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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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auf
ihr Volk nur bestätigten, das bedeutete ihnen nicht das Geringste.
    »Seht gut«, fuhr Tharnatus fort und nickte vier stämmigen Hrada
ni zu, die an einer Seitentür warteten. Sie verbeugten sich vor ihm,
öffneten die Tür und verschwanden. Chalghaz' Nerven spannten
sich vor Erwartung an, als er das hoffnungslos schluchzende Flehen
des rituellen Opfers in dem Gang hörte. Metall knirschte, als ein Rie
gel an der Zellentür zurückgeschoben wurde und sie weit auf
schwang. Das Flehen schwoll an, als das Opfer durch den kurzen
    Gang gezerrt wurde. Und dann …
»TOMANÂK!«
Chalghaz zuckte zusammen, als wäre er von einem Arbalestbolzen
    in den Rücken getroffen worden, als ein unbeschreiblich tiefer Bass
diesen verhassten Namen in seine Ohren brüllte. Keine Stimme,
nicht einmal die eines Hradani, konnte so laut dröhnen! Es war kei
ne Stimme, es war ein Erdstoß, eine Lawine, die alles in ihrem Weg
zermalmte, und er wirbelte erschrocken zum Eingang des Heilig
tums herum.
    »Tomanâk! Tomanâk!« Andere Stimmen wiederholten diesen
fürchterlichen Schlachtruf, und Chalghaz hörte, wie Tharnatus einen
obszönen Fluch ausstieß, während andere Teilnehmer dieser Ver
sammlung ebenso verwirrt schrien wie der junge Prinz selbst.
    Bahzell Bahnakson sprang über die Schwelle von Sharnâs versteck
ter Festung, als der erste Wachposten verblüfft aus dem Wachraum
neben dem Durchgang trat. Er hatte keine Ahnung, warum niemand
seine Pferdediebe gesehen hatte, als sie sich dem Eingang lautlos ge
nähert hatten. Seine Leute waren zwar Meister in der Kunst des ver
steckten Anschleichens, doch es gab da draußen gefährlich wenig
Deckung, und er hatte erwartet, jeden Augenblick entdeckt zu wer
den. Doch das war nicht geschehen. Es schien fast so, als wären die
Männer, die ihn hätten erwarten sollen, durch etwas abgelenkt wor
den und hätten sich auf etwas anderes als ihre Pflichten konzen
triert. Allerdings wollte er sich darüber wirklich nicht beschweren.
    Seine Clanleute hatten ihm staunende Blicke zugeworfen, als sie
sich dem Hügel näherten. Der versteckte Eingang und das Skor
pionemblem darüber waren für ihn immer deutlicher zu erkennen
gewesen, je näher er kam. Sie jedoch sahen immer noch nichts. Er
fühlte den widerlichen Gestank von Sharnâs Macht, die sie blendete
und verwirrte, und er war unmittelbar vor den Durchgang getreten
– das Schwert in der Hand – und hatte seinen Geist und Willen auf
seinen Gott konzentriert.
    Dann hatte er Tomanâk angerufen, so wie Paladine es tun sollten,
wenn der Moment der Schlacht nahte und sie ihn als ihren Haupt
mann riefen. Als sein kehliger Schlachtruf von den Wänden der
Schlucht widerhallte, war die Macht, die seine Männer geblendet
hatte, wie eine Kerze im Sturm erloschen. Er hörte ihre Rufe, als sie
jetzt ebenfalls sahen, was er von Anfang an vor Augen gehabt hatte.
    Das hatte genügt. Kaeritha und Vaijon hatten seinen Schlachtruf
aufgenommen, noch während er vorwärts gestürmt war, und dann
hatten die sechzig Pferdedieb-Hradani hinter ihnen denselben Na
men gebrüllt. Die tiefe, tödliche Musik ihrer Stimmen fegte wie vom
Sturm gepeitschte Wogen über den Hügel, und das jüngste Kapitel
vom Orden des Tomanâk stürmte, ihrem Führer folgend, in die
Schlacht.
    Der erste völlig überrumpelte Wachposten konnte gerade noch
sein Schwert heben, was ihm allerdings nichts nützte. Bahzells Klin
ge sauste in einem zweihändig geführten Schlag herunter, zer
schmetterte das Schwert seines Gegners an der Parierstange und
spaltete den Helm und den Schädel darin. Die Klinge des Paladins
sprühte blaues Feuer, als sie traf. Bahzell selbst wurde von diesem
Feuer eingehüllt, das sich wie eine bläuliche Aureole um seinen Kör
per schmiegte. Die anderen Wachen, die sich ihm entgegenstürzten,
schrien beim Anblick dieses Lichtes, das das Dunkle hasste und
fürchtete wie nichts anderes, entsetzt auf.
    Es umhüllte nicht nur Bahzell, sondern auch Kaeritha, die zu sei
ner Rechten vorstürmte, und Vaijon, der links neben ihm focht. Sie
führten den Angriff in einem festen, tödlichen Keil, und schließlich
funkelten alle Ordenshradani in dem blauen Licht wie Sterne im
Schlund der Finsternis. Einige der Wachen flohen tiefer in die Hü
gelgänge hinein und heulten dabei vor Entsetzen. Andere versuch
ten zu kämpfen, aber sie hatten keine Chance gegen zwei Paladine
des Tomanâk und einen Krieger von Vaijons Kaliber. Stahl knirschte
dumpf, wenn die Klingen Knochen zerschmetterten und

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