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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ein DeLameter!«
    Angespannt, mit Muskeln, die gestrafft waren wie eine Violinensaite, stand Vesta am Spieltisch; ihre spitzen Nägel gruben sich so kräftig in die Tischkante, daß sich die Emaille ablöste. Sie hatte die Zähne zusammengebissen und die Augen zu engen Schlitzen zusammengezogen und knurrte tief im Hals bei jedem Einsatz, den sie machte. Ihre Einsätze waren identisch – jeweils zehntausend Kredit – und sie spielte noch immer auf Zahl. Die beiden Geschäftsführer sahen zu, wie sie achtzigtausend verlor, doch im nächsten Augenblick kassierte sie dreihundertundfünfzigtausend.
    Thlasoval ging durch das Lokal und tat alles Erdenkliche, um die Verluste zu bremsen – doch er hatte kaum eine Möglichkeit zum Eingreifen.
    Schließlich winkte er seinen Assistenten zu sich. »Es sieht übel aus, Althagar«, sagte er, »und ich begreife einfach nicht, wie das möglich ist ... Es sei denn ...« Seine Stimme erstarb.
    »Sie haben recht. Ich habe auch keine Ahnung. Es sei denn, die beiden Schachspieler da drinnen mischen kräftig mit – doch ich möchte wetten, daß sie sauber sind. Ich könnte nicht einmal raten ... vielleicht stecken ein paar Lens-Träger dazwischen. Die können doch so ziemlich alles.«
    »
Lens-Träger?
Unsinn! Wir haben keine im Lokal! Wir überprüfen doch jeden mit Spionstrahlen.«
    »Vielleicht arbeiten die Leute von draußen. Vielleicht sind auch ein paar andere Lauscher am Werk?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Wir haben schon oft Lens-Träger als Gäste gehabt – aus geschäftlichen Gründen oder zum Vergnügen –, und die haben sich meistens mit Billard begnügt. Außerdem geht es doch hier nur um Geld – und warum sollte es die Patrouille auf unser Geld abgesehen haben, bei allen elf Höllen von Telemanchia?
    Wenn man uns wegen irgend etwas belangen könnte, würde man uns verhaften, aber Geld wäre denen doch egal! Die Leute haben selbst genug Kapital.«
    »Das dürfte stimmen. Geld ... hm, Geldgewinne ... Oh, was meinen Sie ... vielleicht steckt der Mob dahinter! Wäre es möglich, daß sich die Burschen inzwischen für so arriviert halten, daß sie es mit uns aufnehmen können?«
    »Für so dämlich halte ich sie nicht. Allerdings wäre so etwas schon wahrscheinlicher als die Annahme, daß uns die Patrouille auf diese Weise hoppzunehmen versucht.«
    »Aber wie? Beim Großen Kalastho.
Wie?
«
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht mit Lauschern, wie Sie gesagt haben – oder mit Wahrnehmungsbegabten oder anderen Geisteswesen, die man irgendwo aufgetrieben hat.«
    »Unsinn!« sagte der stellvertretende Geschäftsführer. »Wer soll denn wohl besondere Fähigkeiten haben? Die Veganerin ist keine Lauscherin, die ist Spielerin und kann nicht anders. Ich habe bisher noch keinen Chickladorier kennengelernt, der lauschen oder etwas wahrnehmen konnte, und die Leute hier sind ziemlich regelmäßig Kunden. Und jeder einzelne gewinnt! Was bedeutet das?«
    »Daß wir in der Klemme stecken – ich weiß. Aber verdammt – so etwas geht nicht ohne Telepathie oder sonstige Tricks!«
    »Ach nein? Haben Sie schon einmal von einem Wahrnehmungsbegabten gehört, der von außen ein Kartenspiel ablesen oder eine Mauschelei mit dem Roulette aufspüren könnte?«
    »Nein – aber das muß nicht heißen, daß es so etwas nicht gibt. Sorgen macht mir vielmehr die Frage, was wir dagegen tun sollen. Wenn sich der Mob tatsächlich im Hotel gegenüber oder sonstwo in der Nähe verschanzt hat ... können wir trotzdem nichts machen. Die Kerle hätten mehr Kanonen zur Verfügung, als wir aufbringen könnten, selbst wenn wir genau wüßten, wo wir sie suchen müßten, und wir können nicht ohne Anhaltspunkt eine Armee losschicken – da würden wir in kürzester Zeit im Gefängnis landen. Außerdem kommt mir die Sache mit dem Mob auch nicht gerade astrein vor. Wie wollen sich die Leute von den Spielern hier ihren Anteil beschaffen? Besonders von der Veganerin?«
    »Die Veganerin ist vielleicht eine Ausnahme – aber bei den anderen wär's doch möglich! Vielleicht hat man verbreiten lassen, daß heute der große Tag ist. Jeder muß von seinen garantierten Gewinnen die Hälfte abgeben.«
    »Nein, das kaufe ich Ihnen nicht ab. Ich hätte davon erfahren – solche Dinge lassen sich nicht hundertprozentig geheimhalten. Von welcher Seite man das Problem auch betrachtet – es ergibt keinen Sinn.«
    »Also?«
    »Uns bleibt nur eine Möglichkeit. Wir müssen dichtmachen. Während Sie das tun, setze ich

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