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Was habe ich getan?

Was habe ich getan?

Titel: Was habe ich getan? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Prowse
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habe beschlossen, mein Schicksal zu ändern. Ich werde an der Universität von Plymouth studieren. Ich werde Psychotherapie studieren. Das ist etwas, was ich mir noch vor wenigen Jahren niemals hätte vorstellen können, aber jemand hat mir eine Chance gegeben und mir gezeigt, dass das Leben auch schöne Seiten hat.«
    Sie lächelte bedeutungsvoll in Kates Richtung, und Kate strahlte zurück, erstaunt und begeistert über das überraschende Erscheinen ihrer alten Freundin.
    »Hätte man mir diese Chance nicht gegeben«, fuhr die junge Frau fort, »dann wäre mein Leben ganz anders verlaufen, glaubt mir. Jetzt will ich anderen Menschen ein bisschen etwas von dieser Hoffnung geben. Wenn ich mein Studium abgeschlossen habe, würde ich gern im Haus zur Aussicht arbeiten und Menschen wie mir helfen, Menschen, die einfach mehr Glück brauchen. Übrigens, ich heiße Janeece.«
    In der Bar herrschte einen Augenblick Schweigen, dann fingen die Stammgäste an, miteinander zu tuscheln, zu überlegen, sich eine Meinung zu bilden, herauszufinden, was ihre Nachbarn dachten, bevor sie ihre Unterstützung kundtaten. Tom Heath trat vor.
    »Ich finde, das klingt nach einem tollen Projekt, Kate. Wenn ich, als ich jünger war, ein bisschen mehr Unterstützung bekommen hätte, dann hätte ich vielleicht etwas aus mir machen können.
    Ich hätte jedenfalls ein bisschen mehr Glück gut gebrauchen können. Ich helfe Ihnen, wo immer ich kann.«
    Die Einheimischen starrten Tom entgeistert an, der noch wenige Minuten vor Kates und Natashas Erscheinen einer der vehementesten Gegner vom Haus zur Aussicht gewesen war.
    »Vielen Dank, Tom. Wir brauchen wirklich Hilfe – einen Koch und einen Hauswirtschafter, und es gibt weitere Stellen, die zu besetzen sind.«
    »Da kann ich Ihnen definitiv helfen. Ich habe im Hotelfach gelernt.«
    Die Lautstärke im Raum stieg um eine Oktave an. Jobs? Daran hatten sie gar nicht gedacht.
    Wieder ergriff der Fischer das Wort. »Ich denke, wir werden nicht von Straßenräubern und Mördern überrannt werden.« Er lachte, und seine Freunde lachten ebenfalls. Der Löwe war gezähmt, zumindest vorläufig.
    »Nein, ich kann fast garantieren, dass im Haus zur Aussicht nur eine Mörderin wohnen wird.«
    Rodney Morris griff Kates Feststellung auf.
    »Eine Mörderin? Sie erzählen uns also, dass eine Mörderin unter uns leben, mit unseren Kindern Kontakt haben und auf unseren Wegen spazieren gehen wird? Gütiger Gott, das gefällt mir gar nicht. Wie können Sie für unsere Sicherheit garantieren?«
    Kate schmunzelte über seine Nervosität.
    »Ich garantiere Ihnen persönlich, dass Sie vor der Mörderin sicher sein werden, Rodney.«
    »Wie? Wie können Sie das garantieren?«
    Kate drehte sich zu ihm um und sprach so laut, dass alle sie hörten.
    »Weil ich diese Mörderin bin, Rodney. Ich habe meine Strafe wegen Totschlags abgesessen, meine Zeit abgebrummt, wie man so sagt, und gehe davon aus, weder von Ihnen noch von irgendjemandem sonst noch einmal vor Gericht gestellt zu werden. Und zufällig habe ich nicht vor, in absehbarer Zeit jemanden umzulegen.«
    Wieder war es still im Pub. Alle starrten sie an, jeder Gast verarbeitete ihre Worte und überlegte, ob das im Spaß gemeint war oder nicht.
    Tom trat vor und drückte Kate ein Glas Real Ale in die Hand.
    »Zum Wohl.«
    »Zum Wohl, Tom.«
    Kate hob ihr Glas in Richtung der anderen Gäste, dann trank sie das Bier. Spontaner Beifall brach los, und sie hatte den Eindruck, dass die Leute mehr als nur die Tatsache beklatschten, dass sie ein ganzes Pint in einem Zug leeren konnte. In diesem Punkt hatte sie recht.
    Das ungleiche Trio machte sich auf den Weg zum Strand unterhalb vom Haus zur Aussicht. Als die drei die Picknickdecken auf dem Sand ausbreiteten, das kalte gebratene Hühnchen, die große Schüssel griechischen Salat und die Käsekuchenstücke auspackten, waren sie ganz furchtbar aufgeregt.
    Natasha zauberte drei Dosen eiskalten Pimm’s hervor und verteilte die Cocktails. Sie hielt ihren in die Höhe.
    »Auf unseren Erfolg, und ich kann nur sagen, gut gemacht, ihr beiden, mit euren hervorragenden Auftritten gestern Abend.«
    Die drei stießen mit den Dosen an, und jede gönnte sich einen ordentlichen Schluck.
    »Ich hatte Angst«, gestand Kate.
    »Du hattest Angst?«, fragte Janeece lachend. »Habt ihr die Gesichter gesehen, als ich aufgekreuzt bin? Die Hälfte von denen haben meine Mülltüte beäugt und sich gefragt, ob ich darin eine abgesägte Schrotflinte

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