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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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doch er wusste, dass er irgendetwas auf der Spur war, und er würde nicht einfach davon ablassen. Dass für die Einsätze des Geschwaders auf geheime Daten zurückgegriffen werden musste, hatte schon immer den unsichersten Teil des ganzen Plans dargestellt, aber anders ging es eben nicht. Howell war wirklich gut, aber die Navy brauchte nur ein einziges Mal Glück zu haben, um seine ganze Streitmacht aus dem All zu fegen, also musste man unbedingt dafür sorgen, dass die Navy eben auf keinen Fall Glück hatte.
    Hätten Lord Jurawski und Komtesse Miller nicht darauf bestanden, Rosario Gomez hierher zu entsenden, dann hätte Brinkman dafür Sorge tragen können, dass die Navy auf keinen Fall Glück haben würde, doch Gomez trug nicht umsonst den Spitznamen ›die Eiserne Jungfrau‹. An sich ist dieser Name ja, schmunzelte er in sich hinein, eine bösartige Anspielung auf ihr Sexualleben, aber sie hat ihn sich schon vor langer Zeit eingefangen, und seitdem hat sich nichts an ihrer Art verändert. Sie alle hatten gewusst, dass Lady Rosario ein Problem darstellen würde, als man ihre Entsendung in dieses Gebiet verkündet hatte, und doch hatten sie nichts dagegen unternehmen können. Sie hatten schon Admiral Whitworth beseitigt, um den Posten des stellvertretenden Kommandeurs für Brinkman freizuräumen; wären gleich zwei Flaggoffiziere auf geheimnisvolle Weise ums Leben gekommen, hätte das ein zu großes Risiko bedeutet, also mussten sie Gomez eben akzeptieren und ihr Bestes geben, sämtliche Bemühungen dieser Offizierin aus dem Inneren ihrer Kommandostruktur zu behindern.
    Bedauerlicherweise hatte Admiral Gomez einen Stab um sich versammelt, der ebenso hartnäckig war wie sie selbst - und der mit ihr auch noch eng verbunden und ihr vollständig treu ergeben war. Brinkman war sich mehr als sicher, dass sie und McIlhenny die einzelnen Arbeitsbereiche deutlich präziser aufgeteilt hatten, als sie das zugaben - und das war schlecht.
    Langsam wippte er mit seinem Sessel vor und zurück und betrachtete seine Zigarre. Die bislang übliche Informationsweitergabe hatte McIlhenny bereits sichtlich eingeschränkt, und damit nahm die Anzahl möglicher Verdächtiger bereits in gefährlichem Maße ab. Je weniger frei zugänglich diese Daten waren, desto weniger Personen konnten in Verdacht geraten, sie an die ›Piraten‹ weiterzugeben, und das alleine war schon schlimm genug. Aber wenn die beiden jetzt auch noch anfingen, entscheidende Daten nur noch einem ›inneren Kreis‹ von Personen zugänglich zu machen, denen sie beide unbedingt vertrauten, dann war es durchaus möglich, dass seinen eigenen Leuten wichtige Informationen entgingen, die Howell und Alexsov unbedingt benötigten.
    Wenigstens hatte diese Nervensäge vom Justizministerium ihren Enthusiasmus verloren und war abgereist, und auch Keita würde in wenigen Tagen das System verlassen. Beides war wirklich gut, doch beim McIlhenny-Problem half das Brinkman auch nicht weiter. Die beste Lösung wäre es natürlich, ihn einfach loszuwerden, aber McIlhenny war ein sehr vorsichtiger und äußerst gefährlicher Mann. Natürlich könnte man auch ihn erreichen, aber ein deutlich erkennbares Attentat vorzubereiten, bei dem man nicht sofort erkennen würde, wie massiv hier die Sicherheitsvorkehrungen unterlaufen worden waren, wäre zeitaufwändig und schwierig. Und schlimmer noch, es würde unverkennbar darauf hinweisen, dass es einen Grund gäbe, McIlhenny zu töten, und jeder, dem McIlhenny von seinen Verdächtigungen und Mutmaßungen berichtet hatte - wer auch immer das sein mochte -, würde sich doch sofort fragen, ob der Grund nicht vielleicht darin bestünde, dass McIlhenny eben auf genau der richtigen Spur gewesen und nun einer Antwort gefährlich nahe gekommen war.
    Zumindest Gomez würde dann nach Blut schreien, und sie aus dem Weg räumen zu lassen, würde noch deutlich schwieriger werden. In letzter Zeit verließ sie ihr Flaggschiff, den Schlachtkreuzer Antietam, praktisch überhaupt nicht mehr, und so ungefähr die einzige Möglichkeit, sie zu erwischen, bestünde wohl darin, den Fasset-Antrieb oder die Fusionsreaktoren der Antietam zu sabotieren und damit das gesamte Schiff zu zerstören. Und das Schlimmste von allem war, dann befänden sie sich wieder genau in der Whitworth-Situation, nur wäre es dieses Mal noch ungleich schlimmer. Damit hätte schließlich Brinkman selbst das Kommando inne, und wenn er unter den gegebenen Umständen in ihre Fußstapfen träte,

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