Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
»Laß die beiden noch ein bißchen in Ruhe, ihr heulenden Hyänen – sie gehören mir!« Dann wechselte sie ins Englische über und fuhr fort: »Los, ihr vier, vergnügt euch!«
    Die ersten beiden Männer, die an die beiden tellurischen Mädchen herankamen, tanzten mit ihnen davon; die anderen wichen zurück. Zwei veganische Mädchen jedoch waren nicht so höflich. Beide hatten Joe gepackt, eine an jedem Arm, und fauchten sich an, während er hilflos in der Mitte stand. Schließlich eilte ein Veganer herbei, äußerte einige heftige Worte und ließ eine Münze durch die Luft wirbeln. Die Mädchen beugten sich eifrig vor – ohne Joe loszulassen –, um das Ergebnis des Wurfes zu begutachten. Die Verliererin zog sich schließlich zurück, und Joe tanzte mit der Siegerin davon.
    »Das ist herrlich, Sturm!« sagte Joan. »Ich fühle mich richtig akzeptiert. Offenbar sind wir die erste Gruppe von Ausländern, die bei den Veganern das Eis zum Schmelzen gebracht haben.«
    Die anderen Gäste zogen sich zurück. Vesta ließ ihre Gefangenen los und wandte sich an ihren Bruder.
    »Kapitän Cloud, Dr. Janowick – ich möchte Ihnen meinen Bruder Zamke vorstellen.« Dann wandte sie sich an ihren Bruder. »Diese beiden haben sehr gut für mich gesorgt, Zambptka, alle beide, doch besonders der Kapitän. Du weißt, was er für mich getan hat.«
    »Ja, das weiß ich.« Das Englisch des Bruders war fast akzentfrei. Er ergriff Clouds Hand, schüttelte sie und hielt sie sich schließlich vor das Gesicht und atmete tief ein. Dann richtete er sich auf. »Für das, was Sie für meine Schwester getan haben, Sir, danke ich Ihnen. Wie sie gesagt hat – Ihr Duft ist angenehm und wird im Schrein der Angenehmen Düfte unseres Hauses einen Ehrenplatz erhalten.«
    Dann wandte er sich an Joan, wiederholte die Geste und verbeugte sich – und wenn sich ein Veganer vor einer anderen Person verbeugt, ist das wirklich ein ansehnliches Schauspiel.
    Mit einer Plötzlichkeit, die Joan und Cloud überraschte, wechselte er das Thema. »Nachdem der Höflichkeit Genüge getan ist, was halten Sie von einem kleinen Tanz, Joan?«
    Joan wußte zuerst nicht, was sie sagen sollte. »Natürlich ... gern ... aber da ich weder die Schritte noch die Musik kenne, werde ich wohl keine gute Partnerin für Sie sein.«
    »Oh, das macht keinen ...«, begann Zamke, doch Vesta übertönte ihn sofort.
    »Natürlich macht das keinen Unterschied, Joan!« rief sie. »Tanzen Sie los, tun Sie, was Sie wollen! Er wird sich Ihnen anpassen – und wenn er Sie nur einmal tritt, kann er etwas erleben!«
    »Und vermutlich können und wollen Sie jetzt mit mir ebenso tanzen – mit der gleichen Geschicklichkeit, Direktheit und Wendigkeit?« wandte sich Cloud an Vesta, nachdem Joan und Zamke in der Menge verschwunden waren.
    »Sie sagen es, mein Freund!« rief Vesta aufgekratzt.
    Sie schmiegte sich zufrieden an ihn und ließ sich von ihm auf die belebte Tanzfläche führen. Sie war natürlich eine hervorragende Tänzerin; sie war sogar so gut, daß er sich selbst für einen viel besseren Tänzer hielt, als er wirklich war. Als er sich nach einigen Minuten zu entspannen begann, spürte er plötzlich ein Kitzeln im Rücken – irgend etwas kroch an seinem Rücken hinab – die haarige Spitze von Vestas allgegenwärtigem Schwanz!
    Er griff danach, doch so schnell er auch zupackte, Vesta kam ihm zuvor und kreischte vor Vergnügen, als er seine Beute verfehlte.
    »Hören Sie mal, junge Dame!« sagte er mit gespielter Strenge. »Wenn Sie Ihre Extremitäten nicht dort lassen, wohin sie gehören, knote ich Ihnen das Ding mit einer Schleife um den hübschen Hals.«
    Vesta wurde sofort ernst. »Oh ... meinen Sie wirklich, daß ich hübsch bin ... ich meine, mein Hals?«
    »Daran besteht kein Zweifel!« erklärte Cloud. »Nicht nur Ihr Hals – Sie sind eins der schönsten Geschöpfe, die ich je in meinem Leben gesehen habe.«
    »Oh, vielen Dank ... ich wußte ja nicht ...« Sie starrte ihm einige Sekunden lang in die Augen, als wollte sie sich darüber klar werden, ob er ihr nur aus Höflichkeit schmeicheln wollte. Sie kam zu dem Schluß, daß seine Worte ernst gemeint waren schloß die Augen, ließ den Kopf an seine Schulter sinken und begann wonnig zu schnurren, wobei sie nach wie vor jeder seiner Bewegungen im perfekten Rhythmus folgte.
    Nach einigen Minuten hörten sie jedoch einen halb unterdrückten Schrei. Eine Sopranstimme rief lachend: »Vesta!«

    »Ja, Babs?«
    »Was kann man gegen so

Weitere Kostenlose Bücher