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Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Titel: Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnyb.
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Eingang.
Ich widerstand dem Wunsch ihn einfach in die Arme zu reißen, ihm schützend etwas Wärme zu geben.
Das war es, was er brauchte, nichts anderes.
"Was willst du Thomas? Mir geht's nicht gut. Die Entschuldigung kommt schriftlich, wie es sich gehört." Ton- und emotionslos hatte er mit mir gesprochen, ohne mich dabei anzusehen.
Wie konnte er so eiskalt sein?
"Ich hab mir Sorgen gemacht", antwortete ich ihm.
Höhnisches Lachen folgte und ich zuckte zusammen.
"Sorgen! Da lach ich doch drüber. Als du mich gefickt hast, hast du dir auch keine Sorgen gemacht. Wolltest mich nur schnell los werden." Verächtlich sah er mich an, sein hübsches Gesicht zu einer bösen Fratze verzogen.
Jedes Wort hallte in meinem Kopf wieder, traf mich wie ein Faustschlag in der Magengrube.
Recht hatte er und Unrecht zu gleich. Ich war auch nur ein Mensch, der aber erwachsen war und definitiv anders hätte handeln müssen.
Bestätigendes Nicken von mir brachte Jannis durcheinander. Mit dieser Reaktion hatte er anscheinend nicht gerechnet.
"Soll ich gehen, oder reden wir jetzt darüber?" Fragend sah ich ihn an, die Hände tief in die Taschen meiner Jeans vergraben.
Unschlüssig stand der Junge da, überlegte und rang mit sich selbst. Schließlich drehte er sich um und verschwand ohne ein Wort im dunklen Hausflur. Die Tür blieb offen, als Zeichen, dass ich ihm folgen sollte.
Einmal tief Luft holend straffte ich mich und trat ein.
Bis jetzt hatte ich das Haus nur von außen gesehen. Ein großer, unpersönlicher, kalter Kasten. Ordentlicher Vorgarten, alles in Schuss gehalten. Drinnen sah es leider nicht besser aus. Moderne Möbel aber keine heimelige Atmosphäre, die dazu einlud, gern nach Hause zu kommen. Hier herrschte trotz angenehmer Raumtemperatur eisige Kälte.
Ich folgte Jannis in die Küche, die sicher so viel gekostet hatte, wie das Mobiliar unserer gesamten Wohnung.
Er holte zwei Gläser aus dem Schrank und eine Flasche Wasser.
"Willst du?" Meine Antwort wartete er nicht ab, sondern goss beide Gläser halb voll.
"Und?" Selbst dieses eine Wort klang patzig. Eben typisch Teenager.
"Was und? Was möchtest du wissen, oder hören?", antwortete ich und versuchte, meine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen.
Jannis nahm sein Glas und setzte es an seine roten Lippen, trank hastig und seine großen Augen schauten unergründlich, über den Rand des Gefäßes hinweg, direkt in meine.
In seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Eine Weile hielt er meinem Blick stand, dann aber störte ich anscheinend seine Gedanken und er schielte in sein Glas, prüfend, wie viel Wasser sich noch darin befand.
"Du wolltest mich loswerden, weil du hattest, was du wolltest. Jetzt magst du mich nicht mehr. Am liebsten wäre dir, ich würde mich nicht mehr mit deinem Sohn treffen und dich in Ruhe lassen." Triumphierend sah er mich an.
Die Sätze bohrten sich wie Pfeilspitzen in meinen Leib. Teils hatte er recht und zum anderen Teil auch nicht.
Ich überlegte, nur kurz, wollte zwar bedacht antworten, aber nicht wieder so lange warten wie beim letzten Mal.
"Ich wollte dich loswerden, weil ich überfordert war, nicht weil ich hatte, was ich wollte. Ich wollte es gar nicht. Du wolltest es. Ich mag dich, Jannis, aber ich sollte dich nicht auf diese Art mögen, wie ich es tue. Du bist der Freund meines Sohnes. Ich habe eine Frau und eine kleine Tochter. Ich bin dein Lehrer. Das mit uns darf nicht sein. Darum würde ich mir wüschen, wir wären nur das, was wir sein sollten. Freunde!", endete ich und hoffte, dass er mich verstand oder überhaupt verstehen wollte.
Heftig knallte er das Glas auf die Arbeitsplatte. Seine Augen blitzten giftig auf.
"Freunde?", zischte er und kam langsam auf mich zu.
Ich nickte zaghaft, legte den Rückwärtsgang ein.
"Freunde ficken nicht miteinander." Bei diesen Worten, die ein heftiges Ziehen in meinen Lenden bewirkt hatten, zog er sein Shirt mit einer geschmeidigen Bewegung aus.
Ich schüttelte den Kopf und versuchte Luft zu holen, denn um meine Brust wurde es eng.
"Was soll das Jannis?" Kaum mehr als ein Flüstern verließ meine Kehle.
"Freunde tun so etwas nicht ... Thomas, du willst nicht mein Freund sein, du willst mich ficken." Seine vulgären Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Das, was er sagte, wie er es sagte und was er damit bezweckte, wirkte wieder ziemlich erwachsen auf mich. Seinen Worten ließ er Taten folgen. Er öffnete seine Hose, die ihm bei jedem Schritt, den er auf mich zu machte, weiter in die Kniekehle

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