Was die Nacht verheißt
daran gearbeitet hast, aber es ist entschieden zu früh, um schon aufzuhören.«
Er knurrte eine Antwort. Nein, er würde nicht aufhören. Noch nicht. Obwohl er wusste, dass er wahrscheinlich ein Narr war, blieb die Hoffnung bestehen, und er musste diese Sache zu Ende bringen.
Und selbst wenn er hätte aufhören wollen, war es offensichtlich, dass Brandy es nicht zulassen würde.
»Du bist fast fertig«, sagte sie. »Das Wasser in der Wanne ist bereit. Versuche es noch einmal, dann baden wir deine Beine.«
Marcus lächelte. Immer nur noch einmal. Egal, wie viel Mühe er sich gab - oder zu geben versuchte -, sie wollte immer ein wenig mehr. Es gab Zeiten, da hasste er sie dafür, aber meistens bewunderte er sie. Sie war eine unglaubliche Frau, nicht nur schön, sondern auch treu und entschlossen. Er hatte noch nie eine Frau wie sie getroffen und würde es wohl auch in Zukunft nicht mehr tun. Er wusste, welches Glück es für ihn bedeutete, sie zur Freundin zu haben.
»Ah, mein Bad«, sagte er. »Ich glaube, Dr. Merriweather hat beschlossen, dass es mir gut tun würde, die Muskeln zu massieren, solange sie im Wasser sind. Ist es nicht so?«
Ihre Wangen färbten sich dunkelrosa. »Ja, das stimmt.«
Der Doktor war gestern am späten Nachmittag nach London abgereist. Heute war es Brandys Aufgabe, seine Arbeit zu übernehmen, und er stellte fest, dass er sich darauf freute. Sie würde ihn berühren, seine Beine massieren, sich um sein Bad kümmern - das würde die schlimmste Folter werden, und doch sehnte sich ein Teil von ihm nach ihrer Berührung, mehr als alles andere.
Bis heute, solange der Doktor noch im Haus gewesen war, hatte sie sich distanziert gegeben, und er war froh darüber gewesen. Das erlaubte ihm, seine Lust zu kontrollieren, die sie immer in ihm erweckte, und sich ganz auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Obwohl das natürlich nicht viel genutzt hatte.
Doch jetzt war der Doktor fort, und wenn er schon unter den Anwendungen leiden sollte, die der Mann für ihn vorgesehen hatte, dann konnte er wenigstens die Intimität genießen, die diese Anwendungen erforderten. Er wusste, dass das dumm war, denn er würde nicht mehr damit erreichen, als dass er sich wieder nach ihr verzehrte wie bisher. Aber da er sie jeden Tag sah und sie begehrte wie in jeder Minute seit ihrer Ankunft, würde er sich nicht einen einzigen Augenblick mehr von ihr fern zu halten versuchen - selbst wenn er nicht mit ihr schlafen konnte, wie er es sich so sehnlich wünschte.
»Also gut«, sagte er. »Ich werde es noch einmal versuchen. Und wir werden sehen, ob mein Wille stärker ist als das leblose Gewicht, das an meinem Körper hängt.«
Er war es natürlich nicht. Wie sehr er sich auch bemühen mochte, welch innere Sprache er auch verwenden mochte in seinem Versuch, den Muskeln zu befehlen, sie weigerten sich zu gehorchen, und mit jedem seiner unerfüllten Versuche verschwand wieder ein wenig seiner Hoffnung.
Er atmete noch einmal tief aus, strich sich das schweißnasse Haar aus dem Gesicht, das in seine Stirn gefallen war, und wandte sich um, aber Brianne stand schon neben ihm. Sie tupfte ihm die Stirn mit einem kühlen, feuchten Tuch ab, und ihre Finger glitten über den seidenen Morgenmantel. Unter dem Stoff spannten sich seine Muskeln an, und Begehren erfüllte seinen Bauch. Er dachte, er hätte vielleicht ein leichtes Ziehen weiter unten empfunden.
»Beim nächsten Mal wird es besser gehen«, sagte sie. »Das weiß ich.« Sie drückte ihre Wange an seinen Rücken, und er schob sie nicht weg. Er hatte sie dazu gezwungen, diese Aufgabe zu übernehmen, als eine Art von Vergeltung. Und auch weil er im Herzen wusste, dass er es ohne sie nicht schaffen konnte.
Und irgendwo im Hinterkopf hatte er auch geglaubt, dass, wenn der Doktor Recht hatte und eine Wiederherstellung wirklich möglich war, ihre Anwesenheit vielleicht jenen Teil von ihm stimulieren könnte, der seit dem Unfall ebenso tot war wie seine nutzlosen Beine.
Er spürte das feuchte Tuch auf dem Gesicht und im Nacken, und bei ihrer sanften Berührung begann sein Puls zu hämmern. Als sie sich entfernen wollte, griff er nach ihrem Hand-gelenk und zog sie näher zu sich. Sein Blick fand den ihren, so golden und ein wenig katzengleich. Er umfasste ihr Kinn mit einer Hand, hob ihren Kopf und drückte einen Kuss auf ihren weichen Mund.
Einen Moment lang wurde sie ganz still. Er spürte die Wärme ihrer Lippen unter den seinen, fühlte den leichten Schauder, der ihren
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