Was sich kusst das liebt sich
war ein netter Abend, aber ich sollte dann mal gehen.«
Neve erhob sich ebenfalls. » Ich würde mich ja für dein Kommen bedanken, aber ich kann mich nicht erinnern, dich eingeladen zu haben.«
Douglas grinste nur verlegen und umarmte sie ungeschickt. » Fabelhaftes Essen, Neve. Sollten wir mal wieder machen; du und Max, ich und Charlie…«
Celia tat, als hätte sie sich an ihrem letzten Rest Kaffee verschluckt. » Du weißt schon, dass deine herzallerliebste Ehefrau unsere Schwester in einer Tour terrorisiert?« Doch Douglas war bereits auf dem Weg in den Korridor und rief: » Los, komm, Celia, du darfst mich auf einen Drink im Pub einladen.«
Celia stand widerwillig auf. » Dann lasse ich euch zwei Turteltäubchen mal allein, damit ihr tun könnt, was ihr so tut, wenn ihr allein seid«, sagte sie mit einem theatralischen Zwinkern, worauf Max lachte und Neve ihrer Schwester eine Hand aufs Kreuz legte, um sie nach draußen zu bugsieren.
» Du bist wirklich eine Nervensäge«, zischte sie, öffnete die Tür und schob Celia ins Treppenhaus. » Bis morgen.«
» Können wir morgen mal wieder den Abend miteinander verbringen, nur wir zwei, und uns dabei meinetwegen eine von deinen langweiligen Fisch-mit-Reis-Kombos und eine DVD zu Gemüte führen?«, bat Celia. » Du hast überhaupt keine Zeit mehr für mich.«
Das entsprach zwar nicht den Tatsachen, aber Neve war mehr als einverstanden. Unter einer Bedingung. » Okay, aber stell dich schon mal darauf ein, dass ich dir einen Vortrag darüber halten werde, was man vor fremden Leuten sagt und was nicht.«
» Damit habe ich fix gerechnet.« Celia grinste. » Und jetzt ab mit dir in die Küche, und back ein paar Pfannkuchen.«
Damit hopste sie die Treppe hinunter. Neve schloss die Tür und kehrte zu Max zurück, um noch ein bisschen über Dinge zu reden, über die sie eigentlich nicht reden wollte.
Kapitel 21
Max hatte sich nicht von der Stelle gerührt, und als sich Neve mit einem schiefen Lächeln an ihm vorbeischieben wollte, um das letzte Geschirr wegzuräumen, packte er sie an den Handgelenken und zog sie auf seinen Schoß.
Sie versuchte, sich von ihm loszumachen. » Bist du verrückt? Ich bin viel zu schwer. Ich breche dir die Knochen.«
» Quatsch.« Max zog sie an sich und streckte die Beine aus, sodass sie nicht einmal die Füße abstellen und auf diese Weise seine Oberschenkel etwas entlasten konnte. » Sieh mich an, Neve. Bitte.«
Sie hob widerstrebend den Kopf, sodass sich ihre Nasen praktisch berührten. » Was ist?«
» Danke für das tolle Geburtstagsessen«, sagte er, und es klang absout ernst gemeint.
» Es war nicht toll«, brummte sie. » Celia und Douglas haben alles ruiniert, und der Yorkshire-Pudding war gekauft, weil mein Teig ganz klumpig war.«
» Nun sei doch nicht so negativ«, sagte Max scharf.
» Kann ich jetzt aufstehen? So ist es doch für beide von uns nicht sonderlich bequem.«
» Nein.« Er legte ihr eine Hand ans Kinn, damit sie stillhielt, während er sie küsste– so lange, bis sie den Kuss erwiderte und einen leisen Seufzer hervorstieß, als er schließlich mit dem Kopf etwas nach hinten wich. » Hattest du vorhin nicht etwas von Geschenken gesagt?«
» Ja! Fühlt sich an, als wäre das schon Tage her.« Neve sprang auf und war erleichtert, weil er nicht sofort anfing, seine Oberschenkel zu massieren, um den Blutfluss anzuregen. Sie fischte eine Geschenktüte mit Sternenmuster hinter dem Mülleimer hervor und drückte sie ihm in die Hand. » Alles Gute zum Geburtstag.«
Max nahm bedächtig jedes einzelne Päckchen heraus, stapelte sie vor sich auf dem Tisch auf und las zuerst die Karte, auf der bloß » Happy Birthday« stand. Immerhin hatte Neve ein Kreuzchen hinter ihre Unterschrift gemalt, das ein Kuss sein konnte oder auch nicht.
Er öffnete das größte Päckchen zuerst, und Neve nutzte die Gelegenheit, um die nächste Geburtstagsüberraschung vorzubereiten. » Ah! Ich war total begeistert vom Fänger im Roggen und hatte mir vorgenommen, auch die anderen Bücher zu lesen.« Er tippte mit dem Finger auf die drei Bücher von J.D. Salinger. » Welches soll ich als Nächstes aufmachen?«
» Das kleinste«, murmelte Neve über die Schulter und holte, als er sich über den Tisch beugte, rasch ein paar Zutaten aus einem Küchenschrank.
» So was will ich schon ewig!«, rief Max, als er das kleine elektronische Teil erblickte, mit dem er sein iPhone zum Diktiergerät umfunktionieren konnte, und Neve musterte ihn
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