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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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allerdings Mittäter.«
    »Ich kann dir nicht folgen.« Die dunklen Augen blickten jedoch wach und aufmerksam.
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    »Naja, als die nette alte Dame vom Dienst auf dieser Station
    …« Der Admiral schnaubte, und Marta grinste kurz und fuhr fort: »Die jungen Leute erzählen mir vieles. Das haben sie schon immer getan. Deshalb war ich ja auch Raffas Lieblingstante. Ich fing langsam an, mich zu fragen, wie eine strahlende junge Heldin so schnell zu aller Welt liebster Schurkin werden konnte.
    Ich vermutete, dass jemand anderes ein Interesse daran hatte, Lieutenant Suiza in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken, und ich fand, dass dieses, wenn ich so sagen darf, schmutzige Abwasser aus ein paar Quellen stammt, die weit von Copper Mountain entfernt liegen. Deshalb bin ich ja auch auf den Planeten hinuntergeflogen, um von einer zivilen Einrichtung aus ein bisschen diskret in den Datenbanken herumzustöbern.«
    »Und du hast herausgefunden …«
    Marta hob die Hand und zählte die Punkte an den Fingern ab.
    »Ich habe Klassenkameraden Esmays von der Akademie
    gefunden, die eifersüchtig auf ihren Erfolg waren und einen Groll wegen der Ehren hegten, die ihr zuteil wurden; sie würden sie gern wieder auf der technischen Laufbahn sehen oder gleich ganz aus der Flotte hinausgeworfen, denn sie bringt nun mal Leistungen, bei denen ihnen schwindelig wird. Vieles, was ihr vorgeworfen wurde, geht auf diese Quellen zurück, und
    gleichzeitig haben sie das, was Esmay wirklich gesagt hat, ins ungünstigste Licht gerückt. Die Leute, die tatsächlich zusammen mit ihr gedient haben, sind zurzeit verwirrt und aufgebracht, aber es fällt ihnen schwer zu glauben, dass Esmay so sein konnte, wie sie derzeit dargestellt wird. Dann habe ich noch Personen gefunden, die Einfluss auf deinen Enkel gewinnen möchten, weil er ein Serrano ist … und die sehr froh sind, eine 473
    Barriere zwischen ihm und Lieutenant Suiza errichten zu können.«
    »Alles sehr interessant – aber bist du sicher, dass du auch die Wahrheit zu hören bekommen hast?«
    »Vida, erinnerst du dich an Patchcock? Mein Näschen für Scheußlichkeiten dieser Art?«
    »Ja … in Ordnung … aber damit ist Lieutenant Suiza noch keineswegs frei von den Folgen dessen, was sie gesagt und getan hat. Und wir haben einen Zeugen, der sie sagen gehört hat, Brun wäre es nicht wert, ihretwegen einen Krieg zu führen.«
    »Das habe ich auch gesagt, meine Liebe. Und du. Und der Guernesi-Botschafter, mehr als einmal. Wir haben es in
    Plattitüden gewickelt, aber du weißt und ich weiß, dass niemand
    – nicht mal der Sprecher und sicherlich nicht seine Tochter – es wert ist, für ihn in den Krieg zu ziehen. Im Kontext betrachtet, kann man aus Suizas tatsächlich erfolgten Äußerungen nicht konstruieren, dass sie wirklich die Einstellung hat, die man ihr zuschreibt.«
    Der Admiral breitete die Hände aus. »Also – was schlägst du vor? Da du mich aufgesucht hast, vermute ich, dass du einen Plan im Kopf hast.«
    »Naja … da ich in jüngster Vergangenheit für mindestens drei weitere Romanzen die gute Fee gespielt habe – du weißt von Raffa und Ronnie, aber du weißt nichts von den anderen –, fühle ich mich zum Engagement aufgerufen, wo es um Liebe geht. Falls Esmay und Barin ihre Probleme lösen können …«
    »Du meinst, du hast nicht vor, es für sie zu tun?« Das wurde von einem herausfordernden Lächeln begleitet.
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    »Natürlich nicht!« Marta zeigte ein strenges Gesicht. »Kinder lernen durch die Praxis. Aber falls sie wieder zusammenfinden –
    und da sie nach wie vor verknallt sind, gehe ich davon aus –, wird dadurch einem Teil der Kritik die Zähne gezogen. Denn wenn sie einen Serrano zum Geliebten hat…«
    »Aha – deshalb hast du dich zuerst an mich gewandt. Damit ich Barin nicht sage, er soll ihr aus dem Weg gehen.«
    »Kurz und bündig. Übrigens, falls du Suiza für eine schlimme Person halten solltest, dann sieh dir mal die an, die Barin zurzeit auf den Fersen klebt. Eine von Esmays Klassenkameradinnen und obendrein eine schnittig entworfene Bioskulptur. Weiß alles über Männer, wovon Esmay keine Ahnung hat, und da sie auch eine Kolonistin von einem der Halbmondplaneten ist, muss man sich schon fragen, wo sie sich eine solche Fertigkeit angeeignet hat. Gerüchte wollen wissen: aus der Verführung ihrer
    Vorgesetzten.«
    »Zieh deine Klauen ein, Marta – ich habe nicht vor, Barin zurückzupfeifen. Und ich weiß schon über Lieutenant Ferradi

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