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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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hineingezogen wird.«
    »Die Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt.«
    »Oh, aber das ist sie, wenn Jacen sich darin einmischt.«
    »Lass uns nicht darüber streiten.«
    »Ich will, dass wir einen anderen Mentor für Ben suchen.«
    »Luke, ist dir schon mal aufgefallen, dass es keine Berufsausbildung für diese Aufgabe gibt?«
    Wie sehr sie Jacen auch verteidigte, Luke fühlte keine echte Gewissheit in Mara. Er stellte den Kaff beiseite und zog sie an sich, schaute ihr in die Augen. Ein paar feine Linien gingen von den Augenwinkeln aus, und in der Mähne roten Haars, das ihr Gesicht einrahmte, fanden sich vereinzelte Spuren von Weiß. Doch soweit es ihn betraf, war sie noch immer vollkommen, noch immer sein Fels in der Brandung, noch immer seine Liebe.
    Und noch immer lag sie falsch.
    »Mara, ich kann das nicht ignorieren.«
    »Schön.« Er spürte, wie sich ihre Schultern anspannten. »Mach nur weiter und stoß Ben vor den Kopf, jetzt, da er gerade anfängt, Fuß zu fassen. Was macht es schon, wenn Jacen irgendwelche sonderbaren Philosophien erforscht und mit Ungeziefer kommuniziert hat? Wir waren beide auf der dunklen Seite, und wir haben es überstanden.«
    »Also fühlst du die dunkle Seite bei ihm.«
    »Nein, ich fühle, dass Jacen Kräfte entwickelt, die weit über die meinen hinausgehen, und dass er gut für Ben ist und dass er ihm niemals Schaden zufügen würde.« Sie trat von Luke zurück, und er spürte, dass sie ihn jetzt ausschloss, vielleicht, um zu verhindern, dass die Unterhaltung zu einem Streit ausartete, bei dem es keinen Sieger geben würde. »Das macht ihn zu einem guten Einfluss. Ohne Jacen hätten wir einen jugendlichen Sohn mit starken Machtkräften, der uns nicht zuhören würde. Und das wäre wirklich gefährlich.«
    Damit hatte sie recht. Das schien ein guter Moment, um
    nachzugeben. »Dem kann ich nicht widersprechen.«
    »Aber. «
    »Ich habe gar nicht aber gesagt.«
    »Ich habe ein Aber gehört, und ich habe ein Aber gefühlt.«
    »Aber ich würde meine Pflicht vernachlässigen, wenn ich nicht herauszufinden versuchen würde, wer oder was das in meinen Träumen ist.«
    Mara schürzte einen Moment lang die Lippen, schaute ihn von der Seite an und brachte dann ein Lächeln zustande. Sie wusste, wann sie ihn nicht von einem Gedanken abbringen konnte. Und es war ihm ernst. Die Träume waren zu stark und beharrlich, um sie zu ignorieren, selbst wenn das bedeutete, dass es zu Spannungen mit Mara kam. Sie würde damit klarkommen; wenn er seine Instinkte missachtete, waren die Konsequenzen möglicherweise um einiges schlimmer als ein paar schweigsame Frühstücke und finstere Blicke.
    »Ich werde mich noch ein bisschen schlafen legen«, sagte sie. »Und du solltest das auch tun.«
    »Ich trinke noch meinen Kaff aus. Später.«
    Luke brauchte eine ganze Weile, um den Becher zu leeren. Er saß da, starrte aus dem Fenster und konzentrierte sich auf das helle grüne Licht eines fernen Leuchtschildes, um sicherzugehen, dass er meditierte und nicht träumte. Er versuchte, seine mentale Hand nach dem Mann mit der Kapuze auszustrecken, um ihn dazu zu bringen, sein Gesicht zu zeigen. Das grüne Licht waberte und füllte sein Blickfeld; darin waren Gebilde, ein Gefühl von vertrauten Dingen in unterschiedlichen Erscheinungsformen und irgendwie nicht wiederzuerkennen, doch die Gestalt mit der Kapuze war weiterhin nicht fassbar.
    Allmählich wurde es hell. Coruscants Türme und Spitzen hoben sich als Silhouetten vor einem rosa-bernsteinfarbenen Sonnenaufgang ab.
    Von all den gefürchteten Dingen, die in diesen Träumen und Visionen zu Luke kamen, war das, was ihn am meisten plagte, das Gefühl von Vertrautheit.
    Er hatte so etwas schon einmal empfunden.
    Ihm war bloß nicht ganz klar, in welchem Zusammenhang.

    JACEN SOLOS PRIVATWOHNUNG. CORUSCANT

    Ich wünschte, du wärst hier.
    Jacen konnte sich konzentrieren und Tenel Ka in der Macht berühren, und in diesem Moment hätte er nahezu alles dafür gegeben, um sie und seine Tochter Allana wiederzusehen. Er schloss die Augen und sah Tenel Ka, dasselbe Lächeln wie damals, als er sie das erste Mal alleingelassen hatte, das Baby im Arm wiegend. Er schickte sein Wesen auf die Reise und ließ es sich sanft mit ihrem vereinen. Er fühlte die Wärme, die sich von seinem Bauch in seine Brust ausbreitete: Sie hatte ihn gefühlt und die Berührung erwidert.
    Baby? Allana w7ar jetzt vier; sie war ein kleines Mädchen, das lief und redete. Jedes Mal, wenn er sich

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