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Was sie nicht weiss

Was sie nicht weiss

Titel: Was sie nicht weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone van Der Vlugt
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festhalten würde, wäre mir das auch schon öfter passiert.«
    »Wissen Sie zufällig ihr Autokennzeichen?«, fragt Lois und rechnet bereits mit einem Kopfschütteln. Doch der Nachbar weiß es, er hat das Auto fotografiert, um Daniela das Bild beim nächsten Mal als Beweis für ihr asoziales Parkverhalten zu präsentieren.
    Er holt sein Handy und zeigt Lois das Bild. Sie vergrößert es, notiert das Kennzeichen, bedankt sich und geht zu Fred und Ramon, die draußen miteinander sprechen.
    Sie hält ihnen den Zettel hin: »Bitte sehr: Das ist das Kennzeichen von Daniela Amieris Opel Corsa.«
    Ramon nickt zufrieden. »Ich gebe sofort eine Fahndung raus. Wenn die Scholten mit diesem Wagen und eingeschaltetem Handy unterwegs ist, haben wir sie mit ein bisschen Glück in ein paar Stunden. Ihre Nummer ist tatsächlich im Telefon des Opfers gespeichert, hab ich vorhin erfahren.«

34
    Auf dem Revier ruft Ramon die Ermittler zu einer Lagebesprechung zusammen.
    »Wie es aussieht, haben wir uns bisher auf die falsche Person konzentriert. Dabei hatten wir die Täterin sozusagen vor der Nase.« Er setzt sich auf die Kante des langen Tischs. »Vermutlich hat Maaike Scholten mit unserer bisherigen Hauptverdächtigen Tamara kooperiert, sodass wir die Suche nach Letzterer keinesfalls aufgeben, auch wenn es jetzt erst einmal darum geht, Frau Scholten zu fassen. Die Fahndung ist bereits raus, und ihr habt bis morgen Mittag Zeit, alles Wichtige über sie rauszufinden: wie ihre Kindheit ver laufen ist, mit wem sie früher befreundet war, ihre Lieblingsfarbe … ihr wisst schon.«
    Aus dem Augenwinkel sieht Lois, dass Jessica eifrig mitschreibt.
    Lieblingsfarbe liest sie und muss unwillkürlich grinsen.
    »Wir wissen, dass Maaike Scholten als Elfjährige ihre Eltern verloren hat und bei ihren Großeltern aufwuchs«, fährt Ramon fort. »Lois, du recherchierst, ob die Großeltern noch leben, und redest mit ihnen. Jessica begleitet dich.«
    Lois nickt ergeben, obwohl sie viel lieber mit Fred oder Claudien, notfalls auch mit Nick losgezogen wäre. Aber unter extremem Zeitdruck sind sie nicht, wie üblich, als Zweierteam unterwegs, sondern splitten sich auf und bekommen junge Kollegen als Assistenten zur Seite gestellt, die sich noch im Beruf bewähren müssen und bei diesen Gelegenheiten viel über das Ermitteln lernen.
    »Unsere IT ler haben sich das Handy des Opfers vorgenommen. Die gespeicherten SMS deuten nicht darauf hin, dass die zwei Frauen Streit miteinander hatten. Ich nehme an, es kam erst heute zu einer Auseinandersetzung, die für Frau Amieri tödlich geendet hat. Aber solange wir das nicht sicher wissen, müssen wir uns auf die Tatsachen konzentrieren. Eine davon ist, dass die Scholten im Auto ihrer Freundin weggefahren ist. Gesucht wird also ein weißer Opel Corsa mit diesem Kennzeichen.« Er dreht sich und deutet zum Whiteboard, wo groß und umringelt die Autonummer steht.
    »Was ist mit dem Handy der Flüchtigen?«, fragt jemand.
    »Leider ausgeschaltet«, sagt Ramon. »Aber unsere Leute bleiben dran: Sobald sie es benutzt, erfahren wir das.«
    Lois hebt die Hand, und Ramon erteilt ihr mit einem Nicken das Wort.
    »Liegen die Ergebnisse der DNA -Untersuchung inzwischen vor?«
    Ramon greift nach einer Mappe. »Das wollte ich ohnehin als Nächstes ansprechen. Heute Morgen ist der Bericht gekommen. Es gab da Probleme mit der DNA bei Hoogland, aber nun ist das Ergebnis da: An den Leichen von Hoogland und van Schaik wurde fremde DNA gefunden, und zwar in Form von Haaren. Beim Abgleich mit der Datenbank hat sich aber nichts ergeben. Ich habe die Spurensicherung vorhin angewiesen, ein paar Haare aus Maaike Scholtens Kamm oder Bürste zu besorgen. Hoffen wir, dass sich eine Übereinstimmung ergibt, denn damit hätten wir einen schlagenden Beweis. Besser noch wäre, wenn wir die Frau selber möglichst bald zu fassen kriegen. So, das war’s für heute. Hat noch jemand Fragen?«
    Zwei, drei Kollegen melden sich und stellen Zusatzfragen zu bereits Bekanntem.
    Lois blickt auf ihre Armbanduhr. Es ist halb eins. Sie nimmt sich vor, Maaikes Großeltern gleich am nächsten Vor mittag aufzusuchen.
    Am Sonntagmorgen setzt Lois sich später als gewohnt an den Schreibtisch. Sie hat das Läuten des Weckers überhört, aber anscheinend ist es nicht nur ihr so gegangen – mehrere Arbeitsplätze sind noch nicht besetzt.
    Schon nach einer halben Stunde hat sie herausgefunden, dass Maaikes Großmutter, Henriette Maria Scholten-Prins, vor sechs

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