Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith

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abgesetzt; natürlich nicht durch die üblichen Kommunikationskanäle, sondern über einen Langstreckenstrahler. Dieser Strahl ging in drei Richtungen – nach Tominga, Vega und Palmer II. Das bewies, daß sich Fairchild nicht auf Chickladoria aufhielt; wenn das der Fall gewesen wäre, hätte Thlasoval einen Sender und keinen Strahler verwendet.
    Ähnliche Aktionen waren gleichzeitig auf allen vier Planeten gestartet worden, auf denen Fairchild aktiv war, und auf Vega war der Notruf des örtlichen Geschäftsführers mit einem normalen Funkgerät abgestrahlt worden. Folglich hielt sich Fairchild auf Vega auf. Er würde diesen Planeten auch nicht verlassen! Um die Welt war sofort ein Schild gelegt worden, den nicht einmal eine Mikrobe durchstoßen konnte, und dieser Schirm würde so lange bestehen bleiben, bis Fairchild gefangen war.
    »Gleichzeitige Aktionen?« unterbrach Cloud den Informationsfluß. »Auf vier Planeten? Dann kann er die
Wirbeltöter II
ja gar nicht mit den Zwischenfällen in Verbindung bringen!«
    »Wir rechnen aber damit«, erwiderte der Lens-Träger. »Wir haben es hier mit einem ausgesprochenen klugen Kopf zu tun. Jedenfalls hoffen wir, daß er diesen Schluß zieht, denn ein Lauscher, den man auf Sie oder einen anderer Leute in Schlüsselpositionen ansetzt, wäre ein wahres Gottesgeschenk.«
    »Aber wie soll er auf uns kommen?« wollte Cloud wissen. »Wir konnten doch nicht auf vier Planeten gleichzeitig sein!«
    »Auf drei dieser Planeten sind Sie gewesen, und ich kann Ihnen sagen, daß diese Route nicht rein zufällig festgelegt wurde.«
    »Ach ... und warum hat man mir das nicht gesagt?«
    »Nein. Die Leute an der Spitze wollten Sie nicht zu sehr beunruhigen, zumal wir gehofft hatten, daß Sie ihn erwischen würden, ehe sich die Sache so weit entwickelte. Aber nun stecken Sie bis zum Hals in der Sache drin. Sie und Ihre Leute werden ab sofort keine Sekunde unbewacht sein, und man wird Sie abschirmen, wie es bisher noch kein Staatschef erlebt hat.«

15
    Der Flug von Chickladoria nach Vega war zwar ziemlich lang, verlief jedoch ohne besondere Vorkommnisse.
    Joan arbeitete natürlich intensiv am Umbau des großen Computers. Cloud verbrachte seine Zeit über der galaktischen Karte oder im Kontrollraum vor dem Weltalltank; er klassifizierte, analysierte, formulierte und verwarf Hypothesen und Theorien und preßte den verfügbaren Daten jede denkbare Information ab.
    In ihrer Freizeit, die reichlich bemessen war, arbeiteten sie gemeinsam an der Telepathie. Sie waren bald soweit, daß die verbale Kommunikation bei ihrer Arbeit immer seltener wurde. Allein oder in einer Menschenmenge, in Sichtweite des anderen oder nicht, an jedem Ort und zu jeder Zeit brauchte der eine nur einen Gedanken an den anderen zu richten, woraufhin sie sofort in vollem gegenseitigen Kontakt standen.
    Und immer öfter kam es zu jenem blitzschnellen Auftreten eines Phänomens, das mehr war als nur Theorie; zu einer Verschmelzung der Geister, die so ungemein intim war, daß keiner der beiden zu sagen wußte, ob er sich diesen Kontakt ersehnte oder sich davor fürchtete. Einige Tage vor der Ankunft auf Vega erkannten beide, daß sie diese Verschmelzung nach Belieben herbeiführen konnten; doch sie scheuten noch davor zurück.
    Auf diese Weise schien die Reise nicht annähernd so lange zu dauern, wie sie tatsächlich war.
    Natürlich ging es auf Vega zuerst darum, die fünf freien Atomwirbel dieser Welt zu löschen – was mehr oder weniger ein Kinderspiel war.
    Als die
Wirbeltöter II
in Position zu gehen begann, nahmen die beiden Wissenschaftler ihre Plätze ein. Cloud war äußerlich beherrscht wie immer, doch Joan wirkte bleich und angespannt. Er schickte ihr einen beruhigenden Gedanken zu, doch ihr Block war unüberwindlich.
    »Nehmen Sie es nicht so schwer, Joanie«, sagte er. »Margie wird es schaffen. Aber selbst wenn sie es nicht schafft, gibt es immer noch ein Dutzend andere Möglichkeiten, die wir ausprobieren können.«
    »Das ist ja gerade das Problem – diese Möglichkeiten sehe ich nicht! Wir haben so ziemlich alles in Lulu gesteckt, was wir hatten; Margie ist nur ein paar Millisekunden besser. Mag schon sein, daß uns noch ein Dutzend Lösungswege offenstehen, doch ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie die aussehen könnten. Margie ist das letzte Wort, Sturm – der beste Analog-Computer, den man nach den heutigen Erkenntnissen bauen kann.«
    »Und ich habe Ihnen dabei kein bißchen helfen können, Joan. Ich