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Wald

Wald

Titel: Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Waechter
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berührt. Erschrocken will er zurückweichen; aber wohin? Als sie seinen Mund erreicht, verstummen seine Gedanken.
     
    Sidus streift noch immer durch den Wald. Das Herumgerenne hat seinen Kopf wieder klarer gemacht – zumindest ein wenig. Trotzdem hat er Probleme das Gleichgewicht zu halten. Und den Drachen, oder was auch immer diesen furchtbaren Lärm verursacht hatte, hat er auch nicht gefunden, wie er enttäuscht feststellen muss. Aufgeben und zurück zum Lagerplatz schleichen, ohne Trophäe, kommt nicht infrage.
    Also weiter.
    Anders als Envin gibt Sidus sich keine Mühe unauffällig zu sein. Im Gegenteil, er verursacht absichtlich Lärm, während er durch den tiefen Schnee stapft und alle im Weg stehenden Äste mit dem Schwert abhaut. So bemerkt er auch nicht die schwarze Gestalt, die soeben hinter ihm aufgetaucht ist und ihm – leise – folgt.
    Selbst wenn Sidus es wüsste, er würde keine Angst haben, obwohl es besser wäre. Noch lauert sein Verfolger, stellt ihn nicht. Sidus stampft weiter. Bis er mit einem Bein gegen einen Felsbrocken stößt und aufschreit.
    Sidus bleibt stehen, um sich die Schramme anzusehen. Er stellt den Fuß auf den Stein, krempelt das Hosenbein hoch und sieht die Schürfwunde. Die schwarze Gestalt entschwindet zurück ins Unterholz, um in Deckung zu gehen.
    »Hmm?«
    Sidus schrickt auf und dreht sich um. Das Schwert kampfbereit.
    Dah wah doch wass?!
    Er kann nichts und niemanden entdecken. Also läuft er weiter. Dann auf einmal wieder ein Geräusch, wie von leisen Schritten hinter ihm.
    Sidus will seinen Körper herumreißen, dabei stolpert er. Im Fall verfangen sich seine Haarlocken in einem Ast. Bevor er mit seinem Hintern auf dem Boden aufschlagen kann, wird er von dem schwingenden Baum wieder nach oben gezogen. Sein Haupt brennt wie Öl in einer frischen Wunde. Panisch wedelt er mit seinem rechten Arm, wobei er mit dem Handgelenk ebenfalls im Geäst hängen bleibt. Er dreht das Schwert wild im Kreis, ohne eine Wirkung zu erzielen. Mit der linken Hand greift Sidus nach dem Ast, an dem seine Haare hängen. Somit kann er zumindest den Druck auf seine Kopfhaut mildern. Dann besinnt Sidus sich auf seinen potentiellen Gegner. Er reißt die Augen auf und sieht sich um.
    Nichts zu erkennen. Jedenfalls nicht in seinem Blickfeld. Was er in seinem Zustand nicht sehen kann, ist das ganz in Schwarz gehüllte Wesen, das hinter ihm auftaucht und sich langsam nähert. Sidus versucht jetzt seine Locken zu befreien, was sich leider als außerordentlich kompliziert herausstellt. Er braucht ja mindestens zwei Finger um sich an dem Ast hochzuziehen, dann bleiben nur noch zwei übrig, um die einzelnen Strähnen aus dem Gestrüpp zu entwirren.
    Und dann hört Sidus die Schritte hinter sich. Er will seinen Kopf umdrehen, sieht aber selbst ein, dass es nicht geht. Die Bewegungen kommen näher. Sidus braucht dringend eine Idee, um sich aus seiner misslichen Lage zu befreien.
    Heftig schlägt er mit dem Schwert gegen die Äste, solange bis ihm die Waffe aus der Hand fällt und im Schnee landet. Sidus spürt in seinem Nacken, dass jemand genau hinter ihm steht, und fühlt sich dabei wie ein Insekt, das in einem Spinnennetz gefangen ist. Doch er wird nicht kampflos nachgeben.
    Wütend zappelt er mit seinem ganzen Körper.
    »Hat Er etwa Angst vor mir der große Krieger?«
    Sidus erstarrt.
    Was ist das für eine Stimme?
    Die schwarze Gestalt läuft nun um den Baum herum. Als sie sich bückt, um das Schwert aufzuheben, kann Sidus sie endlich sehen.
    »Finger weg!«, schreit Sidus und spuckt dem Angreifer auf die Hand.
    »Na, na. Er wird sich doch nicht selbst beschmutzen wollen?«
    Da ist diese schreckenerregende Stimme wieder. Kratzig und gesäuselt und doch so vertraut. Sidus verstummt. Wenn er nur das Gesicht seines Gegenübers sehen könnte. Doch dieser trägt einen langen schwarzen Umhang mit einer Kapuze, die bis unter die Nasenspitze reicht.
    »Wer seid Ihr!«
    Lange kann Sidus sich nicht mehr in der gegenwärtigen Position aufrecht halten.
    »Er weiß es nicht?«
    Der schwarze Mann hebt Sidus die eigene Klinge an den Hals.
    »Nun gerät der stolze Krieger gar ins Schwitzen!«
    Der Mann drückt die Schneide tiefer in die Haut.
    »Aber Er gibt sich wenigstens Mühe Haltung zu wahren. Gut!«
    Die Gestalt zieht die Waffe zurück.
    »Nun, dann werde ich Ihm die Wahrheit offenbaren.«
    Der Mann greift nach seiner Kapuze und zieht sie über den Kopf.
    »Ich verstehe nicht«, haucht Sidus, der nicht erfassen

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