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Wallander 06 - Die fünfte Frau

Wallander 06 - Die fünfte Frau

Titel: Wallander 06 - Die fünfte Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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schon die ganze Zeit quälte. Die Furcht, daß er die gesamte Ermittlung auf ein Gelände gesteuert hatte, das aus nichts als Fallgruben bestand. Jeden Augenblick konnte sich die Klappe unter ihren Füßen öffnen.
    Birch saß schweigend da. »Weibliche Massenmörder hat es hierzulande kaum gegeben«, sagte er schließlich.
    »Wenn überhaupt«, sagte Wallander. »Außerdem wissen wir nicht, ob sie die Taten ausgeführt hat. Oder jemand anders. Entweder führen die Spuren uns zu ihr allein. Oder zu jemand, der sich im Hintergrund befindet.«
    »Und du glaubst, daß sie im Normalfall zwischen Stockholm und Malmö Kaffee serviert?«
    Birchs Zweifel waren nicht zu überhören.
    »Nein«, sagte Wallander. »Ich glaube nicht, daß sie Kaffee serviert. Die Kellnerin ist wahrscheinlich nur der vierte Schritt auf dem Weg.«
    Birch hörte auf zu fragen. Wallander sah auf die Uhr und überlegte, ob er Hansson wieder anrufen sollte. Die halbe Stunde war bald um. Bergstrand war noch immer bei seiner Besprechung. Birch las eine Broschüre über die Vortrefflichkeit der SJ.
    Die halbe Stunde war um. Wallanders Geduld war nahezu erschöpft.
    |497| Bergstrand kam zurück. »Es sieht so aus, als könnten wir es lösen«, sagte er aufmunternd. »Aber eine Weile dauert es noch.«
    »Wie lange?«
    Wallander verbarg seine Ungeduld und Irritation nicht. Er sah ein, daß er wahrscheinlich ungerecht war. Aber er konnte es nicht ändern.
    »Vielleicht eine halbe Stunde. Sie drucken die Register aus. So etwas braucht seine Zeit.«
    Wallander nickte stumm. Sie warteten weiter. Birch legte die Broschüre zur Seite und schloß die Augen. Wallander trat an ein Fenster und blickte über Malmö. Rechts erkannte er den Flugbootterminal. Er dachte daran, wie er dort gestanden und auf Baiba gewartet hatte. Wie oft bisher? Zweimal. Es kam ihm vor, als sei es öfter gewesen. Er setzte sich wieder und rief Hansson an. Noch immer hatten sie nichts gefunden. Das Graben brauchte seine Zeit. Hansson sagte auch, daß es angefangen habe zu regnen. Wallander stellte sich düster das Ausmaß der deprimierenden Arbeit vor.
    Die Geschichte ist total verfahren, dachte er plötzlich. Ich habe diese ganze Ermittlung in den Sand gesetzt.
    Birch fing an zu schnarchen. Wallander sah unentwegt auf die Uhr.
    Bergstrand kam zurück. Birch fuhr mit einem Ruck hoch.
    Bergstrand hatte ein Papier in der Hand. »Margareta Nystedt«, sagte er. »Das dürfte die Person sein, die Sie suchen. Sie hatte bei der Abfahrt an dem fraglichen Tag die Bedienung allein.«
    Wallander sprang auf. »Wo ist sie jetzt?«
    »Das weiß ich nicht. Sie hat vor ungefähr einem Jahr bei uns aufgehört.«
    »Mist«, sagte Wallander.
    »Aber ihre Adresse haben wir«, fuhr Bergstrand fort. »Sie braucht ja nicht umgezogen zu sein, nur weil sie aufgehört hat, bei ›Zugrestaurants‹ zu arbeiten.«
    Wallander riß ihm das Blatt aus der Hand. Es war eine Adresse in Malmö.
    »Carl Gustafs väg«, sagte Wallander. »Wo liegt das?«
    »Beim Pildammsparken«, antwortete Bergstrand.
    |498| Wallander sah, daß sie Telefon hatte. Aber er entschied sich, nicht anzurufen. Er wollte direkt hinfahren.
    »Vielen Dank für die Hilfe«, sagte er zu Bergstrand. »Ich setze voraus, daß dies wirklich stimmt? Daß sie es war, die an dem fraglichen Tag serviert hat.«
    »Die SJ ist bekannt für ihre Sicherheit«, sagte Bergstrand. »Das bedeutet selbstverständlich auch, daß wir die Unterlagen über unsere Angestellten ordentlich führen. Sowohl im Geschäftsbereich als auch bei den Tochtergesellschaften.«
    Wallander begriff den Zusammenhang nicht, aber er hatte keine Zeit zu fragen. »Dann laß uns fahren«, sagte er zu Birch.
    Sie verließen den Bahnhof und stiegen in Wallanders Auto. Sie brauchten weniger als zehn Minuten, um die Adresse zu finden. Es war ein vierstöckiges Mietshaus. Sie nahmen den Aufzug. Wallander klingelte an der Tür, noch bevor Birch den Aufzug verlassen hatte. Wartete. Klingelte noch einmal. Niemand öffnete. Er fluchte innerlich. Dann klingelte er an der Tür daneben. Sie wurde fast im gleichen Augenblick geöffnet. Ein älterer Mann sah Wallander streng an. Sein Hemd war über dem Bauch aufgeknöpft. In der Hand hielt er einen zur Hälfte ausgefüllten Spielkupon. Wallander glaubte, daß es um Trabrennen ging. Er zeigte seinen Ausweis. »Wir suchen Margareta Nystedt«, sagte er.
    »Was hat sie getan?« fragte der Mann. »Sie ist eine sehr freundliche junge Dame. Und ihr Mann ist auch sehr

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