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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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unergründlich. Dann blinzelte sie, nickte. »Ja, ich denke, du hast Recht.«
    Kurz darauf verabschiedeten sie sich von ihren Gastgebern; Ferdinand brachte sie noch zur Kutsche. Als Caro an dem offenen Kutschenschlag stehen blieb und ihm die Hand gab, beugte er sich mit höfischer Eleganz darüber.
    »Meine liebe Mrs. Sutcliffe, ich freue mich schon sehr darauf, Sie bei Ihrem Ball wiederzusehen.« Er richtete sich auf, schaute ihr in die Augen. »Besonders die Gärten von Sutcliffe Hall möchte ich gerne sehen und alles über sie von Ihnen hören.«
    Michael musste ihm Bewunderung zollen - viele andere hätten sich entmutigen lassen. Aber er gab nicht leicht auf, wagte sich weiter. Aber wenn er damit gerechnet hatte, Caro aus der Fassung zu bringen, so stand ihm eine Enttäuschung bevor.
    Sie lächelte lieblich und erklärte: »Ich fürchte, da haben Sie Ihre Einladung falsch verstanden. Der Ball wird in Bramshaw House gehalten, nicht auf Sutcliffe Hall.«
    Ferdinands Überraschung bemerkend und das folgende Stirnrunzeln, das er jedoch rasch verbarg, neigte Caro zuvorkommend den Kopf. »Ich freue mich, wenn ich Sie und den Rest Ihrer Gesellschaft beim Ball begrüßen darf.«
    Sie drehte sich um und nahm Michaels Hand, stieg in die Kutsche. Sie setzte sich auf die Bank in Fahrtrichtung. Einen Augenblick später war Michael bei ihr, blickte sie an. In dem Dämmerlicht im Kutscheninneren konnte sie sein Gesicht nicht sehen.
    »Rutsch bitte ein Stück.«
    Sie runzelte die Stirn, aber er stand schon vor ihr, wartete, dass sie sich bewegte, damit er sich neben sie setzen konnte. Ein Streit, solange Ferdinand in der Nähe war, wäre würdelos.
    Sie verzog das Gesicht, tat aber wie verlangt. Er setzte sich hin, dichter neben sie, als ihr lieb war, und der Lakai schloss den Schlag. Einen Moment später setzte sich die Kutsche mit einem Ruck in Bewegung, und sie fuhren los.
    Sie befanden sich noch auf der Auffahrt, als Michael schon wissen wollte: »Warum war Leponte so enttäuscht, dass dein Ball nicht auf Sutcliffe Hall stattfinden soll?«
    »Das weiß ich auch nicht. Er scheint von Camden fasziniert zu sein - er sagt, er beschäftige sich damit, welche Einflüsse ihn zu dem gemacht haben, was er war.«
    »Leponte?«
    Michael verfiel in Schweigen. Sie war sich der Wärme seines Körpers neben ihrem überdeutlich bewusst. Obwohl sein Schenkel ihren nicht berührte, konnte sie ihn spüren. Wie gewöhnlich fühlte sie sich in seiner Nähe merkwürdig zerbrechlich. Zierlich.
    Schließlich bemerkte er: »Das zu glauben fällt mir schwer.«
    Da erging es ihr nicht anders. Sie zuckte die Achseln, schaute in die wechselnden Schatten der Waldbäume. »Camden war unbestritten überaus erfolgreich. Einmal abgesehen von seiner jetzigen Aufgabe nehme ich doch an, dass Ferdinand eines Tages in die Fußstapfen seines Onkels treten wird. Vielleicht ist das der Grund, weshalb er hier ist - um mehr zu lernen.«
    »Hm.« Michael schaute nach vorne. Er traute Leponte nicht, in keiner Beziehung, nicht, wenn es um Caro ging; er hatte angenommen, dass sein Misstrauen aus der offensichtlichsten Quelle stammte - aus diesen primitiven, besitzergreifenden Instinkten, die sie in ihm weckte. Jetzt dagegen, im Lichte des Verhaltens der Herzogin und der Gräfin und unter Berücksichtigung von Lepontes Reaktion eben an der Kutsche, war er sich nicht länger sicher, ob nicht ein Teil seines Misstrauens seiner beruflichen Erfahrung entsprang.
    Er war darauf vorbereitet gewesen, sich mit Argwohn abzufinden und ihn sogar zu unterdrücken, wenn er persönlichen Gefühlen entsprang; er war schließlich durch und durch Politiker. Argwohn jedoch, den seine beruflichen Instinkte auslösten, war etwas ganz anderes - das außer Acht zu lassen könnte gefährlich sein, selbst für kurze Zeit.
    Ein Grenzstein draußen war kurz zu sehen. Rasch überschlug Michael, wie viel Zeit ihm noch allein mit Caro in der Dunkelheit der Kutsche bliebe, dann schaute er zu ihr. »Worüber habt ihr euch unterhalten, du und Leponte?«
    Sie lehnte sich gegen die weichen Polster und betrachtete ihn, so gut das im schwachen Licht möglich war. »Anfangs waren es die üblichen banalen Bemerkungen, dann hat er begonnen, den Bewunderer von Camden Sutcliffe zu spielen, komplett mit einer detaillierten Beschreibung von Camdens Karriere.«
    »Stimmte sie genau?«
    »In allen Punkten, die er angesprochen hat, auf jeden Fall.«
    Er konnte an ihrem Tonfall erkennen, an der Pause, die sie machte,

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