Weg damit
hier offenbar und zieht meistens genau die Kunden an, die dem Bild entsprechen.
Sie können den einzelnen Kunden nicht verändern, wohl aber Ihre eigene Einstellung zu ihm. Egal, wie sehr er nervt, er ist König. Er hat Anspruch auf einen guten Service und eine freundliche Bedienung, egal wie schlecht es Ihnen heute gerade geht. Wenn man als Dienstleister tätig ist und keinen Spaß am Dienen hat, sollte man den Beruf wechseln. Dabei hat »Dienen« hier nichts mit völliger Unterwerfung zu tun, sondern mit großer Professionalität. Die richtige Einstellung zur eigenen Arbeit ist hier wichtiger als Verkaufsschulungen. Spaß an der Arbeit zusammen mit fachlicher Kompetenz und einer gewissen Souveränität führt hier zu einer authentischen Ausstrahlung und ist Grundlage des geschäftlichen Erfolgs.
Sie können sich doch Ihre Kunden aussuchen: Entscheiden Sie sich hier und heute dafür, nur noch Kunden anzuziehen, die genau den gleichen hohen Anspruch an Leistung haben wie Sie. Stellen Sie sich vor Ihrem inneren Auge Kunden vor, die Ihre Arbeit wertschätzen und das auch in ihrer Zahlungsmoral ausdrücken - Kunden, die nett und freundlich sind, mit denen die Zusammenarbeit Spaß macht! Visualisieren Sie bei jedem Telefonklingeln diesen Kunden. Treten Sie jedem potenziellen Kunden mit dieser Haltung gegenüber, und Sie dürfen mir glauben: Bald sind Sie von netten Menschen umgeben! Überlassen Sie die »Härtefälle« getrost Ihrer Konkurrenz. Falls ein solcher schwieriger Kunde mal nicht bei Ihnen ordert, freuen Sie sich auf seinen zahlungskräftigen Nachfolger! Dann bleibt Ihnen schon der Ärger der späteren Reklamation erspart. Denn manche Menschen wollen einfach nicht glücklich werden oder haben Ihr Produkt gar nicht verdient!
Aufträge auch mal loslassen
Ich erlaube mir den Luxus, mir meine Kunden auszusuchen. Im Gegensatz zu einer Verkaufssituation, die nach ein paar Minuten beendet ist, verkaufe ich Beratung und Planung. Die Kundenbeziehungen sind daher zeitlich länger angelegt. Und wenn dabei die Chemie nicht stimmt, sind Konflikte vorprogrammiert. Diese Fälle sind selten, aber sie kommen vor. Dabei mache ich mir die Entscheidung nicht leicht. Ich ziehe meine Intuition zu Rate, und wenn da irgendwo ein rotes Alarmlämpchen blinkt, trete ich lieber nett und freundlich vom möglichen Auftrag zurück. Wenn ich einen Auftrag losgelassen habe, tritt oft Erstaunliches ein: Der potenzielle Auftraggeber versucht, mich zu überreden, das Projekt doch anzunehmen. Je deutlicher ich mein fehlendes Interesse artikuliere, desto interessanter scheine ich zu werden. Ganz wie eine tibetische Weisheit weiß: »Was ich jage, das flieht vor mir. Und was ich loslasse, das folgt mir nach!«
Weg mit den losen Bekannten!
Jeden Tag - sei es beim Einkaufen, beim Sport oder bei der Arbeit - trifft man Menschen, die einem auf den ersten Blick sympathisch sind. Sie hätten das Potenzial, dass man sich mit ihnen befreunden könnte. Diese so genannten Zufallsbekanntschaften, die ein winziges Stück des Wegs mit uns gehen, uns vielleicht etwas verkaufen, uns beraten oder sich beraten lassen, treten in unser Leben und verlassen es wieder. Besteht von einer Seite das Bedürfnis, sich wiederzusehen, so werden Telefonnummern ausgetauscht, und vielleicht kommt es noch zu weiteren Begegnungen. Aber seien Sie doch mal ehrlich! Haben Sie die Telefonnummer vielleicht nur genommen, weil Sie nicht sagen können: »Vielen Dank für das Angebot, aber ich habe Hunderte von Bekannten und weiß schon gar nicht mehr, wie ich diese pflegen soll«? Diese Antwort, nett und freundlich gesagt, nimmt dem anderen Illusionen, bevor er überhaupt welche haben kann. Denn so verlagert sich das Problem nur. Man muss ihm telefonisch absagen, ihn abwimmeln, und das wird dann nur noch peinlicher!
Schauen Sie sich doch mal Ihr Adressbuch an. Wie viele »Beziehungsleichen« sind darin zu finden? Menschen, die Sie seit Jahren nicht mehr persönlich gesprochen haben, denen Sie wahrscheinlich auch nicht mehr viel zu sagen hätten. Vielleicht schreiben Sie ihnen sogar noch jedes Jahr eine Weihnachtskarte? Vergessen Sie es und sparen Sie sich das Porto! Die »halblebigen« bis leblosen Bekanntschaften können Sie genauso gut entsorgen wie die hohlen Rituale des Kartenschreibens, die Energie, Zeit und Geld kosten. Entrümpeln Sie Ihre Visitenkartensammlung! Alle Karten, mit denen Sie kein Gesicht verbinden, können, zumindest auf der privaten Ebene, gleich weggeworfen
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