Warte, bis du schlaefst
gegen ihn erwirkt?«, warf Ahearn ein.
»Bennys erste Frau ist früh gestorben. Seine zweite wollte ihn dazu zwingen, ihr die Eigentumswohnung zu überschreiben. Das war eine von vorn bis hinten erfundene Beschuldigung, die sie sofort fallen gelassen hat, nachdem die Wohnung ihr gehörte.«
»Aha. Mr. DeMarco, gehen Sie tagsüber öfter in Greenwich Village spazieren?«
»Natürlich nicht. Ich bin Geschäftsmann.«
»Haben Sie Leesey Andrews vor dem Montagabend in der letzten Woche schon einmal gesehen?«
»Nein. Ganz bestimmt nicht.«
»Dann werde ich Ihnen mal diese Bilder hier zeigen, Mr.
DeMarco.« Ahearn nickte Barrott zu, der daraufhin Abzüge der bearbeiteten Fotos, die Leeseys Freundin aufgenommen hatte, über den Tisch Nick und Murphy zuschob.
»Erkennen Sie den Mann im Hintergrund auf dem zweiten Bild, Mr. DeMarco?«, fragte Barrott.
»Natürlich, das bin ich im Hintergrund«, erregte sich Nick. »Ich erinnere mich an diese Situation. Ich hatte mich mit einem Immobilienmakler zum Mittagessen getroffen. Ich interessiere mich für Grundstücke in der Gegend, wo die ehemalige Eisenbahntrasse bebaut werden soll. Wenn die Umwandlung erst einmal in Gang kommt, werden die Preise in der Umgebung in die Höhe schießen. Dann habe ich all die Paparazzi bemerkt und bin hinübergegangen, um zu sehen, was los ist. Der ganze Wirbel drehte sich um Brad Pitt und Angelina Jolie, wie sich herausstellte.«
»Wo haben Sie zu Mittag gegessen?«
»Im Casa Florenza , gleich bei der Stelle um die Ecke, wo das Foto aufgenommen wurde.«
»Dann wollen Sie also behaupten, Sie hätten nicht gesehen, wie Leesey Andrews von ihrer Freundin fotografiert wurde?«
»Ich behaupte das nicht nur, ich habe sie tatsächlich nicht gesehen«, entgegnete Nick erregt.
»Sie besitzen nicht zufällig noch die Rechnung über dieses Mittagessen?«, fragte Gaylor mit leicht ironischem Unterton.
»Nein. Der Immobilienmakler will mir Grundstücke verkaufen, daher hat er gezahlt. Wenn er Erfolg hat, wird seine Provision noch lange Zeit dafür sorgen, dass er genügend Benzin in seinem Tank hat.«
»Und was ist mit Ihnen? Wie lange werden Sie noch für
alle Ihre Wagen Benzin tanken können, Mr. DeMarco?«, fragte Ahearn. »Wie man hört, bewegen Sie sich finanziell auf ganz schön dünnem Eis.«
»Was haben denn Mr. DeMarcos geschäftliche Angelegenheiten mit unserer Anwesenheit hier zu tun?«, ging Paul Murphy dazwischen.
»Vielleicht gar nichts«, entgegnete Ahearn, »vielleicht aber auch sehr viel. Wenn der Staat beschließt, die Ausschankgenehmigung für das Woodshed einzuziehen, dann wird Ihr Mandant sich wohl kaum mit dem Verkauf von Eis über Wasser halten können. Und glauben Sie mir, wir werden einen Grund finden, sie einziehen zu lassen, falls wir den leisesten Verdacht haben, dass Mr. DeMarco nicht vollkommen aufrichtig zu uns war.«
Ahearn wandte sich wieder an Nick. »Ist Ihnen die private Telefonnummer der Wohnung der MacKenzies in Sutton Place bekannt?«
»Falls sie sich nicht geändert hat, habe ich sie sicherlich irgendwo. Ich erinnere mich, dass ich zuletzt Mrs. MacKenzie angerufen habe, nachdem ihr Mann am 11. September umgekommen ist.«
»Glauben Sie, dass Leesey Andrews tot ist?«
»Ich hoffe von ganzem Herzen, dass das nicht der Fall ist. Das wäre eine Tragödie.«
»Wissen Sie, ob sie noch am Leben ist?«
»Was ist denn das für eine unglaubliche Frage?«
»Kommen Sie, Nick, wir gehen.« Murphy war aufgestanden.
Ahearn ignorierte ihn. »Mr. DeMarco, besitzen Sie ein Handy, das nicht auf Ihren Namen registriert ist, mit einer Prepaid-Karte, wie es bevorzugt von Spielern und Mafiosi benutzt wird?«
»Das reicht jetzt! Wir werden uns Ihre billigen Anspielungen nicht länger anhören«, rief Murphy.
Larry Ahearn beachtete ihn immer noch nicht. »Und besitzt Ihr Fahrer vielleicht genau so ein Handy, Mr. DeMarco? Und wenn ja, hat er Ihnen dann auf Ihren verzweifelten Anruf hin geholfen, Leesey aus Ihrer Loft-Wohnung zu schaffen? Vielleicht hat er ja beschlossen, falls sie noch nicht tot war, sie für sein eigenes Vergnügen zu behalten? Und wenn das zutrifft, hat er Sie auf dem Laufenden gehalten, wie es ihr geht?«
Nick erhob sich mit geballten Fäusten und war schon fast an der Tür, als er Ahearns letzte Frage hörte. »Oder schützen Sie Ihren Wohnungsgenossen vom College, Mack MacKenzie, oder helfen Sie vielleicht seiner hübschen Schwester, ihn zu schützen? Sie hatten am Freitagabend ein kleines
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