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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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Hubbard dann zu sagen, während er den Kopf schüttelte. Doch heute Abend musste Luke seine Hände beschäftigen und versuchen, stark zu bleiben. Deshalb setzte er das Glas an, auf dem eine schwimmende Wildente abgebildet war, und kippte es nach hinten. Der Scotch schmeckte wie Terpentin. Perverserweise gefiel Luke das. »Sie heißt Peggy.«
    Hubbard hob seine Augenbrauen einen fragenden Millimeter.
    Am Tisch hielt Simmons, der gerade gab, in der Bewegung inne, die Hand auf Lukes leeren Stuhl gerichtet. »Spielst du jetzt mit, Sedgwick, oder arbeitest du da hinten weiter daran, dich zu besaufen?«
    Die anderen Männer im Raum lachten und erschreckten Toby, Hubbards zwölfjährigen Golden Retriever, der den Kopf hob, zweimal mit dem Schwanz wedelte, sich einen Platz etwas näher bei seinem Herrn suchte und wieder einschlief.
    »Macht ruhig weiter. Ich setze diese Runde aus.« Luke drehte die Flüssigkeit in seinem Glas, ein goldbrauner See, der sich erhob, um die eingravierte Ente zu ersäufen. Jetzt, wo ihre Freunde wieder mit Kartenspielen beschäftigt waren, murmelte er zu Hubbard: »Ihr Name ist Peggy. Nicht Megan.«
    »Ha! Dann hast du also eine Papistin geheiratet. Ist Peggy nicht die Abkürzung für Margaret oder Mary Margaret oder Margareta Maria Madonna ...«
    »Jetzt hör schon auf. Sie ist nicht katholisch.« Oder vielleicht doch, dachte Luke. »Es spielt doch überhaupt keine Rolle, ob sie es ist oder nicht.«
    Hubbard kicherte über das, was er für einen Witz hielt.
    »Ich meine es ernst.«
    Hubbard lachte noch einen Moment weiter, bis ihm klar wurde, dass die Situation nicht nach Humor verlangte. Sein Kiefer klappte nach unten. »Mein Gott.« Er goss Luke noch mehr ins Glas und führte ihn zu zwei Clubsesseln unter einem Gemälde von einem von Tobys toten Verwandten. »Wann? Warum? Wer zum Teufel ist sie?«
    Luke setzte sich in den Sessel, trank sein Glas aus und erzählte ihm die Lüge, die er eingeübt hatte.
    »Ist sie schwanger?«, fragte Hubbard, als Luke fertig war.
    Luke starrte seinen Freund über den Rand seines leeren Wildenten-Glases an.
    »Komm schon. Eine überstürzte Heirat mit einer Frau, von der noch niemand etwas gehört hat?«
    Am Tisch entstand ein kleinerer Aufruhr: Ver Planck kratzte einen recht beachtlichen Gewinn zu sich heran. Abgelenkt stand Hubbard auf, um sich noch einmal nachzugießen, dann brachte er die Karaffe mit herüber, um Lukes Glas aufzufüllen. Er setzte sich wieder. »Gehört sie zu uns?«
    Der Ausdruck sagte alles; er musste nicht erklärt werden. Hubbard fragte: Wurde Peggy der Liste mit Kriterien gerecht, die entschieden, ob eine Freundin oder eine Frau zu »uns« gehörte - eine Liste, die, wie Luke glaubte, ungefähr fünf Minuten nach der Ankunft der Pilgerväter am Plymouth Rock verfasst worden war, als sie sich zu Amerikas herrschender Klasse erklärten und sich einen Gin Tonic mixten, um das zu feiern. Dazu gehörten der familiäre Hintergrund, die Erscheinung, der Bildungsstand, der Beruf, die Hobbys und das Benehmen plus noch einige andere, subtilere Kriterien, auf die jemand, der nicht zu »uns« gehörte, nicht kam - die Teilnahme an der richtigen Benimm-Schule für Kinder, ein Strandhaus in Martha's Vineyard. Um zu »uns« zu gehören, musste man Mitglied in einem Club sein, dessen Mitglieder vollkommen überzeugt von ihrer moralischen und gesellschaftlichen Überlegenheit waren. Ein Club, der nicht existieren konnte, wenn er nicht jeden ausschloss, dessen Abstammung, Religion oder genetischer Code nicht ausreichten.
    Luke fragte sich wie immer, wieso das alles eine Rolle spielte.
    »Jetzt sag nicht, dass sie eine Tiffany ist«, fuhr Hubbard fort und sah zum Pokertisch hinüber. Er meinte damit Ver Plancks Frau, die er heimlich für eine soziale Aufsteigerin hielt.
    Ein merkwürdiges Gefühl prickelte in Lukes Nacken. Wie redest du über meine Frau. Er sah Hubbard an und sagte nichts.
    »Verdammt, Sedgwick. Warum? Warum jetzt, nach all dieser Zeit?«
    Das Spiel näherte sich dem Ende; Ver Planck hatte fast alle Chips von Simmons und Eaton gewonnen. Luke hatte gut gespielt, bis Hubbard darauf bestanden hatte, ihm noch mehr Scotch einzugießen. Prozentual gesehen hatte er heute Abend beim Kartenspielen mehr gewonnen als die ganze Woche an der Börse, wo die Kurse während der vergangenen zwei Tage schwindelerregend gefallen und dann wieder gestiegen waren, um sich dann da einzupendeln, wo sie angefangen hatten. Luke fühlte sich wohl mit seinem

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