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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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nicht bloß eine Art Trainingslager, auch wenn wir beide wissen, dass sie ein Ablaufdatum hat.«
    » Also, ich weiß nicht…« Celia richtete sich auf und schlang die Arme um die Knie. » Ich verstehe ja, dass es Männer gibt, bei denen man weiß, sie sind ganz sicher nicht der Richtige, aber man geht trotzdem mit ihnen ins Bett. Aber du bist mit jemandem zusammen, der weiß, dass du einen anderen liebst… Max weiß doch von William, oder?«
    » Natürlich!«, versicherte ihr Neve gereizt. » Wofür hältst du mich denn?«
    » Entschuldige. Also, ich weiß, dir geht es ums Üben, aber was hat Max davon?… Abgesehen von deiner bezaubernden Gesellschaft, die zweifellos von unschätzbarem Wert ist«, fügte Celia hastig hinzu, als sie Neves bitterbösen Blick aufschnappte.
    Auf diese Frage hatte Neve auch für sich noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Sie zuckte mit gespielter Nonchalance die Achseln. » Keine Ahnung. Da musst du schon ihn fragen.«
    » Als ob er das ausgerechnet mir sagen würde.« Celia erhob sich lustlos vom Bett, um Neves Garderobe noch einmal in Augenschein zu nehmen. » Da ist nichts Brauchbares dabei.«
    » Kann ich nicht eines meiner Wickelkleider zur Hochzeit tragen, kombiniert mit ein paar neuen Accessoires?«
    » Äh, nein, es sei denn, es ist von Diane von Fürstenberg und mit einem abstrakten Muster bedruckt. Und du hast auch nichts, das annähernd sexy genug zum Ausgehen wäre. Deine Klamotten sind ungefähr so sexy wie Prinz Charles im Stringtanga.« Celia stemmte die Hände in die Hüften. » Wir müssen einkaufen gehen.«
    » Alles, nur das nicht!«, stieß Neve entsetzt hervor. Davor ließ sie sich lieber alle Zehennägel einzeln ausreißen. » Ich bin pleite, und ich habe mir vorgenommen, keine neuen Klamotten zu kaufen, bis mir Größe38 passt.«
    » Hör mal, Süße, du gehst auf eine WAG -Hochzeit. Du brauchst etwas Neues.« Celia tätschelte ihr die Schulter. » Übrigens, Mum ist am Wochenende in der Stadt, und ich habe versprochen, mit ihr shoppen zu gehen. Sie glaubt, wir gehen zum Oxford Circus, aber ich will mit ihr ins Westfield Shopping Center, dort sind die Läden viel cooler. Du musst mitkommen. Ich lasse dich nicht unbeaufsichtigt zwei so wichtige Kleider kaufen.«
    » Vergiss es. Ich gehe auf gar keinen Fall mit Mum shoppen.«
    » Tja, also erstens werde ich Mum erzählen, dass du nicht mit ihr einkaufen gehen wolltest und dafür sorgen, dass sie dich im Stundentakt anruft und dir die Hölle heißmacht, weil du dich weigerst, ein bisschen Zeit mit deiner Mutter zu verbringen, wo sie doch bei deiner Geburt fast gestorben wäre. Sie wird bestimmt eine Viertelstunde lang darüber referieren, dass sogar die Hebamme damals gesagt hat, sie hätte noch nie ein Kind mit einem so großen Kopf gesehen. Und zweitens: Grace leiht mir ihre Rabattkarten, ich bekomme also alles 20 bis 40Prozent billiger.« Celia grinste. » Aber da dein Entschluss bereits feststeht…«
    » Hab ich dir heute schon gesagt, wie sehr ich dich hasse?«
    » Mehrfach. Und ich hasse dich auch.« Celia legte Neve einen Arm um die hängenden Schultern. » So, und jetzt sollten wir darüber reden, worüber wir in Mums Gegenwart auf keinen Fall reden dürfen.«

Kapitel 23
    Neve wusste, dass sie über 80Kilo abgenomen hatte. Dass ihr Hüftumfang von 152 auf 110Zentimeter geschrumpft war. Dass sie jetzt BH -Größe 75F statt 120I trug. All das war ihr theoretisch bewusst.
    In der Praxis jedoch, etwa, wenn sie wie jetzt in der von Neonlicht erhellten Umkleidekabine eines 08/15-Kleiderladens der gehobeneren Kategorie stand und ihr schwabbelndes weißes Fleisch sah, fühlte sie sich nach wie vor fett. Und sie war überzeugt, dass sie auch fett aussah.
    Und das Schlimmste war, dass Neve bei jeder Shoppingtour mit ihrer Mutter unweigerlich an die schrecklichen Augustnachmittage denken musste, an denen sie sich gemeinsam auf die Suche nach einer neuen Schuluniform für sie gemacht hatten. Mit vierzehn war sie bereits zu dick für den größten Schuluniformrock gewesen, den es bei Marks & Spencer gab, und musste stattdessen einen marineblauen aus der Übergrößenabteilung nehmen. Ein oder zwei Jahre später war sie wegen ihres Blazers mit demselben Problem konfrontiert gewesen, und ihre Mutter hatte die Erlaubnis erhalten, von ihrer Freundin Agnes einen für Neve nähen zu lassen. Das Ergebnis spannte über der Brust, sah den anderen Schuluniformblazern mit seinen Biesen an den Nähten nicht im

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