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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Privatbesitz befindlichen Vermögensverwaltung, doch als dieser zwei Jahre später unerwartet starb, hatte sein Partner Elliott Wallace den Vorstandsvorsitz übernommen.
    Aaron hatte den schroffen Josh Madison sehr geschätzt, wogegen die förmliche Reserviertheit von Wallace, die seiner eigenen offenen, leutseligen Art so entgegengesetzt war, ihn anfänglich eher eingeschüchtert hatte. Als Aaron dann kontinuierlich in den Rängen aufstieg und immer wichtigere Kunden betreute, hatte Elliott angefangen, ihn zum Mittagessen in den Speiseraum der Führungskräfte in ihrem Büro an der Wall Street einzuladen; ein deutliches Zeichen, dass er für eine Spitzenstellung aufgebaut werden sollte.
    Vor zehn Jahren war dann ihre Beziehung auf einen Schlag enger geworden, als Elliott seine Reserviertheit aufgegeben und ihm seinen Kummer angesichts des spurlosen Verschwindens von Charles MacKenzie jr. anvertraut hatte. Elliott kümmerte sich schon seit Jahren um das Geld der MacKenzies, und nachdem Charles MacKenzie sen. am 11. September umgekommen war, kümmerte er sich mit fast demonstrativer Fürsorglichkeit um den Rest der Familie.
So, wie Elliott über den untergetauchten jungen Mann sprach, betrachtete er Mack als so etwas wie seinen Ersatzsohn. Die Tatsache, dass Aarons Mutter Esther, die an der Columbia University Schauspielunterricht gegeben hatte, die Lehrerin von Mack gewesen war, tat ein Übriges, um das bereits zwischen ihnen bestehende Band noch zu verstärken.
    Als dann ein Jahr später Aarons Mutter einem offenbar wahllos zuschlagenden Raubmörder zum Opfer fiel, wurde die Beziehung noch enger. Innerhalb des Unternehmens ging man nun allgemein davon aus, dass Aaron Klein der designierte Nachfolger von Elliott Wallace war.
    Aaron hatte am Montag und Dienstag Kunden in Chicago besucht. Am späten Mittwochvormittag erhielt er einen Anruf von seinem Chef. »Aaron, haben Sie schon eine Verabredung zum Mittagessen?«
    »Keine, die ich nicht jederzeit absagen könnte«, antwortete Aaron prompt.
    »Dann treffen wir uns um halb eins im Speisezimmer.«
    Irgendetwas scheint vorgefallen zu sein, dachte Aaron, als er den Hörer auflegte. Normalerweise ruft Elliott nicht erst in letzter Minute an, um sich zu verabreden. Um Viertel nach zwölf stand er von seinem Schreibtisch auf, ging in sein persönliches Bad, fuhr sich mit dem Kamm durch die spärlichen Haare und rückte seinen Krawattenknoten zurecht. Spieglein, Spieglein an der Wand, dachte er sarkastisch, wer ist der Kahlste im ganzen Land? Siebenunddreißig Jahre alt, gut in Form, nicht schlecht aussehend, doch wenn es so weitergeht, kann ich froh sein, wenn ich mit fünfzig überhaupt noch Haare auf dem Kopf habe. Er seufzte und legte den Kamm weg.
    Jenny sagt immer, das wäre mit ein Grund für meinen
Erfolg. Sie meint, ich sehe zehn Jahre älter aus, als ich bin. Vielen Dank, Schatz.
    Obwohl sie einander freundschaftlich zugetan waren, blieb sich Aaron stets der Tatsache bewusst, dass es für den aristokratischen Elliott Wallace enttäuschend sein musste, dass er, sein designierter Nachfolger, der Enkel von Einwanderern war. Daran musste er auch wieder denken, als er sich auf den Weg ins Speisezimmer machte. Der Sprössling einer Familie von Neuankömmlingen nähert sich dem privilegierten Nachkommen einer der ersten Siedlerfamilien von Neu-Amsterdam, dachte er. Es spielt keine Rolle, dass der Einwandererenkel einen Abschluss unter den ersten zehn Prozent seines Jahrgangs in Yale und ein Masterdiplom von Wharton vorweisen kann; es ist trotzdem nicht dasselbe, als wenn man auf hochkarätige Vorfahren zurückblickt. Bin neugierig, ob er wieder die Cousin-Franklin-Geschichte zum Besten geben wird.
    Aaron konnte mittlerweile Elliotts oft wiederholte Anekdote nicht mehr hören, wonach Franklin Delano Roosevelt einmal eine republikanische Frau gebeten hatte, als Gastgeberin an seiner Seite bei einer Veranstaltung in Hyde Park aufzutreten, als seine Frau Eleanor verreist war. Als ihn der Vorsitzende der Demokraten deswegen zur Rede stellte, soll FDR erstaunt geantwortet haben: »Aber natürlich habe ich sie gebeten, meine Gastgeberin zu sein. Sie ist die einzige Frau in ganz Hyde Park, die mir gesellschaftlich ebenbürtig ist.«
    »Das war die Lieblingsgeschichte meines Vaters über seinen Cousin Franklin«, pflegte Elliott jedes Mal zu kichern.
    Als er an den Tisch kam und ein Kellner einen Stuhl für ihn abrückte, spürte Aaron sofort, dass Anekdoten über seine von ihm

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