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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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beschützen«, erwiderte Hiatus.
    Mentia lächelte still vor sich hin. »Danke.« Gary begriff, daß es sich wohl eher andersherum verhalten dürfte.
    »Somit bleiben ich und Überraschung übrig«, schloß Iris. »Ich kann auf der Hut bleiben, während Überraschung über genügend Magie verfügt, falls diese eingesetzt werden muß. So, wo sollen wir uns nun verteilen?«
    »Da wir keine Ahnung haben, wo wir suchen sollen, könnten wir vielleicht immer einfach nur der Nase nach gehen«, schlug Hiatus vor.
    »Und uns am Abend hier wieder treffen«, stimmte Iris zu. »Me n tia – wenn du so freundlich sein würdest, ab und zu mal vorbeiz u kommen und nachzuschauen, nur um sicherzugehen, daß keine unserer Gruppen in Schwierigkeiten ist? Wir wissen zwar nicht, was der Philter genau vorhat, können uns aber einigermaßen sicher sein, daß er nicht gefunden werden will.«
    »Und sollten wir noch mal eine von diesen beiden Illusionen zu Gesicht bekommen«, fuhr Mentia grimmig fort, »dann erinnert euch daran, daß es eben nicht einfach nur Illusionen sind. Und schon gar nicht unsere Freunde!«
    »Außerdem werden sie versuchen, uns daran zu hindern, den Philter zu finden«, ergänzte Gary. »Und unsere Seelen zu rauben. Es ist also nicht die rechte Zeit, es mit unserer Suche zu übertre i ben. Aber wenn wir ihre Aufmerksamkeit für eine Weile fesseln können, kommen die beiden anderen Gruppen sicher etwas ung e hinderter durch die Illusionen.«
    »Ja«, stimmte Iris zu. »Wenn wir klug genug vorgehen, können wir die Situation sogar für uns nutzen und den Philter ablenken, statt uns von ihm ablenken zu lassen. Aber seid vorsichtig! Denkt daran, daß er unsere Gedanken lesen kann, sobald eine seiner Ge s talten sich in der Nähe befindet. Also bemüht euch, nicht an das zu denken, was wir da gerade tun.«
    »Was wiederum eine sehr heikle und schwierige Anweisung ist«, meinte Hiatus. »Aber ich kenne eine Möglichkeit, wie man es schaffen kann: Denkt statt dessen daran, daß die Gestalten g e kommen sein könnten, um uns zu vernichten.«
    »Das dürfte funktionieren«, sagte Iris. »Vielen Dank für diese wunderbare Idee.« Sie blickte sich um. Sie schien genauso nervös zu sein wie alle anderen. Doch das war wohl zwangsläufig so. Wo waren diese beiden Philtergestalten überhaupt? Heckten sie gerade wieder irgendein Unheil aus, oder war der Philter vielleicht damit beschäftigt, sich ein wenig auszuruhen?
    Die Gefährten verließen den Palast. Als sie hinaustraten, spürte Gary, wie die Magie kräftiger wurde; in diesem Punkt hatten Ha n na und Desi recht gehabt. Doch solange kein Wahnsinnsgewitter vorherrschte, kam er damit ganz gut zurecht.
    Er begab sich zum verzauberten Schutzkreis. Dann schwamm er durch den Teich. Auf halber Strecke erschien ihm Hanna. »Was hast du vor, Gary?« fragte sie und schritt neben ihm auf dem Wa s ser weiter.
    Er sah zu ihr auf – und direkt unter ihren gebauschten Rock, die Waden entlang, fast bis zu den Knien hinauf. Er geriet aus dem Schwimmrhythmus. Es hatte einmal eine Zeit gegeben, da wäre ihm eine solche Zurschaustellung gar nicht aufgefallen, von der er nun allerdings argwöhnte, daß sie keineswegs zufällig geschah. Doch er befand sich nun schon zu lange in dieser menschlichen Gestalt und reagierte entsprechend. Erst als er Wasser zu schl u cken begann, gelang es ihm, seine klebrigen Augäpfel von dem Anblick zu lösen. Eine Antwort brachte er jedoch nicht heraus, weil er viel zu sehr damit beschäftigt war, Wasser zu spucken.
    »Du armes Ding«, sagte Hanna fürsorglich und kauerte neben ihm nieder. »Komm, ich wisch dir das Gesicht ab.« In ihrer Hand erschien ein Taschentuch, mit dem sie ihm die tränenden Augen abtupfte.
    Merkwürdigerweise half das sogar. Bald darauf konnte er wieder geradeaus sehen – direkt zwischen ihre leicht gespreizten Knie. Worauf er prompt noch mehr Wasser verschluckte. Nur sehr gr o ßes Glück und ein strategisch plazierter Schatten hatten ihn davor bewahrt, ihre Höschen zu erblicken!
    »Junge, Junge, du hast aber wirklich Probleme«, bemerkte sie z u ckersüß. »Vielleicht solltest du lieber aus dem Teich steigen, bevor du noch absäufst.«
    »Geh mir einfach aus dem Weg!« keuchte Gary und setzte sich mit der Inbrunst der Verzweiflung wieder in Bewegung.
    Doch das tat sie leider nicht. Sie blieb einfach auf dem Wasser kauern, und sein Gesicht fuhr durch ihr Fleisch, dem finsteren Schatten entgegen. Nur die Tatsache, daß er in der

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