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Waldmeister mit Sahne

Waldmeister mit Sahne

Titel: Waldmeister mit Sahne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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grinste.
    „Soviel bin ich dir also wert?“
    „Hätte ich mehr in der Brieftasche gehabt, hätte ich sie auf eine Weltreise geschickt. Zusammen mit ihrer kleinen Schwester.“ Jo beugte sich vor, um erst Hennie und anschließend Michael zu küssen.
    „Wie wäre es, wenn ihr beide in die Badewanne geht und ich mache uns Frühstück“, schlug er vor.
     
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    Er saß zusammen mit einem Kleinkind in der Badewanne. Wenn seine Mutter ihn so sehen könnte, würde sie sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. In Michaels Drei-Tage-Bart und seinen Haaren glitzerte eine Menge Badeschaum, den Hennie ihm hineingeschmiert hatte. Wahrscheinlich sah er wie Neptun persönlich aus. Auf Hennies blondem Schopf befand sich ebenfalls ein Schaumkrönchen. Sie spielte mit ihrer Quietscheente und ließ das gelbe Plastikding zwischen dem Schaum und Michaels Knien herumschwimmen. Irgendwie war sie ja niedlich, diese kleine Krabbe. Am liebsten hätte Michael sie in diesem Moment fest in seine Arme genommen und abgeknutscht, aber sie war rührend in ihr Spiel versunken. Da wurde die Tür aufgerissen und Lucas stürmte herein. Lautstark klappte er den Klodeckel auf und öffnete seine Hose.
    „Hallo? Dürfte ich um ein wenig Privatsphäre bitten? Ich bade hier“, meldete sich Michael zu Wort. Es bestand ja immerhin die Möglichkeit, dass er den dunkelhaarigen, ein Meter neunundsiebzig großen Mann mit Badeschaum in den Haaren übersehen hatte.
    „Prima. In diesem Fall ist das Klo ja frei“, antwortete Lucas. Ungeniert begann er zu pinkeln.
    „Du könntest dich wenigstens hinsetzen.“
    „Echte Männer pinkeln im Stehen“, erklärte er Michael weltgewandt.
    „Echte Männer machen das Klo hinterher sauber.“
    Lucas seufzte und spülte. Der Klodeckel donnerte herunter. Das Händewaschen fiel eher dürftig aus und schon sauste Lucas wieder hinaus. Die Tür blieb weit offen stehen, sodass ein kühler Luftzug in das Badezimmer drang. Hennie schaute Michael tadelnd an, als ob er etwas für Lucas’ Manieren konnte.
    „Das ist dein Bruder, Krabbe, nicht meiner“, sagte er und stupste mit dem Finger gegen ihre Nase.
    „Hinsetzen“, sagte Hennie und strahlte ihn an.
    „Genau. Kluges Mädchen.“
    „Micha, sieh mal, was wir auf dem Flohmarkt gekauft haben.“
    Wie herbeigezaubert stand jetzt auch noch Marty vor der Wanne und ehe sich Michael versah, wurde ein Hundewelpe zwischen seine Beine ins Wasser abgesetzt. Obwohl er das Format eines Kalbes hatte, handelte es sich wirklich um einen Welpen. Sein Fell war drahtig und graubraun. Wenn sich Michaels tierliebe Augen nicht völlig täuschten, sollte aus dem Kalb ein Irischer Wolfshund werden. Seine Pfoten mit den Ausmaßen eines Fußballfeldes trampelten in dem Versuch, an ihm emporzuklettern und ihm den Badeschaum von den Wangen zu lecken, auf seinem Schnorchel herum. Der wild wedelnde Schwanz wischte durch Hennies lachendes Gesicht und schleuderte Schaum durch das ganze Badezimmer.
    „Ernie!“, kreischte sie vergnügt und verpasste dem Köter somit gleich einen Namen.
    „Jo!“, schrie Michael am Ende seiner Kräfte und heulte dann genau wie der Welpe, als der ihm erneut in die Kronjuwelen trat.
    „ Jo !“
     
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    Wie immer schleppte Micha den kleinen Blondschopf, sodass sie sich nicht mit dem unhandlichen Buggy herumärgern mussten. Martin hatte den wild umherspringenden Hund an einer Wäscheleine und versuchte ihn zusammen mit Lucas zu bändigen. Bei diesem Anblick schwor sich Joachim, seinen Kindern niemals wieder Geld in die Hand zu geben. Auf die Idee, dass sie sich auf dem Flohmarkt ausgerechnet einen Welpen kaufen würden, wäre er nie gekommen. Nun mussten sie den Hund beim Ordnungsamt anmelden sowie beim Tierarzt chippen, impfen und entwurmen lassen. Außerdem brauchte der Köter eine komplette Grundausstattung. Daher wanderten sie nun gemeinsam durch den Zooladen.
    „Den Korb dort finde ich gar nicht schlecht“, sagte Joachim nach einer Weile.
    „Weil er reduziert ist?“ Micha grinste.
    „Was ist daran schlecht?“
    „Er ist zu klein.“
    Joachim musterte skeptisch erst den Korb und anschließend den hechelnden Hund. Schließlich zuckte er mit den Schultern.
    „Ich denke schon, dass er da reingeht.“
    „Ja, im Augenblick jedenfalls. Aber nach ein paar Monaten wird lediglich das Hinterteil reinpassen“, behauptete Micha und Martin musste ihm unbedingt zustimmen: „„Wolfshunde werde riesig.“
    „Riesig werden auch die Portionen sein, die Ernie

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