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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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entsprechende
Vorbereitungen zu treffen. Dabei schienst du auch noch deinen Kopf
zu verlieren! Aye, Junge, ich war wirklich bereit, dich zu häuten und
eigenhändig einzupökeln, falls Churnazh dich nicht erwischte. Bis
Farmah und Tala Hurgrum mit der wahren Geschichte über diese
Ereignisse erreichten.«
Er verstummte und spielte gedankenversunken mit der linken
Hand an der goldenen Kette, die er als Zeichen seines Ranges trug,
während er den Bierkrug in der Rechten hielt. Er nahm einen tiefen
Zug und schüttelte dann den Kopf.
»Nachdem ich jedoch Zeit hatte, die Sache aus allen Blickwinkeln
zu betrachten, stellte ich fest, dass du richtig gehandelt hast, Sohn«,
sagte er leise. »Nicht klug, das nicht, aber du hast mich mit Stolz er
füllt, dass du mein Sohn bist.«
Bahzell erwiderte den Blick seines Vaters, seine Ohren aber brann
ten. Diese beiden Sätze bedeuteten ihm mehr als die Lobhudeleien
eines ganzen Hofstaates. Sein Vater und sein Bruder konnten seine
Gefühle offenbar deutlich in seinem Gesicht erkennen, denn sie
wandten sich ein wenig ab und gaben ihm Zeit, sich zu sammeln.
»Ich habe mich einfach daran erinnert«, sagte Bahzell schließlich,
»dass du mir immer eingeschärft hast, wie man sich in dieser Welt
um sich selbst kümmern muss und von Glück sagen kann, wenn ei
nem das gelingt. Damals habe ich deine Worte nicht vollständig be
griffen, aber nach und nach dämmerte mir, dass dieses ›um sich
selbst kümmern‹ möglicherweise ein paar Menschen mehr ein
schließt, als ich deinen Worten ursprünglich entnommen hatte.«
»Das ist richtig«, stimmte Bahnak lächelnd zu. »Aber es ist nicht
sehr klug, wenn das auch diejenigen erfahren, die dir Böses wollen,
habe ich Recht?«
»Ja. Das verstehe ich. Das gilt vor allem für jemanden, der auf ei
nem Thron sitzt oder es eines Tages vermutlich tun wird«, fügte er
mit einem Blick auf Barodahn hinzu.
»Aye.« Sein Vater trank noch einen Schluck Bier, und der Aus
druck in seinen Augen war ernst, als er den Humpen wieder sinken
ließ. Er stellte ihn sorgfältig auf den Tisch, stemmte den Ellbogen
auf die Lehne seines Stuhles und stützte sein Kinn in die Hand. Sei
ne Ohren bewegten sich langsam, als er nachdachte. Dann runzelte
er die Stirn.
»In Wahrheit, Bahzell, und so gern ich auch Farmah als eine weite
re Tochter aufgenommen habe, ist es der andere Teil von Harnaks
Machenschaften, die mir Unbehagen bereiten. Bist du dir der Tatsa
chen wirklich sicher, Junge? Ich will dein Wort nicht etwa anzwei
feln, aber ich will auch keine Anklagen erheben, die sich später als
falsch herausstellen. Damit würden wir das Vertrauen unserer Ver
bündeten und Krieger aufs Spiel setzen. Diesen Fehler habe ich bis
her vermeiden können. Und ich möchte nicht ausgerechnet jetzt da
mit anfangen.«
»Aye, Vater«, erwiderte Bahzell nachdrücklich. »Ich bin mir sicher.
Ich habe den Skorpion mit eigenen Augen gesehen, als Harnak und
ich unsere Klingen kreuzten. Und ich hörte den Gott vor Wut krei
schen, als der Kronprinz starb.« Seine Stimme klang barsch. Seinen
Vater und seinen Bruder überlief es kalt, als sie in seine Augen sa
hen. »Selbst wenn ich ihn nicht gesehen hätte, wäre es mir später
klar geworden«, fuhr Bahzell nach einem Herzschlag fort. »Ein Pala
din von Tomanâk zu sein bringt einiges mit sich, was man nicht in
Worte fassen kann, aber seit ich das Schwertgelübde auf ihn geleis
tet habe, habe ich Dinge … wahrgenommen, das ist wohl das pas
sende Wort, von deren Existenz ich vorher nicht einmal die leiseste
Vorstellung hatte. Ich musste Harnaks Schwert nach dessen Tod
selbst beseitigen.« Diesmal schüttelte sich Bahzell und er schloss
kurz die Augen.
»Sharnâ ist da, Vater. Ob Churnazh es weiß, ist allerdings eine
ganz andere Frage. Die Dämonenbrut jedoch treibt in Navahk ihr
Unwesen, und obwohl ich jetzt zu weit entfernt bin, um mir gewiss
zu sein, bin ich beinahe sicher, dass ich wie ein Bluthund seine Fähr
te wittere, wenn ich mich seiner Höhle nähere. Sharnâs Machen
schaften strahlen einen unverwechselbaren Gestank aus, den nie
mand vergisst, der ihn einmal gerochen hat.«
»Ich will dich nicht anlügen, Bahzell«, meinte Bahnak nach einer
langen, nachdenklichen Pause. »Bei diesem ganzen Gewäsch von
Göttern und Dämonen und Hexern kommt mir fast die Galle hoch.«
Sein beiläufiger Tonfall konnte seine Söhne nicht täuschen. »Ich
habe einen Krieg auszufechten, den größten in meinem Leben, und
auch im Leben eines jeden unseres

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