Walisischer Sommer
er ihr die Tür öffnete.
„Nein”, gab Christa kurz angebunden zu. „Also … meine Großmutter besaß eine Ziege, die mir Furcht einjagte. Meine Großmutter hat mich nur ausgelacht und gesagt, ich solle mich nicht so anstellen, es gäbe viel Schlimmeres im Leben. Sie war eine starke Frau und verachtete menschliche Schwächen.”
Christa runzelte die Stirn, denn Daniel blickte sie nachdenklich an. „Was ist los? Weshalb schauen Sie mich so seltsam an?” fragte sie.
„Ich habe mir vorzustellen versucht, wie Sie als Kind waren.”
„Lassen Sie das lieber, ich bin nämlich jetzt eine Frau.”
„Ich weiß.”
Irgend etwas in seiner Stimme ließ Christa aufhorchen.
„Sogar eine sehr attraktive”, fügte er hinzu.
„Nein”, wehrte sie halbherzig ab.
Und sie war auch gar nicht überrascht, als er sie nun an sich zog, ihre Taille umfaßte und die Hände über ihren Rücken bis zu den Hüften gleiten ließ, während in seinem Blick so viel sinnliches Begehren lag, daß es Christa den Atem raubte und ihr heiße und kalte Schauer über den Rücken jagten.
Sie wußte, daß er sie jetzt küssen würde, und versuchte nicht, ihn daran zu hindern. Statt dessen konzentrierte sie sich auf das, was unweigerlich kommen würde.
Daniel umfaßte liebevoll ihr Gesicht, dessen Linien er mit den Fingerspitzen zärtlich nachzeichnete. Christa hatte das Gefühl, ihre Haut würde brennen, dort, wo er sie berührte. Sie beobachtete, wie heftig sich seine Brust hob und senkte, als hätte er Mühe, Luft zu holen, sah das Verlangen in seinem Blick.
Das Herz pochte ihr zum Zerspringen, und ihr Puls raste. Und als Daniel ihr das Haar aus der Stirn strich und die zarte Haut hinter dem Ohr streichelte, erbebte sie und schloß die Augen. Sie stöhnte leise auf, als er dann ihr Gesicht und ihren Hals mit zärtlichen Küssen bedeckte.
Christa spürte das Begehren, das in ihrem Körper erwachte. Und ohne sich bewußt zu sein, was sie tat, schmiegte sie sich auf einmal so eng an Daniel, daß sie fühlte, wie aufgeregt sein Herz schlug, wie angespannt er war und wie warm seine Haut unter ihren Händen war.
Benommen beobachtete Christa das heftige Klopfen seines Pulses am Hals. Daniels Verlangen wurde immer stärker, seine Küsse immer fordernder.
Gegen alle Vernunft begehrte auch Christa ihn so sehr, daß sie nichts dagegen tun konnte, obwohl sie sich verstandesmäßig gegen diese Empfindungen wehrte.
Furcht und Panik erfaßten sie, doch statt sich von Daniel zurückzuziehen und das Ganze zu beenden, gab sie der eigenen Schwäche nach und überließ sich der Flut von Gefühlen, die auf sie einstürzten.
Als sie leise und halbherzig protestierte, zog er sie noch dichter an sich und verschloß ihren Mund mit heißen, zärtlichen Küssen, bis Christa glaubte, mit ihm zu verschmelzen. Ihre Willenskraft war wie ausgelöscht.
Noch nie hatte ein Mann sie so geküßt, soviel Verlangen und so tiefe Emotionen in ihr geweckt. Ihr stiegen Tränen in die Augen vor Freude und Glück, während sie beinahe körperliche Schmerzen empfand vor Sehnsucht nach diesem Mann.
Er beherrschte ihren Willen, ihre Seele und ihren Körper. Freudig gab sie sich seinen leidenschaftlichen Küssen hin, ließ es zu, daß er ihre Lippen mit der Zunge öffnete und ihren Mund erforschte. Nie hätte sie sich träumen lassen, daß sie diese intimen Zärtlichkeiten so hätte genießen können.
Genießen? Nein, das war der falsche Ausdruck. Die Gefühle, von denen sie überwältigt wurde, waren so intensiv, daß sie sich kaum noch beherrschen konnte, während Daniel sie mit den Händen zärtlich streichelte und sie seinen harten, festen Körper an ihrem spürte.
„Nein”, rief sie plötzlich aus und stieß Daniel von sich. Der magische Zauber, in dem sie gefangen gewesen war, war gebrochen. Sie ärgerte sich über sich selbst. So leidenschaftlich kannte sie sich gar nicht, und noch nie zuvor hatte sie ein so starkes, erotisches Begehren verspürt.
Im ersten Augenblick wollte Daniel sie wieder in die Arme nehmen. Sekundenlang wünschte Christa sich sogar, er würde ihren Protest mit heißen Küssen ersticken und das schmerzliche Begehren ihres Körpers stillen.
Doch dann breitete Panik sich in ihr aus, denn ihr wurde bewußt, wie nahe sie daran gewesen war, die Kontrolle völlig zu verlieren. Rasch trat sie einen Schritt zurück.
Daniel runzelte die Stirn. Er ließ die Hand sinken, die er nach Christa ausgestreckt hatte, und langsam verschwand auch das Lächeln
Weitere Kostenlose Bücher