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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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wünschte, ich könnte Sie unterstützen.«
    »Ich wüßte auch nicht, wie Sie das ... Oh, entschuldigen Sie, Sturm – so habe ich das nicht gemeint. Wollen Sie die Stromkreise überprüfen? Ich lasse die Schaltungen kommen.«
    »Nein, bei solchen Arbeiten könnte ich Ihnen nicht mal den Schraubenzieher reichen. Ich habe eine vage, unausgegorene Vorstellung, daß es eine Möglichkeit geben müßte, daß ich Ihnen und Ihrem Computer vielleicht noch keine richtige Chance gegeben habe. Anhand der nächsten drei oder vier Versuche kann ich vielleicht feststellen, ob ...«
    »Lieutenant-Commander Janowick – wir sind in Position«, tönte eine energische Stimme aus dem Lautsprecher. »Sie können übernehmen, Madam.«
    »Vielen Dank, Sir.« Joan legte einen Schalter um, woraufhin Margie die Kontrolle des Schiffes und seiner Waffen übernahm; nur Cloud hatte die Möglichkeit, nach Belieben zu schießen und damit die Impulse der Maschine auszuschalten.
    »Moment noch, Sturm«, sagte Joan. »Sie wollten mir etwas sagen.«
    »Vielleicht kann ich feststellen, ob ich Ihnen irgendwie helfen kann – oder eben nicht –, aber dazu brauche ich noch mehr Daten.«
    Cloud wandte sich seinen Unterlagen zu, Joan kümmerte sich um ihre Kontrollen, und nichts geschah, bis Cloud den Wirbel auslöschte.
    Auch beim nächsten Wirbel passierte nichts – ebenso beim dritten. Als sich die Instrumente mit dem vierten zu beschäftigen begannen, ging Cloud im Geiste die Werte der bisherigen Versuche durch. Beim ersten Wirbel, einem harten Brocken, war Margie zweihundertundfünfzig Millisekunden zu langsam gewesen. Beim zweiten, einem ziemlich kleinen Atombrand, war sie bis auf fünfundsiebzig Millisekunden herangekommen. Bei Nummer drei, einem Wirbel mittlerer Größe, hatte die Lücke hundertundfünfundzwanzig Millisekunden betragen. Darin lag eine bestimmte Logik. Die Verzögerung war proportional zur Tätigkeit des Wirbels – Pech für Margie. Und besonderes Pech für Joanie – das arme Kind war ja dicht davor, die Beherrschung zu verlieren ...
    Aber Moment mal! Was ist denn das? Nummer vier ist ein bißchen anders gestaltet und ziemlich klein. Eigentlich müßte Margie damit fertig werden, wenn sie es überhaupt jemals schaffen soll ... aber sie schafft es nicht. Sie rennt fast dreihundert Meilen hinterher! Warum? Aha – Amplituden – Frequenzen – extreme Instabilität ... die Verzögerung ist also nicht nur proportional zur Aktivität, sondern zu Aktivität und Instabilität zusammen.
    Das eröffnete uns eine Chance – aber was macht die Maschine mit den Daten, bei allen neun purpurnen Höllen Palains?
    Cloud wollte schon aus seinem Schalensitz steigen, um sofort mit Joan abzustimmen, aber dann änderte er seine Absicht. Selbst wenn Margie mit diesem kleinen Wirbel fertig wurde, war das kein richtiger Test. Es wäre nicht gut, Joan hier zu einem Erfolg zu verhelfen und beim nächsten Mal wieder einen Versager zu riskieren. Nein, der nächste, der letzte Wirbel, der schlimmste Mahlstrom auf Vega, sollte das Versuchskaninchen sein. Wenn Margie den schaffte, konnte sie alles auslöschen, was die Galaxis zu bieten hatte.
    So kam es, daß Cloud auch diesen Wirbel auslöschte. Die
Wirbeltöter II
raste ihrem letzten veganischen Ziel entgegen und machte sich zum Angriff bereit. Joan setzte Margie wie üblich in Aktion; doch Sturm verzichtete zum erstenmal darauf, seinen Platz einzunehmen. Statt dessen stellte er sich hinter Joans Sitz.
    »Wie kommen wir voran, mein Schatz?« fragte er.
    »Gar nicht!« Joans Gedankensperre war stark wie eh und je; ihre Stimme ließ erkennen, daß sie den Tränen nahe war. »Sie ist heute ein halbes Dutzendmal dicht vor dem Ziel gewesen – warum fehlt mir immer ein Sekundenbruchteil?«
    »Vielleicht schaffen Sie es doch noch.« Als wäre es die natürlichste Sache in der Welt – und das war es ja auch –, legte ihr Cloud den linken Arm um die Schultern und drückte sie sanft an sich. »Machen Sie den Weg frei, mein Schatz – wir können viel klarer denken als sprechen. – So ist es besser«, fuhr er fort, als sie ihre Barriere senkte. »Ihr Differentialmesser sieht aus, als wäre er auf einen Zentimeter in der Sekunde eingestellt. Können Sie das Ding vertikal ausreichend verstellen, um es auf fünf zu bringen?«
    »Ja. Wenn Sie wollen, auch auf zehn, aber die Linie würde bei den Abwärtsbewegungen über den Schirm hüpfen.«
    »Das wäre mir egal – ich möchte nur so genaue Werte wie möglich.

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