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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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mutete den Mann aus Gila Bend an wie höhnisches Gelächter. Einen Augenblick dachte er daran, einfach sein Pferd anzuspornen und zu versuchen, die Felsenkette zu erreichen und in dem Labyrinth von Felsen, Schluchten und Spalten zu entkommen.
    Er verwarf den Gedanken. Die Rurales waren schon viel zu nahe. Sie konnten ihn mit ihren Gewehren in ein Sieb verwandeln, ehe er eine der Schluchten erreichte.
    Bei ihnen angekommen rissen die Rurales die Pferde zurück. Das stakkatohafte Hufgetrappel endete, einige Pferde wieherten, sie stampften auf der Stelle oder scharten mit den Hufen. Gebissketten klirrten, Sattelleder knarrte.
    Der Capitán trieb sein Pferd etwas vor, heftete seinen Blick auf Maria und ließ seine Stimme erklingen: „Hola, Maria. Wer ist dein Begleiter und wo ist dein Vater? Wieso führt ihr Packpferde mit euch?“
    Er hatte spanisch gesprochen und Warren Elliott konnte nur ahnen, was der Capitán von sich gegeben hatte. Er fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut.
    „Sprechen wir englisch, Capitán“, bat Maria ebenfalls auf Spanisch. „Ich möchte, dass der Americano versteht, was gesprochen wird.“
    „Por mi causa – meinetwegen“, antwortete der Capitán und nickte. Er schaute Warren Elliott an und sagte in etwas holprigem Englisch: „Sagen Sie mir Ihren Namen, Señor. Außerdem will ich wissen, was Sie in Mexiko zu tun haben und weshalb Sie mit Maria de la Vega nach Süden reiten.“
    Maria de la Vega enthob Warren Elliott einer Antwort, indem sie sagte: „Er heißt Warren Elliott und ist auf der Suche nach den Männern, die seinen Bruder und seine Schwägerin ermordet und seinen dreijährigen Neffen entführt haben. Mein Vater ist tot, Capitán. Die Mörder, hinter denen Warren Elliott her ist, haben ihn heute Mittag erschossen. Nun sind wir auf dem Weg zu meiner Tante in Noche Buena.“
    „Das ist sehr traurig“, murmelte Morales. „Dein Vater war ein guter Mann, Maria. Es tut mir leid um ihn.“ Er richtet seinen Blick auf Warren Elliott. „Sie halten sich illegal in unserem Land auf, Señor. Ich täusche mich doch nicht, oder etwa doch?“
    „Ich hatte nicht die Zeit, eine Einreisegenehmigung zu beantragen, Capitán“, versetzte Warren Elliott.
    „Dann muss ich Sie mitnehmen. Ausnahmen können wir nicht machen. – Zwei meiner Männer werden dich nach Noche Buena begleiten, Maria. – Pedro, Juan, entwaffnet ihn und legt ihm Handschellen an.“
    „Bitte, Capitán!“, rief Maria de la Vega flehend. “Lassen Sie Elliott laufen, ich bitte Sie. Er …“
    „Tut mir leid!“, unterbrach sie der Rurales, der um die vierzig Jahre alt sein mochte. „Es gibt Gesetze in Mexiko, an die sich alle halten müssen, auch Amerikaner, die der Meinung sind, einen besonderen Grund zu haben, sich illegal in unserem Land herumzutreiben.“
    Zwei Rurales trieben ihre Pferde an Warren Elliott heran. Einer forderte ihn auf, ihm freiwillig die Waffen zu geben. Dann klickten Handschellen.
    Der Capitán sagte: „Wir bringen Sie nach Heroica Caborca, Señor. Dort übergeben wir Sie dem Gericht. Wenn Sie einen Fluchtversuch unternehmen, erschießen wir Sie. – Pepe, Sebastiano!“
    „Señor Capitán?“, rief einer der Gerufenen.
    „Ihr bringt Maria zu ihrer Tante nach Noche Buena.“
    „Si, si, Señor Capitán.“
    Maria warf Warren Elliott einen Blick zu, in dem eine ganze Gefühlswelt verborgen war. Einer der Rurales griff nach den Zügeln ihres Pferdes. Der andere übernahm die beiden Tiere mit Marias Gepäck. Sie trennten sich von der Gruppe.
    Zwei der Polizeireiter nahmen Warren Elliott zwischen sich. Der Capitán rief einen Befehl, die Gruppe formierte sich in Zweierreihe. Auf einen weiteren Befehl hin ritten die Rurales an.

    *

    Wade Forrester und seine beiden Begleiter hatten es aufgegeben, nach Maria zu suchen. Sie hatten die Spur der schönen Mexikanerin verloren. Forrester sagte: „In diesem verdammten Land kann ein Mensch verschwinden wie ein Sandkorn in der Sonorawüste. Konzentrieren wir uns wieder auf das Wesentliche und folgen wir Elliott nach El Tren.“
    „Mist, verdammter Mist!“, schimpfte Greg Spencer. „Die rassige Greaserbraut wäre eine willkommene Abwechslung gewesen.“
    „Machen wir, dass wir Boden gewinnen“, drängte Wayne Daugherty.
    Sie ließen ihre Pferde laufen.

    *

    Am Vormittag des folgenden Tages erreichten sie Heroica Caborca. In der Stadt war eine Einheit der Grenztruppe stationiert. Hier fungierte auch ein Richter. Ihm wurde Warren Elliott

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