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Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
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wortlos hin und versuchte, sie zu verdrängen.
    Es war einfacher, seine Äußerungen zu ignorieren, als zuzulassen, dass die Stimmung eskalierte. Wahrscheinlich war er einfach nur müde.
    »Bist du zum Abendessen da, Dom?«
    »Hängt davon ab.« Er hatte seine Aufmerksamkeit dem Küchenschrank zugewandt und sprach hinter der geöffneten Tür hervor.
    »Wovon hängt das ab?«
    »Was es zum Abendessen gibt.«
    Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum, beherrschte sich, schluckte die latente Aggression, die Gleichgültigkeit, die leichte Feindseligkeit und die unausgesprochene Verärgerung hinunter.
    Diese Verhaltensmuster waren für Jungen seines Alters typisch. Er war ein junger Mann, der seinen Platz in der Welt zu finden versuchte und nicht so recht wusste, wie er den Druck, der sich in ihm aufstaute, herauslassen konnte.
    Außerdem hatte er einige der Ansichten und Einstellungen seines Vaters übernommen, wenn auch unbewusst.
    »Es gibt Coq au vin mit gedünsteten grünen Bohnen und jungen roten Brokkolisprossen.«
    »Ich hasse die Art und Weise, wie du das machst, wirklich.«
    »Wie ich was mache?«
    Er schloss die Tür des Küchenschranks und blickte seine Mutter an.
    »Die Art und Weise, wie du versuchst, mich zum Bleiben zu überreden, indem du die Speisekarte auflistest, als wäre das hier ein edles Restaurant. Warum kannst du nicht einfach sagen, es gibt Hühnchen?«
    Sie würde mitspielen, sie würde ihn bei Laune halten. Sie wollte nicht mit ihm streiten – schließlich hatte sie ihn fast einen ganzen Tag nicht gesehen.
    »Gut. Ich werde nicht mehr versuchen, dich zu überreden, damit du mir erlaubst, für dich zu kochen. Dominic, heute Abend gibt es Hühnchen. Bist du zum Essen hier?«
    »Nein, ich habe schon gegessen.«
    Sie schaute ihm in die Augen. »Ich kann also davon ausgehen, dass du bereits gegessen hast, ob es bei uns nun Coq au vin oder einfach nur Hühnchen gibt?«
    »Genau.« Er blickte finster drein.
    Sie beugte sich vor und stützte sich mit den Armen auf der Arbeitsfläche ab. Ihre Hände berührten sich, unbewusst wie zum Gebet gefaltet. Sie hob sie an ihre Stirn und atmete tief aus. Dann schloss sie die Augen und sprach zu dem Anwesenden, den sie noch immer fühlen, aber nicht mehr sehen konnte. Manchmal war es einfacher so.
    »Dominic, beschäftigt dich etwas, worüber du reden willst? Beunruhigt dich irgendetwas?«
    »Nein.«
    »Denn du weißt, dass du immer mit mir reden kannst. Das ist mein Job.«
    »Ich habe nichts zu sagen, was du meiner Meinung nach hören willst.«
    »Nun, in diesem Fall musst du dir wirklich überlegen, wie du mit Menschen umgehst. Vor allem, wie du mit mir umgehst. Ich bin nicht deine Feindin und übrigens auch nicht deine Hausangestellte. Ich bin deine Mutter, und ich weiß nicht, warum du meinst, es wäre in Ordnung, so mit mir zu reden. Das ist es nämlich nicht. Ich weiß, dass das Leben für dich nicht immer perfekt verläuft. Lass dir aber sagen, mein Herr, dass dein Leben viel perfekter ist als das der meisten anderen Menschen. Ich verstehe, dass du unter Schuldruck stehst, dass die Mädchen dich ablenken, und die Tatsache, dass Dad hier arbeitet … Ich weiß, dass es nicht leicht ist, aber bitte, bitte, schließe mich nicht aus. Ich hab dich lieb, Dominic, ich hab dich sehr lieb.«
    Dominic starrte auf den Rücken seiner über die Küchenanrichte gebeugt dastehenden Mutter und betrachtete ihre Halswirbel, die durch den dünnen Stoff ihrer Bluse hindurch zu sehen waren.
    »Wenn du es genau wissen willst, Mum, es hat nichts mit Dad zu tun. Sondern mit dir.«
    »Mit mir?« Sie versuchte, ihr Erstaunen aus ihrer Stimme herauszuhalten, versuchte, ihre Traurigkeit und Resignation über seine Bemerkung zu verbergen. »Was ist mit mir?«
    »Du bist so …« Er bemühte sich, die richtigen Worte zu finden, während er die Luft aus den aufgeblasenen Backen blies.
    »Was, Dominic?«
    Sie hatte sich inzwischen aufgerichtet, die Hände in die Hüften gestemmt, und er sah sie an.
    »Du bist seltsam.«
    Sie lachte. Es war ein kurzes, lautes Lachen, um ihre Nervosität und noch etwas anderes – Erleichterung? – zu kaschieren.
    »Ich bin seltsam?«
    Sie stellte zwar die Frage, aber sie wollte die Antwort eigentlich gar nicht hören.
    »Ja, Mum, du bist seltsam und ziemlich schräg. Das ist gar nicht so lustig, deshalb weiß ich nicht, warum du lachst.«
    Ihr fiel auf, dass er das »so« besonders betonte. Er hatte noch mehr zu sagen.
    »Du führst Selbstgespräche, und

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