Wald- und Wiesenkochbuch - Köstliches mit Wildkräutern, Beeren und Pilzen
weitere Zitronen auspressen. 200âml Wasser mit Zitronensaft, -schalen und 350âg Zucker aufkochen. Waldmeister hinzufügen und ca. 5 Min. mitköcheln. Den Sirup 3 â 4âStd. ziehen lassen. Dann durch ein Sieb gieÃen, aufkochen, in kleine Flaschen füllen und sofort verschlieÃen. Er hält sich ca. 6 Monate.
DIE ZARTEN WILDEN
Frisches Grün, wohin man schaut. Unser Motto: Sonne tanken, die Natur genieÃen â und sich beim Kräutersammeln Appetit holen.
Es grünt so grün
Wenn der Frühling so richtig in Fahrt ist, findet man Wildkräuter in Hülle und Fülle. Endlich kann man wieder aus dem Vollen schöpfen â und den Gaumen auch mal überraschen.
BEINWELL
Dieses »raue« Kraut soll man essen können? Seine behaarten Blätter und Stängel sehen tatsächlich nicht gerade einladend aus. Doch lassen Sie sich davon nicht abschrecken! Das gurkig-frische Aroma der Beinwellblätter wird Sie überzeugen und an Borretsch erinnern. Auch optisch ähneln sich die Kräuter â kein Wunder, beide gehören zu den Raublattgewächsen. Beinwellblätter sind groà genug, dass man damit zarte Fleisch- oder Käsestücke einwickeln und diese so beim Garen vor zuviel Hitze schützen kann. Auch sehr lecker, zum Beispiel als Knabberei zu einem Glas Wein: Beinwellblätter kurz in Pfannkuchenteig tauchen und in heiÃem Ãl knusprig frittieren.
BRENNNESSEL
Mit den feinen Brennhaaren dieses Krauts hat bestimmt jeder schon mal Bekanntschaft machen müssen: Kleine Hautschwellungen sind die Folge. Doch wenn man beim Ernten und Vorbereiten des wehrhaften Krauts Handschuhe trägt, ist es absolut ungefährlich und erfreut uns nach dem Erhitzen mit einem spinatähnlichen Geschmack. Brennnesseln sind eiweiÃhaltig und reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
GUNDELREBE
Ein Würzkraut mit ganz besonderem Aroma ist Gundelrebe, auch Gundermann genannt. Wenn Sie die Blätter zwischen den Fingern reiben, breitet sich ein intensiver Duft aus. Sofort ist klar: Gundelrebe ist kein Kraut, das man in rauen Mengen verwenden kann wie Giersch oder Brennnessel. Mit ihr kommt eine ganz besondere Note ins Spiel, denn sie ist eigenwillig und dominant â und das ist das Schöne an ihr. Gundelrebe ist immer für eine (Geschmacks-)Ãberraschung gut.
HOPFEN
Was dem Bierbrauer die Hopfenblüten, sind dem Kräuterfan die Hopfenspitzen. Die zarten Triebe ranken an Bäumen und Zäunen empor und lassen sich ganz einfach mit den Fingern abknipsen. Der »wilde Spargel«, wie er auch genannt wird, schmeckt roh in Salaten, aber auch gedünstet oder gebraten als Gemüse.
KNOBLAUCHRAUKE
Die jungen Blätter, aber auch die Blüten der Knoblauchrauke haben ein mildes Knoblaucharoma. Die Samen, die ab August in kleinen Schoten heranreifen, kann man ebenfalls verwenden: Sie sind ein interessantes Gewürz mit einer leicht scharfen Note.
VOGELMIERE
Ihr Geschmack erinnert die einen an junge Erbsen, die anderen an Zuckermais. Wieder andere behaupten, Vogelmiere schmecke nach frischen Haselnüssen. Einig sind sich alle, dass die zarten Triebe köstlich sind. Man kann das feine Kraut bis in den Dezember hinein in Gärten, Wiesen und lichten Wäldern finden.
SAUERKLEE
Wald-Sauerklee schmeckt genauso, wie sein Name schon ahnen lässt: fein säuerlich. Allerdings nur in rohem Zustand, sobald er mit Hitze in Kontakt kommt, verliert er sein zartes Aroma. Bei einem Spaziergang erfreut uns das Kraut zudem mit seinen hübschen Blättern und Blüten.
Jung, bunt, knackig
Da schau her: Kaum ist die Sonne drauÃen, spielen die jungen Sprösslinge alle ihre Reize aus! Und wer wollte ihrem knackigen Aussehen und zarten Biss auch widerstehen?
FRÃHLING EINEN SOMMER LANG
Endlich führt auch der Beinwell kein Schattendasein mehr. SchlieÃlich kann er kulinarisch eine Menge! Und gesundheitlich sowieso â er wird seit alten Zeiten als Heilpflanze geschätzt. Man findet ihn meist an Ufern und auf Feuchtwiesen. Im Frühling sind seine Blätter wunderbar zart. Aber auch im Sommer lohnt es sich, ihn zu ernten. Dann entferne ich einfach die dicken Mittelrippen, bevor ich die Blätter verwende â zum Beispiel als raffinierte Begleitung zu würzigem Camembert oder Rotschmierkäse: Dafür mische ich ganze Beinwellblätter mit einem Dressing aus Essig, Ãl, Zitronenzesten, etwas Honig, Salz und Pfeffer.
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