Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)
es.
„Hör zu, Hombre. Ich habe keine …“
„Wo, zur Hölle? Antworte, dreckiger Bandit! Wo ist Barry? Mach den Mund auf, oder …“
Jack Willard, der den Anprall des glühenden Hasses geradezu körperlich wahrnahm und befürchtete, dass der andere im nächsten Moment die Nerven verlor, ließ sich seitlich vom Pferd kippen und griff nach dem Revolver. Als er am Boden aufschlug, hielt er die Waffe in der Hand. Aber da stach es ihm schon grell entgegen. Es donnerte fürchterlich. Willard wurde von der schweren Kugel getroffen, er stieß einen brüllenden Schrei aus, seine Hand mit dem Colt sank nach unten, die Waffe entglitt ihm, Willard fiel zurück und ein Gurgeln entrang sich ihm.
Aus der Mündung der Waffe in Warren Elliotts Faust kräuselte ein grauer Rauchfaden. Der Rausch, der ihn befallen hatte, ging vorüber. Er sprang vom Pferd und war mit zwei langen Schritten bei Jack Willard, der röchelnd atmete. „Sag es mir, Willard. Sag mir, wo ich meinen kleinen Neffen suchen muss. Ihr habt ihn entführt. Rede, Willard!“
Jack Willard starrte mit leerem Blick zu Warren Elliott in die Höhe. Seine Lippen bewegten sich, doch kein Wort drang über sie. Und plötzlich brachen seine Augen. Sie wurden starr. Warren Elliott begriff, dass der Bandit tot war. Ein dumpfer Laut, ein Stöhnen, ein Aufbäumen gegen das Begreifen, dass er aus dem Mund Jack Willards niemals mehr erfahren konnte, was aus Barry geworden ist, entrang sich ihm. Diese Erkenntnis stieg wie ein Schrei in ihm auf und lähmte sekundenlang sein Denken. Ohne von einem bewussten Willen geleitet zu werden rammte er den Revolver ins Holster. Gedankenvoll starrte er auf die reglose Gestalt hinunter. Es dauerte einige Zeit, bis er seine Lethargie abschütteln und einen klaren Gedanken fassen konnte.
Er hob den Revolver des Banditen auf und schob ihn hinter seinen Hosenbund. Dann wuchtete er den schlaffen Körper quer über den Rücken des Pferdes, das Willard geritten hatte, und band ihn fest, damit er nicht abrutschen konnte. Das Pferd mit dem Leichnam im Schlepptau ritt er nach Bradford Well.
Die Menschen, die ihn sahen, verließen ihre Behausungen und folgten ihm zum Sheriff’s Office. Jemand rief: „Will Boyd ist vor etwa zwanzig Minuten mit der Posse zurückgekehrt. Er ist nicht im Office, sondern sofort nach Hause gegangen. Wer ist das auf dem Pferd?“
„Ein Bandit, der gemordet, geraubt, vergewaltigt und gekidnappt hat. Holt den Deputy her. Sagt ihm, Warren Elliott hat einen der Mörder seines Bruders zur Rechenschaft gezogen.“
Der Mann aus Gila Bend saß ab und setzte sich auf die Vorbaukante. Es war jetzt fast Nacht. Einige der Leute hatten Laternen dabei. Im Lichtschein sahen die Gesichter düster und maskenhaft aus.
Ein Mann sagte: „Sie waren es doch, der Rock Warner gefunden und Boyd alarmiert hat, Mister.“
„Richtig.“
„Der Doc brachte einen Toten in die Stadt.“
„Ja, es sah schlecht aus für den Farmer.“
Der Deputy erschien. Er griff in Jack Willards Haare und hob den Kopf des Toten etwas an, um sein Gesicht besser sehen zu können. „Wer ist das?“
„Jack Willard.“ Warren Elliott holte die Steckbriefe aus der Westentasche, suchte den von Jack Willard her und reichte ihn dem Gesetzeshüter. Die anderen Fahndungsblätter steckte er wieder ein. „In den nächsten Tagen werden auch Dave Lewis, Jim Strother und Sam Higgins aufkreuzen. Es ist wohl so, dass Charles Woodward beabsichtigt, die Farmer und Heimstätter von den Grenzen seines Weidelandes zu vertreiben. Für diesen Zweck hatte er vor, sich der Bande von Mördern zu bedienen. Er bezahlt sie gut – und sie werden ihm ein williges Werkzeug sein.“
„Jesse Willard wird nicht schlucken, dass Sie seinen Bruder umgelegt haben“, prophezeite der Deputy. „Haben Sie etwas über das Schicksal Ihres Neffen erfahren können?“
„Leider nein. Willard ließ mir nicht die Zeit, meine Kugel zu platzieren. Er starb, ehe er mir die Frage nach Barry beantworten konnte.“
„Und jetzt wollen Sie hier in Bradford Well auf Willards Komplizen warten, wie?“
„Gibt es dagegen etwas einzuwenden?“
„Eine ganze Menge“, knurrte Will Boyd. „Jesse Willard wird kommen, um Sie zur Rechenschaft zu ziehen, Elliott. Das bedeutet Kampf. Das bedeutet aber auch, dass die Stadt in Mitleidenschaft gezogen wird und dass ihre Bewohner gefährdet werden. Darum werde ich nicht zulassen, dass die Sache in Bradford Well ausgetragen wird. Ich will, dass Sie den Ort
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