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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vergnügen als eine unwillige.«
    Iris vernahm es mit gemischten Gefühlen. Den Sklavenmeister hatte sie vom Hörensagen her gehaßt, und ihr Auftrag bestand ganz eindeutig darin, ihn gefangenzunehmen und ihm das Han d werk zu legen. Doch der gelassene, stattliche, aufmerksame Arte Menia hatte sie aufrichtig fasziniert. Was sollte sie tun?
    Sie gelangte zu dem Schluß, daß sie erst noch mehr Einzelheiten in Erfahrung bringen mußte. »Ich habe dich draußen nicht auf dem Feld gesehen, und auch sonst keine Dämonen. Warum hat Arte dich nicht dazu eingesetzt, Sklaven zusammenzutreiben?«
    »Ich bin kein gewalttätiger Dämon, Gebieterin. Was fiese Dinge angeht, tauge ich nicht viel. Deshalb hat er andere Aufgaben für mich gefunden. Ich führe ihm das Haus und besorge Nahrung s mittel und Vorräte, und ich bringe ihn schnell von einem Ort zum anderen, wenn er seinen Geschäften nachgeht. Aber ich brauche nur Blut zu sehen – sofort falle ich in Ohnmacht.«
    Ein zimperlicher Dämon? »Es fällt mir schwer, das zu glauben.«
    »Kannst du dann wenigstens glauben, daß ich ihn trotzdem dazu bringen konnte, mir Glauben zu schenken? Daß es ihm niemals in den Sinn kam, daß sein Talent der Überzeugungskraft, wenn er es gegen einen Dämon anwandte, von diesem abprallen mußte und ihn statt dessen selbst erwischte, weil es nun mal eines menschl i chen Opfers bedurfte? So daß es mir gelang, ihn dazu zu bringen, mir eine vergleichsweise leichte Arbeit aufzuhalsen, anstatt ständig geschunden zu werden?«
    Iris nickte. »Ja, das kann ich durchaus glauben. Aber was soll ich jetzt mit dir anfangen? Ich lege keinen Wert auf einen Dämone n sklaven.«
    »Wickle deine Geschäfte hier ab, und übergib mich dann eurem Sturmkönig. Der wird das Amulett zweifellos in Sicherheit bri n gen, damit niemand auch nur von seiner Existenz erfährt. Das sollte mir eine ausgedehnte Ruhepause sichern, und genau die wünsche ich mir inständig. Glaubst du mir, daß ich ein fauler D ä mon bin?«
    »Ja, das will ich dir glauben«, erwiderte sie lächelnd. »Gibt es noch irgend etwas, das ich wissen müßte?«
    »Ich dachte schon, du würdest mich nie danach fragen! Arte M e nia kehrt gerade in dieses Zimmer zurück, nachdem es ihm mi ß lungen ist, das Kind einzufangen oder das Amulett wieder in seine Gewalt zu bringen. Seine Stimmung ist nicht gerade rosig.«
    Iris fällte eine schnelle Entscheidung. »Kehr in die Küche zurück und mach dich dort an die Arbeit, als wäre nichts geschehen, damit niemand erfährt, daß dein Gebieter sich in eine Gebieterin ve r wandelt hat. Ich werde dich rufen, wenn ich deiner bedarf.« Dann legte sie sich auf dem Bett zurück.
    »Gebieterin, wenn ich einen Vorschlag machen darf…«, sagte Rum und blickte beunruhigt drein.
    »Ja?«
    »Trenne dich niemals von dem Amulett. Behalte es immer am Leib. Denn sollte er es wieder an sich reißen…«
    »Verstanden. Ich werde es die ganze Zeit bei mir behalten, bis wir das alles hinter uns haben.«
    »Danke.« Er verblaßte.
    Draußen im Gang vernahm Iris das Stampfen von Füßen. Schnell befestigte sie das Amulett an ihrem Kopf, wobei sie me h rere Haarsträhnen darüber- und hindurchflocht, ebenso durch die Halskette, damit es nicht abfallen konnte. Schließlich bedeckte sie alles mit Illusionshaar, damit nichts mehr von dem Amulett zu sehen war. Nur in ihre Illusionsdecke eingehüllt, erwartete sie schließlich Arte.
    Der stürmte völlig zerzaust ins Zimmer. »Diese vermaledeite Göre!« rief er. Inzwischen hatte er irgendwo ein richtiges Han d tuch aufgetrieben, das er sich um die Hüften gewickelt hatte, doch es drohte herabzurutschen.
    »Was regst du dich wegen eines läppischen Anhängers so auf?« erkundigte Iris sich. »Wir wollten doch gerade den Storch rufen.« Tatsächlich hoffte sie noch immer darauf, daß sie es doch tun würden. Aber zunächst mußte sie die Wahrheit aus seinem eigenen Mund erfahren. Sie wollte ihm eine faire Chance geben, sich selbst zu entlasten. Schließlich bestand ja auch die Möglichkeit, daß der Dämon sie angelogen hatte; daß er durch das Amulett nicht wir k lich bezwungen wurde. Iris wußte nicht besonders viel über D ä monen, doch ihre Mutter hatte ihr stets eingeschärft, ihnen nicht zu vertrauen, weil sie verschwörerische Absichten gegen unschu l dige Maiden hegen konnten. Deshalb schenkte sie Rum in Wir k lichkeit weniger Glauben, als sie zuvor behauptet hatte.
    »Läppischer Anhänger?« rief er. Doch dann stahl sich ein

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