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Wald-Schrat

Titel: Wald-Schrat Kostenlos Bücher Online Lesen
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rief Katrin in ihrer besten Nachahmung einer Erwachsenenstimme. »Denk doch an die Kinder!«
    »Wen interessiert das schon?«, fragte Forrest verantwortungslos.
    Der Boden erzitterte leicht. Entweder wandte sich die Erde selbst voll Abscheu von der Darbietung ab, oder in der Ferne regte sich ein Oger.
    Imbri ergriff ihr Kopftuch, streifte es ab und warf es davon. Es flatterte kurz im Winde und löste sich in Luft auf.
    »Unzüchtige Entblößung!«, protestierte Katrin.
    »Ausziehen! Ausziehen!«, beharrte Forrest schalkhaft und setzte sich.
    Der Boden bebte. Etwas Riesiges stapfte in ihre Richtung.
    Imbri riss sich die Bluse vom Leib und warf sie Forrest zu, der sie auffing und daran auf so vulgäre Art roch, wie er nur zuwege brachte. Tatsächlich handelte es sich um eine sehr hübsche Bluse, die schwach nach frischem Hafer duftete, der natürlichen Seelensubstanz der Mähre Imbri. Dann löste die Bluse sich auf, denn auf keinen Fall konnte Imbri es sich leisten, in ihre Bestandteile zerlegt zu werden.
    »Auf ganzer Linie abstoßend!«, verkündigte Katrin.
    »Göttlich!«, konterte Forrest aufrichtig.
    Imbri tanzte nun nur noch in einem hellroten Top und Rock und erschien überaus bezaubernd. Aus Mangel an Seelensubstanz war sie klein, aber wohlgeformt, und das enge Top kündete bereits an, dass das Beste erst noch kommen würde. Besonders deutlich wurde dies dann, wenn das Beste durch die Energie ihrer Bewegungen ins Schwingen geriet. An Kleidung war etwas, das interessante in faszinierende Aspekte verwandelte.
    Imbri stieß ein Bein in die Luft, und einer ihrer Slipper flog davon. Dann tanzte sie zu Forrest heran und kickte auch den anderen fort, und er konnte die halbe Strecke über das Knie hinaufblicken. Das war gefährlich nah an den Pantys!
    »Unfassbar!«
    Doch wie er halb gelähmt von dem Anblick dasaß, traf ihn der Slipper auf die Stirn. Das tat ihm nicht weh – der Aufprall fühlte sich mehr wie ein Kuss an. Der Schuh fiel zu Boden und löste sich auf.
    Dann tauchte der Oger auf. »Wer ich sehen, die am drehen?«, verlangte er zu erfahren.
    Erschrocken fuhr Forrest zu ihm herum. »Du musst Eugen Oger sein«, vermutete er – das heißt, eigentlich war es keine Vermutung, denn dem Oger schienen die Augen halb aus den Höhlen zu treten. An ihm war noch etwas anderes, doch was, das konnte Forrest nicht recht sagen.
    »Von Abendrot zu Morgengraun, ich Oger, du Faun«, stimmte er zu.
    »Ach, hör schon auf damit, Eugen«, sagte Forrest. »Wir wissen genau, dass du gar nicht in diesen dummen Versen sprichst.«
    Der Oger sah bestürzt drein. »Habe ich mich verplappert?«
    »Nein. Orgy Oger hat das Geheimnis verraten. Wir möchten mit dir handeln.«
    »Ich will aber nicht handeln. Ich bin nur hergekommen, um einen Blick auf euer Tanzmädchen zu werfen. Sie wollte gerade etwas Interessantes entblößen.«
    »Nein, das wollte ich nicht«, versetzte Imbri schnippisch, während zugleich ihr Kopftuch, ihre Bluse und ihre Slipper wieder erschienen.
    »Dann hält mich hier nichts«, sagte der Oger verdrossen. »Weil ihr meine wahre Natur kennt, darf ich euch nicht zermalmen, aber wenn ich niemanden beäugen kann, ist jede weitere Tändelei sinnlos.«
    »Er hat eine Seele«, wisperte Imbri. »Seht ihr das schwache Leuchten?«
    Das war die Merkwürdigkeit, die Forrest aufgefallen war! Welch ungewöhnlicher Ort, um einer Seele zu begegnen.
    Imbri überlegte. »Und wenn ich weitertanze, während du mit dem Faun verhandelst?«
    Eugen dachte nach. Seine hervorquellenden Augäpfel nahmen eine stumpfrote Färbung an. »Na gut«, stimmte er endlich zu.
    In vollständiger Kleidung tanzte Imbri weiter. Sie wirkte alles andere als zufrieden, fügte sich jedoch den Zwängen der Lage. Das Tanzen an sich schien ihr zu gefallen, und sie hätte es zum Vergnügen getan, wenn man sie nur nicht dabei beäugt hätte.
    »Wir müssen herausfinden, wo wir ein Ogerweib finden können, das bei Orgy in seinem einschlagbaren Schloss bleibt und ihn für seine heldenhafte Anstrengung bewundert«, sagte Forrest.
    »Da fällt mir am ehesten Olé Oger ein. Sie ist nicht besonders hässlich, aber enorm begeisterungsfähig.« Die Augäpfel des Ogers waren unverrückbar auf Imbri gerichtet, die ihren Rock gefährlich weit hochzog.
    Forrest musste seine eigenen Augen von ihr losreißen, denn er sagte sich, dass er vermutlich einen besseren Handel erzielen konnte, solange Eugen abgelenkt war. »Was können wir nun im Gegenzug für dich tun?«
    Eugen

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