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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eine ausgezeichnete Frage, Nicholas«, erklärte er. »Hat dazu im Kriegsministerium jemand etwas zu sagen?«
    Pelisards Gesicht verkrampfte sich. Er setzte zu einer raschen Antwort an, die defensiv ausgefallen wäre – und ärgerlich, vermutete Vezien. Doch dann hielt er inne und riss sich sichtlich zusammen.
    »Der verstrichenen Zeit zufolge«, antwortete er tonlos, »hat dieser Commodore Chatterjee wenigstens ein weiteres Schiff befehligt. Offensichtlich hat die Navy den zusätzlichen Hyperabdruck nicht aufgefasst, als sie in den Normalraum transistierten, sonst wüssten Sie es mittlerweile. Wie Sie sich vielleicht erinnern, fordere ich schon seit geraumer Zeit, unsere Raumortung zu modernisieren.«
    Er schwieg ganz kurz, und Vezien gelang es, nicht das Gesicht zu verziehen. Ein gewisses Maß von Schuldzuweisungen war wohl selbst in einem Augenblick wie diesem unausweichlich. Er nickte nur, und der Kriegsminister fuhr fort:
    »Ich halte es für die einzige mögliche Erklärung. Die Mantys wissen ganz genau, was passiert ist, und sie haben diesen Kampfverband von Spindle in dem Augenblick losgeschickt, als sie es erfuhren.«
    Und das, überlegte Maxime Vezien beklommen, deutet nicht gerade darauf hin, dass sie nur hier sind, um Hallo zu sagen. Man stellt solch eine Streitmacht nicht so schnell ab, wenn man nicht bereit ist, auf die Matte zu steigen. Und wenn die Mantys in diese Richtung denken …
    Sein Blick zuckte zu Damien Dusserres Quadrant auf dem Display. Der Sicherheitsminister hatte kein einziges Wort gesagt, aber Vezien wusste genau, was er dachte.
    Und er hat recht, dachte der Premierminister. Verdammt gut, dass wir noch nicht damit fertig sind, diese »Raketenspur« für Byng zu fälschen. Die Mantys werden auch so schon sehr ungnädig zu uns sein, aber wenn sie zu dem Schluss kommen, dass wir mit den Sollys unter einer Decke stecken …
    »Ich glaube, Sie haben recht«, sagte er, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Pelisard. »Und ich glaube auch, ganz gleich, was die Mantys zu den Sollys zu sagen haben – wir halten uns da raus. Sie werden augenblicklich jeder militärischen Einheit, die wir haben, die Stilllegung befehlen, Nicholas. Tun Sie es in meinem Namen, und tun Sie es sofort. Die offizielle Anweisung des Präsidenten erhalten Sie so schnell wie möglich von Alain, aber tun wir nichts, was die Mantys auch nur auf die Idee bringen könnte, uns als Ziel zu betrachten.«
    Pelisard nickte. Sein Gesicht zeigte eine unentwirrbare Mischung aus Zustimmung, Kränkung, Zorn, Angst und Demütigung über die Hilflosigkeit seiner vollkommen deklassierten Schiffe und Besatzungen im Angesicht eines solchen drohenden Kampfes der Titanen.
    »Und während Nicholas das tut, Alesta«, fuhr Vezien an die Außenministerin gewandt fort, »sollten Sie sich überlegen, wie wir den Mantys am besten darlegen, dass unser einziges Streben der Aufklärung des Zwischenfalls in der Umlaufbahn unserer Welt gilt. Und wie wir Ihnen vor allem absolut ohne jeden Raum für Zweifel klar machen, dass wir nicht das Geringste mit der Entscheidung dieses Idioten von Byng zu tun hatten, das Feuer zu eröffnen!«
     
    »Was haben wir, Dominica?«, fragte Michelle. »Irgendetwas?«
    »Doch, Ma’am, wir haben etwas«, antwortete Commander Adenauer lächelnd und blickte zu dem Lieutenant Commander an der Nachbarkonsole. »Max hat Kontakt zu den Plattformen, die Commander Kaplan dort zurückgelassen hat.«
    »Großartig.« Michelle erwiderte das Lächeln des Operationsoffiziers und wandte sich Maxwell Tersteeg zu. »Sagen Sie mir, was Sie haben, Max.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Der Offizier für Elektronische Kampfführung gab eine Reihe von Befehlen ein, und ein detailliertes Schema des New-Tuscany-Systems mit den inneren Planeten und dem All ringsum erschien im Hauptplot. Das Schema schwoll dramatisch an, als er die Welt New Tuscany heranzoomte. Die beiden Monde des Planeten dominierten den Raum, der ihn umgab, doch dieser Raum war gesprenkelt von Symbolen für Handelsschiffe in der Umlaufbahn, Industrieshuttles, die zwischen den Raumstationen hin- und herpflügten, und den hellen Icons von Kampfschiffen, die nach Klassen farbcodiert und alle von den blutroten Ringen umgeben waren, mit denen man feindliche Einheiten kennzeichnete.
    »Grundsätzlich, Ma’am«, fuhr Tersteeg fort, »hat sich nichts verändert. Wir haben diese drei Zerstörer« – ein grüner Markierungsring umschloss drei Icons –, »die den Orbit gewechselt haben.

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