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Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
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neuen Tag, der ganz ähnlich wie die vorangegangenen verlaufen würde. Sie griff nach der Flasche und drückte einen Klecks Shampoo mit Apfelduft heraus, ein bisschen größer als eine Fünfzig-Pence-Münze, genau wie ihre Mutter es ihr vor so vielen Jahren beigebracht hatte. Sollte sie, weil die Fünfzig-Pence-Münze inzwischen deutlich kleiner geworden war, zum Ausgleich ein bisschen mehr nehmen? Kathryns Gedanken wanderten zu anderen Dingen, deren Größe geschrumpft war, seit sie ein kleines Mädchen gewesen war: ihre Lieblingskekse, Telefone, die Fahrtzeit nach Cornwall.
    Kathryn verteilte das Shampoo auf ihren Haaren und spürte, wie es zu einem Schaumberg anwuchs. Mark stand auf der anderen Seite der Glasscheibe und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Sie schloss die Augen, wusch sich gründlich die Haare und genoss das Gefühl. Mit einem Mal kam kein Wasser mehr. Vor Erstaunen schrie sie auf, Schaum an den Händen und auf dem Kopf.
    Mark öffnete die Tür, und sie stand zerzaust, ein wenig desorientiert und mit süß duftendem Schaum bedeckt da. Ihre Haare sahen aus wie eine noch nicht gebackene Meringue.
    »Zwei Minuten habe ich gesagt.«
    Sie wusste, dass jeder Protest zwecklos war, selbst wenn sie den Mut dazu gefunden hätte. Es war ihre eigene Schuld, wenn sie Tagträumen über dummes Zeug aus ihrer Kindheit nachhing. Sie würde nichts sagen. Sie wollte nicht mit mehr Negativpunkten als unbedingt notwendig in den Tag starten. Fröstelnd trat sie aus der dampfigen Kabine in die kühle Luft. Mark legte ihr ein großes Handtuch um die Schultern und wischte ihr mit einem Ende den Schaum aus dem Gesicht und den Augen.
    »Na«, gurrte er, »so ist es schon besser.«
    Sie tapste ins Schlafzimmer und zog sich an, während ihr Mann duschte. Zwar entfernte sie mit dem Handtuch so viel von dem Schaum wie nur möglich, trotzdem waren ihre Haare noch immer klebrig und zerzaust. So gut sie konnte, kämmte sie sie durch. Sie warf einen Blick in die Spiegel des Frisiertischs und setzte probehalber ihr Lächeln auf. Bildete sie sich das nur ein oder fiel es ihr tatsächlich immer schwerer, es überzeugend hinzubekommen?
    Kathryn zog die Bettlaken ab, so wie sie es jeden Morgen tat, und bemühte sich, nicht auf den scharlachroten Fleck des Leidens zu schauen, der das ansonsten makellose Weiß besudelte. Sie steckte ihr Nachthemd in das Wäschebündel. Wie immer würde sie die Maschine mit Kochwäsche anstellen, bevor die Kinder herunterkamen, und so würden sie es nie erfahren. Sie würden es niemals erfahren.
    Bis Lydia fast eine Stunde später in die Küche kam, war die Wäsche schon bereit, draußen aufgehängt zu werden. Der Tisch war fürs Frühstück gedeckt, Speck brutzelte auf dem Herd. Kathryn wappnete sich an der Spüle für den neuen Tag.
    Vom Erscheinen ihrer Tochter erfuhr sie dadurch, dass sie Stuhlbeine über den Holzfußboden schrammen hörte.
    »Guten Morgen, Lyds. Hast du schön geträumt?«
    Sie bekam keine Antwort von ihrer Tochter, die den Kopf auf die zu einem Dreieck geformten Arme gelegt hatte.
    »Lydia, ich habe dich gefragt, ob du etwas Schönes geträumt hast.«
    Kathryn trat langsam zu ihr und strich ihr die Haare von der Schulter.
    »Was?«, fragte Lydia laut und nahm sich die beiden winzigen weißen Stöpsel aus den Ohren.
    »Tut mir leid, Schatz, ich habe nicht bemerkt, dass du Musik hörst, ich habe dich nur gefragt, ob du …«
    »O mein Gott! Was in aller Welt hast du nur mit deinen Haaren angestellt? Die sehen ja fürchterlich aus. Wirklich fürchterlich!«
    Kathryn beschloss, die Bemerkung zu ignorieren, weil sie keine richtige Antwort darauf wusste.
    »Möchtest du Speck haben?«
    »Ob ich Speck haben will?« Lydias Stimme wurde laut, weil sie es nicht verstand. Warum war das Thema gewechselt worden? War ihre Mutter jetzt endgültig übergeschnappt?
    »Wieso schreit ihr denn herum?«, schaltete sich Dominic ungebeten in das bereits unangenehme Gespräch ein.
    »Ich habe nicht geschrien«, korrigierte ihn Kathryn.
    »Himmelherrgott, Mutter, was ist das denn für eine komische Frisur? Du siehst aus wie eine Geisteskranke. Im Ernst, wie ein echter Freak! Bring das um Himmels willen in Ordnung. Meine Freunde könnten dich ja zu Gesicht bekommen.«
    »Dominic, möchtest du Speck haben?«
    »Ob ich Speck haben will?«
    »Genau an diesem Punkt bist du hereingekommen, Dom.« -Lydia verdrehte die Augen. »Ich habe ihr gerade gesagt, wie schräg sie mit ihrer Frisur aussieht, was immer damit auch

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