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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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wie er gestorben ist«, sagte Markby.
    »Er wurde das Opfer eines sehr effizienten tätlichen Angriffs mit tödlichem Ausgang.« Newman hatte begonnen, heftig zu schwitzen. Taumelnd stand er auf und schlurfte zur Hausbar.
    »Ich brauche jetzt einen Whisky«, sagte er mit heiserer Stimme. Markby sah zu, als er einschenkte und die Flüssigkeit auf den Tisch schwappte.
    »Wollen Sie wirklich keinen?« Newman hielt die Flasche in die Höhe.
    »Okay, sagen Sie’s, wenn Sie es sich anders überlegen.« Er goß Soda in seinen Drink und kehrte zu seinem Sessel zurück.
    »Was Sie da sagen, ist ein Schock, und ich gebe gern zu, daß es mich umgehauen hat«, sagte er, nachdem er ausgiebig getrunken hatte.
    »Jerry Hersey?« Er runzelte die Stirn.
    »Warum zum Teufel Jerry? Wie ist es passiert? Sind Sie absolut sicher, daß es kein Unfall gewesen sein kann?« Seine Stimme bekam einen flehenden Unterton.
    »Definitiv kein Unfall. Jemand hat ihn mit voller Absicht ermordet.« Newman zuckte bei dem Wort zusammen, und Markby fuhr fort:
    »Er war gestern abend auch im Pub, haben Sie ihn zufällig gesehen? Ich habe selbst ein paar Worte mit ihm gewechselt.«
    »Ich – ich denke nicht«, nuschelte Newman.
    »Das Lokal ist der reinste Kaninchenbau und war gestern abend ganz besonders voll. Außerdem wäre Hersey wahrscheinlich in einen anderen Raum verschwunden, wenn er mich zuerst gesehen hätte. Aus keinem bestimmten Grund, verstehen Sie, aber er war von Natur aus nicht gesellig, wie Sie wohl selbst wissen.«
    »Er hätte Sie nicht in der Hoffnung begrüßt, von Ihnen zu einem Drink eingeladen zu werden?« Newman zögerte.
    »Möglicherweise, wenn ich allein gewesen wäre. Aber Nancy war auch da.« Der Bauunternehmer rieb sich mit der Hand die schweißbedeckte Stirn.
    »In meinem Kopf dreht sich alles. Erzählen Sie, ich muß alle Einzelheiten wissen.« Markby berichtete, daß Mrs. Chivers angerufen und ihren Bruder als vermißt gemeldet hatte und Hersey später unweit des Pubs tot im Straßengraben gefunden worden war. Während er sprach, merkte er, daß Newman sich langsam wieder faßte; sein Gehirn arbeitete fieberhaft, als er versuchte, das Erfahrene irgendwie einzuordnen, und nach einer Erklärung suchte, die Herseys Tod nicht mit der Baustelle in Zusammenhang brachte. Als Markby geendet hatte, sagte der Bauunternehmer aggressiv:
    »Ich verstehe es nicht. Hersey war nicht beliebt. Aber ihn töten? Wer sollte das getan haben? Es wäre Unfug zu denken, daß einer von den Männern so etwas tun würde. Unvereinbare Charaktere auf einer Baustelle, das ist alltäglich. Das geht aber nicht bis zu Mord. Die Männer, die dort arbeiten, würden alles tun, um Schwierigkeiten zu vermeiden.«
    »Wer hat Hersey als Polier eingestellt?« fragte Markby.
    »Das war ich.« Newman hob die Hand, um weiteren Fragen zuvorzukommen.
    »Oh, ich weiß, er ist – war schwierig und mürrisch und meckerte ständig, aber die Baubranche kannte er in- und auswendig. Er hat viele Jahre für mich gearbeitet, und ich wollte ihn nicht entlassen, da er so schnell keinen anderen Job gefunden hätte.« Newmans Blick duldete keinen Widerspruch.
    »Ich weiß, daß ihm vieles nicht gepaßt hat«, begann Markby taktvoll.
    »Aber hat er sich über etwas Besonderes beschwert?«
    »Über alles«, sagte Newman einfach.
    »Ununterbrochen. Immer. Jerry änderte sich nie, war immer derselbe. Das beachtet man gar nicht mehr. Beachtete man nicht mehr. Zum Teufel, immer diese Vergangenheitsform …«
    »Ja, daran muß man sich erst gewöhnen.«
    »Jerrys Schwester«, sagte Newman plötzlich.
    »Haben Sie nicht gesagt, sie habe ihn als vermißt gemeldet? Sie – weiß Bescheid, nehme ich an.« Markby nickte, und Newman fuhr fort:
    »Ich werde sie besuchen müssen. Bin ihr einmal begegnet, vor langer Zeit. Nette Frau. Muß sie fragen, ob sie etwas braucht.«
    »Danke«, sagte Markby, und Newman stieg in seiner Wertschätzung eine Stufe höher.
    »Mir ist klar, daß Sie dadurch auf der Baustelle noch mehr Schwierigkeiten bekommen – im Hinblick auf Ihre Termine.« Newman zuckte resigniert mit den Schultern.
    »Dagegen kann ich nichts tun. Das ganze Projekt ist verhext.«
    »Ja, ich glaube, Mr. Wetherall, der Architekt, neigt ebenfalls zu dieser Vermutung. Zufällig hat er Herseys Leiche gefunden, als er in der Mittagspause mit seinem Hund spazierenging.«
    »Steve hat ihn gefunden?« Newman sah bestürzt aus.
    »Armer Kerl. Steve ist ein guter Mann. Wie scheußlich für ihn. Er

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