. Andererseits kann eine Handvoll Ausländer nicht gegen die Bevölkerung eines Planeten ankämpfen. Sie bringen uns mit bloßen Händen um – und ich wage gar nicht, daran zu denken, daß sie auch ein paar Augen des Todes bei sich haben könnten. Also werde ich so tun, als möchte ich kämpfen. Vielleicht erfahre ich etwas ...«
    »Und wer kümmert sich um die Ernährung?«
    »Gul Ceyh«, erwiderte Darzek. »Er hat sich selbst zum Verpflegungsobermeister ernannt.«
    Er ging, doch nach ein paar Minuten kam er wieder zurück. »Schluppy, tut mir leid, Sie müssen eine

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