Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
Vom Netzwerk:
Kopf gegangen war. Er hatte ein hämisches Grinsen im Gesicht, und sie hatte keine Ahnung, ob sie eher wütend oder amüsiert über sein Vorgehen war.
    »Das hier ist Darcy Middleton«, stellte er sie höflich vor, sah sich mit seinem Wolfsgrinsen unter den Angestellten um und runzelte dann leicht die Stirn. »Wo zum Teufel steckt Sebastian, dieser nutzlose Idiot?«
    Heidi kam herein und konsultierte ihren Blackberry. »Er ist unterwegs. Er steckt im Stau.« Oder in irgendeinem kleinen Flittchen, dachte sie, während ihr bei dem Gedanken an die lüsternen Blicke, mit denen Sebastian sie stets bedachte, ein Schauder über den Rücken lief. Dann sah sie Darcy mit einem gehässigen Lächeln an, das ihr zeigen sollte, dass sie alle wussten, was in Judds Büro geschehen war.
    Entschlossen nahm Darcy, da sie sicher davon ausging, dass dies bisher Heidis Platz gewesen war, direkt rechts von Judd am Konferenztisch Platz. Woraufhin sich Heidi auf die Lippe biss, während sie sich steif auf den übernächsten Sitzplatz sinken ließ.

    Judd stellte Darcy die wichtigsten anderen Angestellten, darunter den Produktionsleiter sowie die A&R-Manager, die für die Beobachtung des Markts und die Suche nach neuen Talenten verantwortlich waren, vor.
    Dann platzte Sebastian mit schief sitzender Krawatte und aus der Hose hängendem Hemd herein. Anders als von Heidi angenommen, hatte ihn tatsächlich ein Verkehrsstau aufgehalten, denn nachdem sein Wecker nicht geklingelt hatte, hatte er sich mit Verspätung auf den Weg gemacht. Weil er jedoch wusste, dass sein Vater eine derart dämliche Entschuldigung nie akzeptieren würde, nahm er möglichst unauffällig Platz und wich Judds kaltem Blick nach Kräften aus.
    »Nett, dass du dich auch noch zu uns gesellst«, begrüßte Judd ihn knapp und wandte sich dann wieder Darcy zu. »Mein Sohn, Sebastian. Außergewöhnlich junger Unternehmensanwalt mit einem riesigen Büro und freier Verfügung über das Spesenkonto seines Dads.«
    Froh zu sehen, dass Judd offensichtlich auch mit anderen Menschen spielte, nickte Darcy dem errötenden Sebastian kurz zu. Er aber ignorierte sie und sah stattdessen seinen Vater an. Er kannte Judds Geschmack, wusste, dass der selbstzufriedene Blick Folge einer schnellen Nummer war, und kochte innerlich, da wieder einmal seinem Vater und nicht ihm ein solcher Fang gelungen war.
    Was hatte dieses Arschloch wieder einmal für ein Glück gehabt, dachte Sebastian und betrachtete dabei sehnsüchtig Darcys phänomenalen Körper. Es war allerhöchste Zeit, dass auch er in England irgendein Objekt zum Vögeln fand. Nur hatte er ganz einfach das Problem, dass alle Frauen, die er anmachte, offenbar total frigide waren, ging es ihm durch den Kopf, als ihm auch Heidi abermals die kalte Schulter zeigte.
    Judd hatte sich bereits dem nächsten Thema zugewandt
und stapfte wie ein gefangener Tiger durch den Raum. »Also, wie Sie alle wissen, ist der Jett Musikverlag ein neues Unternehmen«, meinte er. »Aber mit mir am Ruder glaube ich, dass er das größte Label Englands werden kann. Und zwar so.«
    Er führte seine Theorie mit aggressiver Stimme aus, bezog dabei einige von Darcys Vorschlägen mit ein und lobte sie ganz offen für ihre Ideen, weshalb sie gegen ihren Willen höchst beeindruckt war. Er war ein begnadeter Redner und hatte eine ungeheure Ausstrahlung, dank der sein Publikum an seinen Lippen hing. Natürlich wurde es dafür bezahlt, doch sie alle lauschten seinen Worten mit der Ehrfurcht radikaler Groupies, und das Leuchten in ihren Augen zeigte, dass der ganze Raum in seinen Bann gezogen war.
    »Natürlich wird es auch ein paar Verluste geben, wenn wir das größte Label Großbritanniens werden wollen«, führte Judd mit einem bösartigen Lächeln aus.
    »Shamrock.« Judd hob eine Hand an sein rötlich blondes Haar, und Darcy merkte überrascht, dass seine Finger zitterten. Sie hatte sich bereits bei dem Gespräch auf Charlies Fest gedacht, dass Judd einen persönlichen Grund für die Vendetta gegen Lochlin Maguire hatte, aber was genau dahintersteckte, wusste sie natürlich nicht. Sie konnte nur hoffen, dass es deswegen keine Probleme geben würde, schließlich wusste sie aus Erfahrung, dass private Angelegenheiten unter Garantie ein Hindernis bei der Umsetzung großer Pläne waren.
    Wow, er war wirklich auf Rache aus, ging es ihr durch den Kopf, als Judd während seiner Rede plötzlich aus dem Konzept geriet. Doch auch wenn sie angesichts der boshaften Erklärung

Weitere Kostenlose Bücher