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Wallander 06 - Die fünfte Frau

Wallander 06 - Die fünfte Frau

Titel: Wallander 06 - Die fünfte Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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endlich etwas gefunden haben, das uns weiterbringt.«
    »Wer ist Harald Berggren?«
    »Das ist das erste, was wir herausfinden müssen.«
    Wallander fiel ein, daß Martinsson vermutlich gerade jetzt bei einer Person in Svarte zu Besuch war, die Holger Eriksson seit vielen Jahren kannte. Er bat Ann-Britt Höglund, ihn auf seinem |128| Mobiltelefon anzurufen. Von jetzt an mußte der Name Harald Berggren in allen denkbaren Zusammenhängen erwähnt werden. Sie wählte die Nummer. Wartete. Dann schüttelte sie den Kopf. »Er hat sein Telefon nicht eingeschaltet.«
    Wallander reagierte gereizt. »Wie sollen wir eine Ermittlung durchführen, wenn wir uns unerreichbar machen?«
    Er wußte, daß er selbst häufig gegen die Regel verstieß, erreichbar zu sein. Vermutlich war er derjenige, der am schwersten zu erreichen war. Auf jeden Fall zeitweilig. Aber sie sagte nichts.
    »Ich versuche, ihn zu fassen zu kriegen«, sagte sie und stand auf.
    »Harald Berggren«, sagte Wallander. »Der Name ist wichtig. Das gilt für alle.«
    »Ich sehe zu, daß es rausgeht«, erwiderte sie.
    Als er allein im Zimmer zurückgeblieben war, knipste er die Schreibtischlampe an. Er wollte gerade das Tagebuch öffnen, als er entdeckte, daß etwas in dem ledernen Einband steckte. Vorsichtig fingerte er ein Foto heraus. Es war schwarzweiß, fleckig und abgegriffen. Eine Ecke war abgerissen. Das Foto zeigte drei Männer, die vor einem Fotografen posierten. Die Männer waren jung, sie lachten in die Kamera, und sie trugen eine Art von Uniform. Wallander erinnerte sich an das Foto, das er bei Gösta Runfelt gesehen hatte, auf dem der Blumenhändler, von Riesenorchideen umgeben, in einer tropischen Landschaft stand. Auch dies war keine schwedische Landschaft. Er studierte das Bild durch das Vergrößerungsglas. Die Sonne mußte hoch am Himmel gestanden haben, als das Foto aufgenommen wurde. Es gab keine Schatten. Die Männer waren braungebrannt. Die Hemden waren aufgeknöpft, die Ärmel hochgekrempelt. An ihren Beinen standen Gewehre. Sie lehnten sich gegen einen eigentümlich geformten Stein. Hinter dem Stein war eine weite Landschaft ohne Konturen zu erkennen. Der Boden bestand aus Schotter oder Sand. Er betrachtete die Gesichter. Die Männer waren zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Jahre alt. Er drehte das Foto um. Nichts. Er stellte sich vor, daß das Bild ungefähr zur gleichen Zeit aufgenommen worden war, zu der das Tagebuch geschrieben wurde. Frühe sechziger Jahre. Wenn sonst nichts, dann deuteten die Frisuren darauf hin. |129| Keiner war langhaarig. Aufgrund des Alters konnte er auch Holger Eriksson ausschließen. 1960 war er zwischen vierzig und fünfzig gewesen.
    Wallander legte das Foto zur Seite und öffnete eine der Schreibtischschubladen. Er erinnerte sich, in einem Umschlag ein paar lose Paßbilder gesehen zu haben. Er legte eines der Bilder von Holger Eriksson auf den Tisch. Es war einige Jahre alt. Auf der Rückseite stand mit Bleistift 1989.   Holger Eriksson war also 73.   Er betrachtete das Gesicht. Die spitze Nase, die dünnen Lippen. Er versuchte, die Falten wegzudenken und sich das Gesicht jünger vorzustellen. Dann blickte er wieder auf das Foto mit den drei posierenden Männern. Er studierte ihre Gesichter, eins nach dem anderen. Der Mann ganz links hatte Züge, die an Holger Eriksson erinnerten. Wallander lehnte sich zurück und schloß die Augen.
Holger Eriksson liegt tot in einem Graben. In seinem Safe finden wir einen geschrumpften Menschenkopf, ein Tagebuch und ein Foto.
Plötzlich richtete sich Wallander im Stuhl auf, mit offenen Augen. Er dachte an den Einbruch, den Holger Eriksson im Jahr zuvor gemeldet hatte.
Der Safe war unberührt
. Angenommen, dachte Wallander, derjenige, der den Einbruch beging, hatte die gleichen Schwierigkeiten wie wir, den versteckten Safe zu finden. Weiter angenommen, der Inhalt des Safes war damals der gleiche wie jetzt. Und daß es der Dieb gerade darauf abgesehen hatte. Er findet nichts und macht offenbar keinen zweiten Versuch. Aber Eriksson stirbt ein Jahr später.
    Er sah ein, daß die Gedanken zumindest teilweise zusammenhingen. Aber es gab einen Punkt, der seinem Versuch, einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Ereignissen zu finden, entscheidend zuwiderlief. Wenn Holger Eriksson tot war, würde sein Safe früher oder später gefunden werden. Das mußte sich auch der Dieb sagen. Spätestens von der oder den Personen, die kamen, um die Hinterlassenschaft zu übernehmen.
    Und doch

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