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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist, sich eine halbe Seele zu b e schaffen.«
    »Dann werde doch zu einem Pfifferling!« sagte er.
    Die Augen der Wassermelone weiteten sich vor Erstaunen. Dann schrumpfte die riesige, saftige Frucht zu einem vertrockn e ten kleinen Pilz zusammen.
    Gary griff mit einer Vorderpfote danach und hob ihn auf. »Hier ist dein Pfifferling«, sagte er zu dem sich windenden Pfiffer. »Bon appetit.«
    Die Kreatur schnappte den Pfifferling auf und sprang mit einem Satz in die Mauer – so schnell, daß alles, was auch nur annähernd so lange hätte dauern können wie ein Augenblick, glatt dabei ve r lorengegangen wäre. Plötzlich stand Gary allein in der stillen Hö h le. Und er wußte genau, daß er eins niemals im Leben mehr so ohne weiteres dahinsagen würde: »Darauf gebe ich keinen Pfiffe r ling.«
    Nun mußte er den Magier Trent und die Zauberin Iris suchen. Das konnte nicht allzu schwierig sein, denn er durfte immerhin davon ausgehen, daß es sich bei ihnen um Menschenwesen hande l te. Gary marschierte den Rand des Teiches entlang. Doch es war niemand in der Nähe, weder von tierischer noch von menschlicher Gestalt.
    Da fiel ihm wieder ein, daß ja alles im Teich eingelagert war, im alterungsbeständigen Schwebezustand. Das wiederum erklärt, weshalb es hier draußen so still war. Er würde sich also in den Teich selbst begeben müssen, um die Gesuchten zu finden. Er entdeckte eine seichte Stelle und stieg vorsichtig ins Wasser. Der Teich war weder kalt noch heiß, er wirkte vollkommen neutral. Natürlich machte Gary das nichts aus, da er ja aus Gestein b e stand; aber für die Wesen, die im Teich lagerten, mochte es durc h aus von Bedeutung sein. Schließlich würden sie nicht allzu gern Hunderte von Jahren vor Kälte zittern wollen.
    Gary bewegte sich immer tiefer ins Wasser, bis es über seinem Kopf zusammenschlug. Das machte ihm nichts aus; er brauchte ja nicht zu atmen. Allerdings fragte er sich, wie die Wesen aus Fleisch und Blut damit zurechtkamen.
    Da fiel ihm etwas auf. Es sah wie ein Holzbau aus. Vielleicht war es ja ein Büro. Doch als er näher kam, mußte er feststellen, daß es sich nur um einen Stapel Bretter handelte, die in einem ziemlichen Durcheinander aufgeschichtet dalagen. Gary war zwar kein Pedant, doch ihm kam der Gedanke, daß die Bretter viel weniger Platz beanspruchen würden, wenn man sie sorgfältiger aufschichtete. So beschloß er, dies schnell noch zu erledigen, bevor er weiterging. Er packte eins der Bretter. »He!« protestierte das Brett.
    Erschrocken hielt Gary inne. »Hast du was gesagt?« fragte er.
    »Siehst du vielleicht irgendwelche anderen häßlichen Steinung e heueridioten hier in der Nähe?« fragte das Brett in verzerrtem Tonfall. »Was fällt dir überhaupt ein?«
    »Ich wollte euch nur ein bißchen sorgfältiger aufschichten, damit ihr nicht überall herumliegt«, erklärte Gary.
    »Na, dann möchte ich doch um die Freundlichkeit bitten, dich nicht in die Besprechung unseres Bretterausschusses einzum i schen«, erwiderte das Brett. »Wir möchten nämlich gern fertig werden, bevor wir abgelagert sind, mußt du wissen.«
    »Tut mir leid«, sagte Gary und bewegte sich hastig weiter. Er ha t te gar nicht gewußt, daß Bretter sprechen konnten oder sich ve r sammelten, und seine Unwissenheit war ihm peinlich.
    Er kam zu einem Mann, der in einem Buch las. Vielleicht wußte der Mann, wo der Magier Trent sich befand. »Darf ich dich einen Augenblick stören?« erkundigte Gary sich vorsichtig.
    »Das wäre mir sehr lieb«, sagte der Mann, ohne dabei den Kopf zu heben. Seine Stimme klang ein wenig gedämpft.
    »Ich suche den Magier Trent. Der soll sich hier irgendwo im Teich aufhalten. Könntest du mir sagen, wo ich ihn finden kann?«
    »Das würde ich liebend gern tun. Aber ich kann nicht.«
    »Du kannst nicht?«
    Der Mann hob das Gesicht. Das Buch hob sich dabei mit und bedeckte seine Augen. »Meine Nase klebt an diesem Buch fest. Deshalb kann ich nicht an ihm vorbeischauen.«
    Das sah aber wirklich nach einem Problem aus! »Kann ich dir helfen, es abzumachen?« erbot Gary sich hilfsbereit.
    »Nein. Wenn du das Buch wegziehst, reißt mir das die Nase aus dem Gesicht. Es sei denn, du wüßtest, wo es irgendein Lösung s mittel gibt.«
    »Das weiß ich zwar nicht, aber ich kann ja mal danach suchen gehen.« Gary blickte sich um und entdeckte ein Stück tiefer im Wasser einen Baum, der dort ganz normal wuchs, so als befände er sich auf freiem Land. Um ihn herum waren zahlreiche

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