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Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
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Matilda. Das hat wirklich Aua gemacht.« Er grinste breit. »Hast du das gehört, Kate? Jetzt hatte sie endlich etwas Wichtiges zu sagen, und deshalb hat sie es gesagt.«
    Kate griff nach dem Bademantel und wickelte ihn wie eine Toga um sich, bevor sie sich der Jubelfeier anschloss. Matilda hatte den Bann gebrochen. Alle drei tanzten auf dem Zementboden des Badezimmers herum, und Kate und Simon jauchzten vor Freude.
    »Matilda, deine Stimme ist das schönste Geschenk für meine Ohren«, erklärte Simon strahlend.
    Kate fühlte sich von der Freude, die den Raum erfüllte, wie berauscht. Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte. Alles war okay. Genau genommen war es mehr als okay, es war wirklich fantastisch.
    Später, als die Sonne am Himmel sank, als das Geschirr vom Abendessen gespült und abgetrocknet war und die letzten Reste der Pailletten und Schminke von den klebrigen Händen und Gesichtern gewaschen waren, saßen Simon und Kate draußen auf den Holzstufen. Sie lauschten den miteinander wetteifernden Orchestern der Insekten und anderen Tiere, die jeden neuen Ton lauter erschallen ließen als den vorangegangenen.
    »Was für ein Tag.« Sie war müde.
    »Anstrengend, aber unvergesslich, hoffe ich.«
    »Ach, Simon, absolut unvergesslich. Ich habe heute Morgen mit meiner Tochter telefoniert.«
    »Gott sei Dank! Das sind ja wunderbare Nachrichten, Kate, ein großer Schritt.«
    »Das hoffe ich. Das Gespräch hat mir viel zu denken gegeben. Ich habe so lange versucht, die beiden zu beschützen, die Wahrheit von ihnen fernzuhalten. Dabei hatte ich nicht bedacht, dass sie in mir je etwas anderes sehen würden als ein Opfer. Ich finde es schwer, die ganze Schuld auf mich zu nehmen.«
    »Kate, du bist die Einzige, der man die Schuld noch zuweisen kann. Und allem Anschein nach hast du ihnen ein Gespür dafür vermittelt, was richtig ist und was falsch. So können sie sich ihr eigenes Urteil bilden. Das ist gut.«
    »So hatte ich das nicht gesehen. Du bist sehr klug, Simon.«
    »Ach, damit kenne ich mich nicht aus.«
    »Ich hätte den ganzen Tag vor mich hin gegrübelt, wenn du mich nicht eingeladen hättest. Danke.«
    »Magst du den Karneval, Kate?«
    »Oh ja, sehr sogar. Das war der größte Spaß, den ich seit Langem hatte. Anstrengend, aber lustig!«
    »Na ja, du bist zum Karneval immer willkommen. Sollen wir dei-
nen Kopfschmuck für nächstes Jahr irgendwo sicher aufbewahren?«
    Kate blickte dem netten Mann ins Gesicht, der ihr eine neue und wunderbare Seite einer anderen Welt gezeigt hatte.
    »Ich weiß nicht, vielleicht. Simon, ich weiß, dass ich die Zeit hier niemals vergessen werde und auch keinen von euch, vor allem Matilda nicht, was auch immer aus mir wird.«
    »Sie hat heute ebenfalls einen großen Schritt gemacht. Ich hoffe, es geht so weiter. Vielleicht spricht sie, vielleicht nicht, aber zumindest wissen wir, dass sie sprechen kann und es getan hat. Wunderbar!«
    Simon legte die Handflächen zusammen, hob den Blick zum Himmel und sprach still ein Dankgebet. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Kate zu.
    »Sie hat dein Herz berührt.«
    »Ja, das hat sie. Genau genommen hat sie meinem Herzen geholfen, und sie hat mich nachdenklich gemacht.«
    »Wie gesagt, Hoffnung kommt in vielerlei Gestalt daher, manchmal ist es ein Mensch.«
    Kate lächelte. »Sie hat mich ganz einfach dazu gebracht, über meine Zukunft nachzudenken und wo ich gebraucht werden könnte.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Na ja, ich denke, die Welt braucht mehr als einen Simon, mehr Menschen, die einen Zufluchtsort für die Bedürftigsten schaffen, und ich denke, ich würde das gern versuchen.«
    »Du willst einen Job?« Er sah sie gleichermaßen besorgt und hoffnungsvoll an.
    »Ach herrje, um Himmels willen, nein«, antwortete Kate lachend. »Ich kann dir nicht gerade gute Referenzen vorlegen, und es ist zu weit von meinen Kindern entfernt, um schnell mal rüber zu fliegen. Aber ich denke, vielleicht könnte ich in England einen Ort mit besseren Aussichten schaffen. Das ist ein reiches Land, aber das heißt nicht, dass wir wissen, was wir mit den Menschen anfangen sollen, die durch das Raster fallen – die Verletzlichen, die Jungen und Angeschlagenen. Von denen habe ich im Gefängnis eine Menge kennengelernt.«
    Kate atmete tief durch, als sie an das Gespräch von Kelly und Jojo zurück dachte. Bist du wegen der Kinder geblieben? – Nein, ich bin wegen der Drogen geblieben. Zu den Kindern habe ich keinen Kontakt mehr. Sie fragte

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