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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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absolut sicher sein, bevor sie ihn festnahm. Vielleicht war er ja doch nur ein Vorsteher oder ein Verwandter des wirklichen Sklavenmeisters.
    Möglicherweise gab es allerdings einen Weg, wenn er auch ri s kant war. Iris beschloß, es damit zu versuchen.
    Also ließ sie Artes Hand fahren und lehnte sich in ihr Kissen z u rück. Sofort überwand er die Trennung zwischen ihren Körpern. Sie griff unter das Kissen. »Ach«, rief sie in gespieltem Erstaunen. »Was ist denn das?«
    »Wenn du schon mal den Storch gerufen haben solltest, müßtest du eigentlich wissen, was das ist«, sagte er, während er sie immer enger umschlang. Merkwürdigerweise wirkte er jedoch nicht b e sonders verärgert.
    »Ich meinte dieses Ding hier unter dem Kissen«, sagte sie und holte einen Gegenstand hervor, der wie ein winziges Faß an einer Kette aussah. »Ist das nicht der Anhänger, den das Kind dir we g genommen hat? Sie muß ihn wohl zurückgelassen haben.«
    »Das Amulett!« rief Arte und entriß es ihr. »Dann ist es also die ganze Zeit hier gewesen!«
    »Amulett?« fragte sie mit soviel Naivität, wie sie aufbringen konnte. »Ich dachte, dein Großvater hätte es dir geschenkt, und es wäre von rein sentimentalem Wert.«
    »Sentimental – du wirst schon noch sehen!« entgegnete er. »Ich zeige es dir.« Er wich ein Stück zurück und rieb an dem Faß.
    Der Dämon Rum erschien. »Du hast mich gerufen, Gebieter?«
    »Ja. Fessle diese Spionin und leg sie nackt aufs Bett, damit ich endlich ohne Verzögerung mit ihr tun kann, wonach mir der Sinn steht, bevor ich sie wegwerfe.«
    »Aber ich dachte, du wärst ein netter Mensch«, sagte Iris. »We s halb behandelst du mich so?«
    »Netter Mensch!« wiederholte Arte höhnisch. »Was für ein t ö richtes Mädchen du doch bist.«
    Drohend kam Rum auf Iris zu. »Aber ich dachte, du magst mich!« rief sie Arte zu. »Du bist auch nicht besser als ein Sklave n jäger!«
    »Ho, ho, ho!« lachte Arte. »Und ob ich besser als ein bloßer Skl a venjäger bin! Ich bin der Sklavenmeister! Wisse also, o törichte Za u berin, daß du mich nicht gefangengenommen hast, sondern zu meiner Gefangenen geworden bist, und daß dein letzter Akt hier in Xanth darin bestehen wird, mein Verlangen zu befriedigen, den Storch zu rufen. Und danach lasse ich diese Göre, die versucht hat, das Amulett zu stehlen, in Bier auskochen.«
    »Wie kannst du ihm nur bei so etwas helfen?« fragte Iris den Dämon. »Du kamst mir so nett vor, als du mich gestern eingela s sen hast.«
    »Die ganze Sache tut mir leid«, meinte Rum, während er ihr die Handgelenke und Fußknöchel fesselte und sie fest ans Bett zurrte. »Ich muß jedem gehorchen, der das Amulett in der Hand hält.«
    »Aber wie kannst du nur die Kinder mißhandeln?« fragte Iris, an Arte gewandt.
    »Dein Gemaule ödet mich an, du armselige Kreatur. Nun halte endlich den Mund, sonst lasse ich dich von dem Dämon knebeln.«
    »Dann bleibt mir also doch nichts anderes übrig, als dich gefa n genzunehmen und dem König auszuliefern«, erwiderte Iris, die endlich zu einer Entscheidung gefunden hatte. Sie hatte ihm nun wirklich jede erdenkliche Chance gelassen, aber er hatte nur ihre allerschlimmsten Befürchtungen bestätigt. Das Herz tat ihr weh, weil sie tatsächlich im Begriff gestanden hatte, ihn aufrichtig zu mögen, bevor sie schließlich die Wahrheit erfuhr.
    »HO HO HO!« rief er noch lauter. »Du – und wer noch?« Und dann, an den Dämon gewandt: »Jetzt geh, sammle diese Gören ein und verbring sie an einen sicheren Ort, bis ich neue Fesseln für sie beschafft habe.« Er kam wieder auf Iris zu, das Amulett in einer Hand.
    »Ich glaube nicht«, widersprach der Dämon.
    Arte stockte. »Was?«
    »Du hast mich schon verstanden, Erbsenhirn«, erwiderte der Dämon. »Ich werde den Kindern überhaupt nichts antun. Ich mag Kinder nämlich.«
    »Wie kannst du es wagen!« rief Arte. »Gehorche, du alberner Vorwand von einem bösen Geist, sonst zwinge ich dich noch zu sehr viel Schlimmerem.«
    »Das bezweifle ich doch sehr, du schmutziger Vorwand von e i nem Menschenwesen! Deine Zeit des Unheils ist vorbei!«
    Arte drehte dem Dämon den Kopf zu. »So kannst du nicht mit mir sprechen, du verrückter Spuk! Ich bin schließlich dein Gebi e ter!«
    »O doch, kann ich wohl, Einfaltspinsel! Ich habe nämlich jetzt eine Gebieterin, und die gefällt mir sehr viel besser als du.«
    Arte musterte erst sein Amulett, dann Iris. »Was ist hier los? So steht das aber nicht im

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